Frag den Hasen

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Und wie schätzt die "Zeit" allgemein ein? Objektiver Berichterstatter mit ausführlichen Informationen oder eher Meinungsmache und Propaganda?

Wäre schön, wenn du zumindest auf den Artikel expliziter eingehen könntest, was dir gefällt und womit du nicht konform gehst und warum.
Ein bisschen bin ich ja schon in #17838 drauf eingegangen. Der Autor baut Scheinargumente auf. Das Internet ist ja gar kein rechtsfreier Raum. Im Internet gibt's auch ein Rechtsempfinden, welches gelegentlich nur anders gewichtet ist. Und man kann die alten Vorstellungen, wie man Recht durchsetzen sollte, nicht auf das Internet übertragen, schon weil man eben gezwungen ist, sich auf einen internationalen Rechtskonsens zu einigen. Das klappt bei Phishing-Webseiten, sollte auch beim dokumentierten Missbrauch von Kindern klappen und funktioniert im Prinzip auch einfach, schnell und direkt. (Wer ein alter Sesselpupser ist und sich vorstellt, er müsste auf der Schreibmaschine ein Rechtshilfeersuchen an die amerikanischen Behörden schicken, anstatt einfach mal eine Mail an den jeweiligen Provider zu versenden, der hat natürlich dicke Probleme damit, das zu begreifen.) Gleichzeitig stellt das Internet regionale Gesetze in Frage, die rein auf Moral beruhen. In Deutschland ist z.B. auch gezeichnete Kinderpornografie verboten, in den USA nicht. In Deutschland sind Naziseiten verboten, in den USA nicht. Klar kann man die deutschen Gesetze dann nicht in den USA durchsetzen. Die Frage ist: Sollte man das überhaupt versuchen, oder sollte man das nicht zum Anlass nehmen, diese Gesetze an sich zu überdenken? Rein auf Moral basierende Straftatbestände ohne Opfer sind nach meiner Auffassung nicht rechtsstaatlich, weil Moral eine höchst individuelle Einstellung ist und ich es mir verbitte, dass ich mich an die Moralvorstellungen eines anderen halten soll, obwohl niemand zu Schaden kommen würde, wenn ich meinem eigenen Moralkodex folgte. Wenn man die Wahl zwischen Zensur und Freiheit hat, sollte die Freiheit siegen. Wir werden doch wohl noch mit Nazipropaganda fertig werden. Wir haben doch Argumente und mediale Möglichkeiten, um uns inhaltlich damit auseinanderzusetzen. Immer wenn ein neues Medium kam, versuchte die Obrigkeit, es zu zensieren. Das war nach der Erfindung des Buchdrucks so, das war nach der Erfindung des Radios so, und das war nach der Erfindung des Fernsehens so. Bei den Comics ist der Kampf immer noch nicht ausgestanden (die wurden keine zehn Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches in der BRD öffentlich verbrannt!) Und jetzt ist es beim Internet ebenso. Und jedes Mal können wir feststellen, dass ein freier Informationsfluss über diese Medien der Menschheit mehr hilft als irgendwelche engstirnigen Beschränkungen.
Der Autor des Welt-Artikels stellt das Internet mal wieder als ein Hort der Pornografie, Kinderpornografie, Kriminalität und Drohungen dar. Die 12% Pornografie, aus denen das WWW angeblich bestehen soll, finde ich extrem hochgegriffen. Die letzten Schätzungen, die ich gesehen habe, bezifferten den Anteil eher bei 5%. Und wenn ich mir meine Favoriten so angucke, so erscheint es mir als sehr unwahrscheinlich, dass eine von etwa acht Webseiten im Netz pornografischer Natur sein soll, weswegen ich den Verdacht hab, dass sich der Schreiberling die Zahl aus dem Hintern gepult hat. Und was da nicht alles für Ängste heraufbeschworen werden. Viertklässler stolpern über Pornografie? Was geht uns das an? Warum sollen andere sich darum kümmern, dass irgendein Zehnjähriger keine Pornos anguckt? Hat der keine Eltern? Ach, die sind unbedarft, was Technik angeht? Dann haben sie nen Scheiß und müssen sich ransetzen, um es zu lernen. Die Pflege und Aufzucht von Kindern an sich mussten sie schließlich auch lernen, als sie sich vermehrt haben, da kam auch nicht der Staat, damit sie sich nicht um dieses lästige Wechseln der Windeln kümmern mussten.

Die Zeit... nu ja, kam mir immer eher etwas konservativ und altmodisch vor, und der Artikel bestätigt das.