Hier bin ich wieder. Dass immer alle denken, ich vermittele Menschen, finde ich wirklich sehr interessant. Bei der ARGE seitzen beileibe nicht nur Vermittler, ich persönlich arbeite im telefonischen Service der ARGEn. 60 - 70 Gespräche, jeden Tag. Vollkommen unterschiedliche Sachverhalte, Menschen und Probleme. Also unterstell mir nicht, dass ich meinen Job nicht richtig mache. ich bin einfach nur wütend über die, die die ARGE so hinstellen, als wäre es das ultimative Übel, das Schlimmste, was einem passieren kann. Die guten leute haben Arbeit - das ist mir auch klar. Jemand, der keinen Abschluss hat, keine Ausbildung, in jungen Jahren zum 2. oder 3. Mal Mutter wird, zu alt ist oder jahrelang nicht mehr ins einem beruf tätig war bzw. nur hier und da mal ein paar Monate aber nie Jahre am Stück gearbeitet hat - bei den leuten ist es klar, dass diese wesentlich (!!!) schwerer zu vermitteln sind als die, die top Qualifikationen haben und einen ordentlichen Lebenslauf.
Ich weiß(!), dass es im Leben Situationen gibt, an denen der Einzelne nicht schuld ist (wie Krankheit, Unfall, Familiensituation etc.), aber trotzdem kann man als Vermittler nicht Wunder vollbringen! Auch das sind nur Menschen!
Und "Leiharbeit" ist mitnichten das Gräuel, als was es gilt. Menschen, die sowas ablehnen, haben oftmals wirklich keine Lust, für ihrer Meinung nach geringen Lohn arbeiten zu gehen. Dass es durch zeitarbeit nciht selten zu Anstellungen im entleihenden Betrieb kommt ("Klebe-Effekt") vergisst man wohl schnell.
Wenn man ALG II bezieht, kann man sich aber nciht alles aussuchen, da kommt niemand vor die Tür und fragt, wie denn der gewünschte Arbeitsplatz gebacken werden soll!
In einem Kapitalismus (den ich in der Form auch eher nicht so toll finde) ist es nunmal so, dass keine Vollbeschäftigung herrschen kann. So und jetzt zum nächsten.