Frag den Hasen

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Hallo Klopfer,

heute möchte ich mal über diese Shades of Grey reden, was ja alles sozusagen überwuchert, hier lagen gestern in der Buchhandlung die Bände 1 und 2 in großen Stapeln herum.

Kann es sein, dass dieses Buch nicht eine Gefahr ist für die Ideale die wir erarbeitet haben? So viele Jahre Frauenbewegung werden weggewischt von einer kleinen Gruppe von Frauen die darauf steht, sich schlagen zu lassen.

Dazu fällt mir eine Werbung des Frauennotrufs (glaube ich) ein, wo man eine Frau sieht, mit dem Kind im Arm und im Hintergrund eine männliche Gestalt und dazu quer übers Bild "Ich bin ein Stück Dreck. Er hat recht." und unten dann dass sowas nicht sein muss. So etwas finde ich sehr wichtig und ich finde es dass es keinen Unterschied macht, dass das Schlagen beim Sex geil sein soll oder dass das beide einvernehmlich machen, da Schlagen eine gewalttätige Handlung ist.

Mir reicht schon was ich in Amazon-Rezensionen dazu gelesen hab. Anscheinend ist die Frau aus dem Buch genau wie Bella aus Twilight, was du ja schon zur Genüge kritisiert hast. Würde mich über deine Meinung dazu sehr freuen!
Ich glaube, die Frauenbewegung sollte akzeptieren, dass jede Frau (so wie jeder Mann) das Recht hat, den Sex so zu genießen, wie sie es will, solange dabei die Rechte von anderen nicht verletzt werden. Es gibt nun mal Menschen, denen es Lust bereitet, wenn sie sich jemandem unterordnen oder geschlagen werden, und ich finde nicht, dass sie auf diese Teile ihrer Sexualität verzichten sollen, bloß weil irgendwer glaubt, dass sie damit der Gesellschaft schaden. Es sollte ja eigentlich gerade Ziel der Frauenbewegung sein, dass eine Frau das Recht hat, ihre Sexualität nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben, ohne dass dies negative Auswirkungen in den sonstigen Lebensbereichen hat.

Das Problem bei "Shades of Grey", was diese Sexualität angeht, ist etwas anderes. (Ich will der kommenden Lästerei nicht allzu sehr vorgreifen, daher fasse ich mich hier eher kurz.) Eine Dom-Sub-Beziehung muss auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt beruhen und die gegenseitigen Grenzen akzeptieren. Der Christian Grey im Buch ist so, wie ein Dom eben nicht sein sollte. Er schleppt eine absolut unerfahrene Jungfrau ab, vögelt sie nach wenigen Tagen, überfordert sie mit seinen sexuellen Vorstellungen, anstatt sie langsam heranzuführen, lässt sie bei der Verarbeitung ihrer Eindrücke komplett alleine und manipuliert sie, um ihre persönlichen Grenzen zu verschieben. Dazu kommt, dass seine sexuelle Vorliebe im Buch auf Traumata in seiner Kindheit und Jugend zurückgeführt wird, was im Endeffekt impliziert, dass diejenigen, die auf BDSM stehen, psychisch krank wären. (Bei wissenschaftlichen Untersuchungen kam heraus, dass unter diesen Leuten psychische Störungen oder Krankheiten nicht weiter verbreitet sind als in den Kontrollgruppen.)
Dazu kommen Schilderungen von gefährlichen Praktiken in den drei Büchern. Fesseln mit Kabelbindern? Keine gute Idee, den Blutfluss abzuschnüren. Den Bauch einer schwangeren Frau schlagen? Ebenfalls gar keine gute Idee.