Frag den Hasen

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Noch was^^

1. Ich hab grade mit meiner Mutter(die sehr überzeugt vom Kommunismus und sehr Stolz auf Russland und die Udssr an sich ist) über den Kommunismus an sich diskutiert und würde kurz wissen, ob es denn wahr ist, das die Kommunisten nach dem Wk mit der Demontage des Ostens (Bahngleise, Anlagen) und das dann in die Udssr abtransportiert haben?
2. Meine Mutter brachte als Proargument für den Kommunismus an sich an:"Lenin hat zwar den Kommunismus eingeführt und es gab Probleme, aber dafür waren alle vereinten Staaten /Zitat/:"So stark wie eine Faust, jetzt wuseln diese Würmer nur noch herum und wissen nichts" und außerdem hat er allgemein mehr gutes als schlechtes getan...würdest du das als Argument durchgehen lassen?
3.(Verdammt, ich wollte doch bei 2 aufhören biggrin.gif) Nach dem Gespräch, das mir obwohl ich oben was anderes sagte, doch ziemlich sinnlos vorkam, fing an meine mutter an allerweltsweisheiten ála "Tja, wer böses tut, der wird am ende bestraft" usw. loszulassen...Die frage ist, haben bei dir auch schonmal Erwachsene ein ernsthaftes Gespräch vorgetäuscht, nur um hinterher dich vollzlabern? Genauso kam ich mir iwie da nämlich vor-.-.
1. Ja, ist wahr. Ingesamt wurden in Westdeutschland zwar ein wenig mehr Industrieanlagen demontiert, aber da Ostdeutschland kleiner ist und eher landwirtschaftlich geprägt war, war hier die Auswirkung auf die wirtschaftliche Leistung höher. Außerdem wurden Betriebe hier zu sowjetischen Aktiengesellschaften erklärt und große Teile der Produktion wurden als Reparationsleistungen in die Sowjetunion abgeführt. Den größten Teil der deutschen Reparationsleistungen nach dem 2. Weltkrieg musste also Ostdeutschland tragen.
2. Lenin hat den Kommunismus nicht eingeführt. Der hatte den Sozialismus eingeführt, aber bisher hat nie ein Land behauptet, tatsächlich den Kommunismus erreicht zu haben.
Was die Stärke angeht: Die war wohl eher Illusion. Man darf nicht vergessen, dass der gesamte Ostblock unter einer geradezu paranoiden Geheimhaltung litt und nie irgendwelche Fehler oder Schwächen zugeben wollte. Dass andere Angst vor einem haben, heißt nicht unbedingt, dass man tatsächlich stark wäre. Wenn man sich anschaut, dass die technologische Entwicklung (abgesehen von wenigen Punkten) der westlichen Technologie um Jahrzehnte hinterher hinkte und auch die wirtschaftliche Leistung nicht so großartig war wie man immer gerne behauptete, so stellt sich diese "Stärke" eher als Triumph des Selbstbetrugs heraus. Nach dem Kalten Krieg stellten die Amis ja auch erstaunt fest, dass selbst das militärische Potenzial der UdSSR wahnsinnig überschätzt worden war.
Mehr Gutes als Schlechtes... das ist ne verzwickte Frage. Lenin selbst lebte ja nicht mehr so wahnsinnig lange nach der Gründung der UdSSR, und seine schlechten Taten verblassen im Vergleich zu denen, die dann Stalin begangen hatte. Man darf aber auch nicht vergessen, dass eben unter Lenin auch schon Oppositionelle in Gefangenenlagern gefoltert und umgebracht wurden und dass z.B. die Zarenfamilie ermordet wurde. Die Gegenspieler der Bolschewisten waren auch keine Waisenknaben und sicherlich auch ziemliche Schweinehunde (daher weiß man nicht, was die Bolschewisten mit ihrem Sieg über die nun für Verbrechen verhindert haben), aber im Endeffekt würde ich jetzt nicht sagen, dass die guten Taten Lenins seine schlechten irgendwie rechtfertigen können. Selbst wenn ich Waisenkinder füttere, gibt's mir ja auch noch lange nicht das Recht, irgendwelche Leute zu erschießen, die nicht meiner Meinung sind. Das so aufzurechnen, halte ich für ziemlich fatal.
3. Ja, das passierte nicht selten, und ich hasse sowas abgrundtief.