Frag den Hasen

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moment mal, du findest wikileaks echt toll? abgesehen davon, dass es ja amüsant ist, mal zu hören, was die amis (bzw. deren diplomaten etc.) über alles und jeden sagen, hälst du es echt für gut, wenn kein diplomat mehr ehrlich was schlechtes über einen staatschef schreiben darf, weil er befürchten muss, dass der brief irgendwann veröffentlicht wird? du findest echt, alle, und wirklich alle dokumente müssen für die weltöffentlichkeit einzusehen sein?
Wo hab ich gesagt, dass alle, und wirklich alle Dokumente für die Weltöffentlichkeit einzusehen sein müssen? kratz.gif

Fangen wir mal bei Wikileaks selbst an. Wikileaks ist ja nicht nur für die Veröffentlichung der Botschaftsdepeschen bekannt. Wikileaks hat (was für Deutschland relevant ist) die Mautverträge veröffentlicht - was ich legitim finde, weil der Steuerzahler nun mal wissen sollte, ob Verträge abgeschlossen werden, in denen der Staat sich übers Ohr hauen lässt. Wikileaks hat Beweise für Kriegsverbrechen der USA veröffentlicht. Auch das halte ich für korrekt. Der von Wikileaks veröffentlichte Kaupthing-Report hat in Island dafür gesorgt, dass bekannt wurde, wie durch windige Kreditvergaben innerhalb der Führungsclique der Bank vor dem Zusammenbruch der Schaden vergrößert wurde. Wird es jetzt etwas klarer, warum ich Wikileaks als solches für eine gute Sache halte?

Und jetzt zu den Botschaftsdepeschen: Es ist putzig zu sehen, was für eine Meinung die Amerikaner von unserer Regierung haben. Die unterscheidet sich aber auch nicht von der Meinung, die die Deutschen von der Regierung haben, insofern war der Teil eigentlich uninteressant. Und ich finde es wirklich beknackt, dass man sich in Deutschland ausgerechnet darauf stürzt (oh, wir sind ja sooo wichtig) und die brisanteren Informationen vernachlässigt. Die US-Außenministerinnen haben angeordnet, DNA-Proben, Kreditkartennummern etc. vom UN-Generalsekretär zu beschaffen. Das geht weit über die normalen Aufgaben von Diplomaten hinaus. In solchen Informationen (wie z.B. auch in der Verschleierung von US-Raketenangriffen durch den Jemen) liegt der Knackpunkt, weswegen ich die Veröffentlichung des Materials für gut halte. (Sicher, man hätte den ganzen Klatsch und Tratsch weglassen können.) Wikileaks ist dafür da, Material zu veröffentlichen, welches von Institutionen geheim gehalten wird, um Schweinereien und Verbrechen zu verdecken. Dass hierzulande der Fokus nun darauf gerichtet wird, dass die Amis Westerwelle doof finden, zeigt ein verdammt egozentrisches Weltbild.

Natürlich soll Wikileaks nicht alles veröffentlichen. Aber das macht Wikileaks ja auch nicht. Ich bezweifle, dass Wikileaks Konstruktionsunterlagen von Atombomben publizieren würde. Wikileaks würde auch meine privaten E-Mails nicht publizieren.