Geht man aber zurück in der Geschichte, als es noch viele einzelne deutsche Staaten gab, also z.B. Preußen, Sachsen, Bayern, Württemberg und eben auch Österreich, erkennt man, dass das für die Leute damals eben nicht normal ist, Österreich als "nicht-deutschen" Staat zu verstehen. Es war aber nun mal so, dass die beiden mächtigsten deutschen Staaten Preußen und Österreich waren.
Die Monarchen der damaligen Zeit (also so um 1870) waren nicht wirklich angetan von einem Gesamtdeutschem Reich, weil sie um ihre Macht fürchteten. Die einzigen, die das wollten, war das Volk und später auch Bismarck. Letzterer hatte einen so großen Einfluss auf den preußischen König und damit auch genug Macht, die anderen deutschen Fürsten in ein Deutsches Reich unter preußischer Führung zu "zwingen". Dabei wollte er aber Österreich aussen vor lassen, weil er um seinen eigenen Einfluß fürchtete, sollte Preußen nicht mehr die Vormachtsstellung im Reich inne haben. Einige deutsch-östereichische Patrioten wollten ihn dafür sogar ermorden, um einen "Gesamtdeutschen" Staat zu erreichen.
Vor diesem Hintergrund ist es auch nicht verwunderlich, dass nach dem 1.WK und auch bei Hitlers Machtübernahme die Östereicher einem Beitritt nicht abgeneigt waren. Man sah sich damals zwar als Östereicher, aber nur so, wie sich andere als Preuße oder Bayer sahen, man war trotzdem Deutscher.
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