Aber das kann man doch für alle Wissenschaften behaupten. Das ist ja so, als würde man sagen Mathematik sei nutzlos weil es erst zu einem Zweck gelangt wenn es auf die Praxis im Ingeneuswesen, der Physik, der Wirtschaft usw einsetzt.
Bei Philosophie kriegt man nie fundamentale Wahrheiten. Man kriegt nur Meinungen. Kant meinte dies, Aristoteles meinte jenes, und im Endeffekt ist alles genauso gut und wahr wie die Meinung von Günther Müller aus dem Supermarkt (oder von Forrest Gump auf der Parkbank, wenn man bei "Berühmtheiten" bleiben will). Man hat keine tatsächlichen Erkenntnisgewinne. Wenn man in der Mathematik eine Äquivalenz bewiesen hat, dann steht der Beweis, und niemand muss das noch einmal beweisen. Wenn in der Philosophie jemand eine Idee hat, kann er sie nicht beweisen, und es kann immer wieder jemand kommen und an dieser Idee zweifeln. Es ist keine richtige Wissenschaft, weil sie eigentlich kein Wissen schafft. Sie schafft und untersucht Ansichten, aber ob man die Realität damit tatsächlich erfasst, wird nie jemand sagen können.