Frag den Hasen

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Ich habe gerade eine Geschichtsarbeit über den Volksaufstand von 1953 geschrieben und war mal wieder überrascht, wie schamlos in der DDR die Geschichte zweckdienlich umgeschrieben wurde...
Du warst zwar erst neun als die Mauer gefallen ist, aber wie sehr warst du dir der politischen und propagandistischen Vorgängen bewusst? Wie dachtest du damals und wie denkst du heute über die DDR?
Mir war schon klar, dass man viel Propaganda gemacht hat (auch wenn ich es damals nicht mit dem Wort bezeichnet hätte), aber ich hatte schon geglaubt, dass da was dran ist, was man uns erzählt. Es war natürlich immer etwas komisch, wenn man mal in den Intershop ging und es da so schön nach Kaugummi und Kaubonbons roch und die Matchboxautos da hingen... da fragte man sich schon irgendwie, warum man das nicht normal in der DDR hatte, und warum andere Sachen immer so selten sind. (Matchboxautos waren bei uns Kindern DIE Sandkastenwährung.) Aber im Prinzip dachte ich, dass sich das bestimmt irgendwann gibt. Was ich in der Wendezeit mitbekommen habe, war die Geschwindigkeit, in der einige ihre Nase nach dem Wind gedreht haben und behaupteten, ja eigentlich schon immer gegen die DDR gewesen zu sein, obwohl sie zu den fleißigsten Agitatoren zählten. Mich hat das immer etwas angekotzt, weil das auch kaum hinterfragt wurde.
Was ich heute von der DDR halte... Ein Experiment, was schiefging und auch schiefgehen musste, weil viele Gegebenheiten einfach zu schlecht waren (nicht zuletzt der große Bruder Sowjetunion, der einem ständig im Nacken saß). Ich glaube, die Führungsriege war tatsächlich der Überzeugung, dass sie etwas Gutes tun (gut, bis auf Mielke, der war einfach Arsch), aber sie hatten ja gar keinen Bezug mehr zur Realität, weil sie auch immer schön abgeschirmt wurden. Wenn Honecker mal durch eine Straße fuhr, wurden z.B. die Fassaden schön geschmückt - dass dahinter alles verfällt, bekam der ja gar nicht mit. Kein Wunder, dass er dachte, alles wäre okay.
Ich hab aus der Zeit jedenfalls mitgenommen, dass man nicht alles glauben sollte. Auch in der BRD gibt's viel Propaganda (man denke nur an die Märchen, mit denen man den Kosovoeinsatz rechtfertigte), man sollte immer hinterfragen.
(Was mir auch grad einfällt: Ich hab so einige alte Dokumente von meinem Opa; der musste nach dem Volksaufstand 1953 die Polizei verlassen, weil man dort alle aussiebte, die man nicht für politisch hundertpro zuverlässig hielt.)