Frag den Hasen

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#42242
Ich frage mich manchmal, warum Gott denn keine Homo-Ehen mögen soll. Ich meine ja nur, wenn man an gott glaubt, also ich meine jetzt mal einen christlichen Gott, und dann in sein Buch schaut, die Bibel, dann steht da... fast nix. Jesus hat sich zu sowas eh nie geäußert, die Apostelbriefe sind nicht so ergiebig, da wird im wesentlichen die "Knabenschändung" also die Pädophilie gegeiselt. Und im alten Testament? Steht an zwei Stellen in der Tora (also den fünf Büchern Mose), dass ein Mann es nicht mit einem Mann wie mit einer Frau tun soll. Wie auch immer das gehen soll?
Frauen sind ganz raus, über Lesben wird nie etwas gesagt, insbesondere auch nicht verboten. Und Schwulen werden letztlich nur gewisse sexuelle Praktiken untersagt, die es entweder nicht gibt, oder Analverkehr war damals in der Region die verbreitete Form des Heterosex. Jedenfalls steht da nicht, dass zwei Männer nicht zusammenleben dürfen.

Und wenn man dieses Buch wirklich so ernst nimmt, dann hasst Gott ja auch alle, die sich rasieren, keine Geländer an die Dachterasse anbringen oder Hasen essen. Naja, da geht der Klopfer vielleicht auch d'accord mit?
Ja, neben Schweinen (weil gespaltene Hufe, aber keien Wiederkäumer) sind auch Hasen verboten, sind nämlich Wiederkäuer ohne gespaltene Hufe.
Na ja, es ist ein bisschen zweifelhaft, ob in den Apostelbriefen tatsächlich nur die Päderastie gemeint ist, die entsprechende Übersetzung ("Lustknaben" etc.) ist relativ neu, im griechischen Original lassen die Wörter keinen Rückschluss auf das Alter zu. Im Römischen Reich waren homosexuelle Beziehungen zwischen freien Bürgern tabu und nur bei Abhängigkeitsverhältnissen (also Herr und Sklave) toleriert, aber dafür mussten die Sklaven nicht unbedingt besonders jung sein.
Im AT wird meiner Meinung nach schon recht klar, dass auf Analverkehr zwischen Männern angespielt wird, wenn gesagt wird, dass ein Mann nicht bei einem Mann liegen darf, wie er bei einer Frau liegt. Historisch dürfte ziemlich klar sein, dass Homosexualität damals nicht toleriert wurde, und jetzt aus vermeintlichen Ungenauigkeiten abzuleiten, dass die damals doch kein Problem damit gehabt hätten, verfälscht die Geschichte, um damit heute etwas rechtfertigen zu können, nur um nicht sagen zu müssen, dass die Religion eben in der Hinsicht nicht tolerant angelegt war. (Ich hab auch keinen Zweifel daran, dass auch Jesus nichts von Homosexuellen hielt, so wie es üblich zu der Zeit war. Jesus hatte ja auch zu Ehebruch und Scheidung eine ziemlich harte Haltung. Und wenn jemand kommt mit "Aber Jesus hatte doch immer ein Herz für Sünder und Ausgestoßene", der lässt außer Acht, dass Jesus trotzdem von den Sündern immer erwartete, dass sie mit dem Sündigen aufhören.)

Dass man Hasen nicht essen sollte, ist schon richtig, aber die Begründung in der Bibel ist natürlich vollkommener Unsinn, weil Hasen keine Wiederkäuer sind (auch wenn sie tw. ihre Köttel mampfen). Aber laut Bibel haben Insekten ja auch vier Beine.

Die Toleranz gegenüber Homosexualität ist in meinen Augen nichts, was man durch die christliche Religion begründen kann. So weh es den Gläubigen auch tut, sie müssen sich das selbst gegenüber alleine rechtfertigen; der Papst benimmt sich, wenn er homosexuelle Praktiken ablehnt, nicht unchristlicher als jemand, der homosexuelle Praktiken toleriert.
(Ist ähnlich wie mit dem Islam: Jemand, der im Namen des Islams Ungläubige töten will, benimmt sich nicht unislamisch. Der kann seine Haltung gut anhand des Korans begründen, genauso wie jemand anhand des Korans begründen kann, wieso er keine Ungläubigen abschlachtet. Aber er kann seine Friedfertigkeit nicht darauf berufen, dass das im Koran so vorgesehen wäre und alle, die das anders sehen, unrecht hätten.)