Unabhängig vom Rest der Diskusission:
"Ein dezentralisiertes Stromnetz ist meiner Meinung nach eine bescheuerte Idee."
Kannst du näher erläutern, warum du so denkst? Abgesehen davon, dass dezentrale Netze schwieriger aufzustellen sind als zentrale, sehe ich da eigentlich fast nur Vorteile, egal ob das Netz einen jetzt mit Strom oder mit Daten versorgt.
Ein dezentrales Netz macht in einem Land Sinn, in dem die natürlichen oder gesellschaftlichen Gegebenheiten ein zentralisiertes Netz zu störungsanfällig machen. Wenn alle zwei Tage ein Tornado durch die Felder fegt oder seit zwanzig Jahren Bürgerkrieg herrscht, ist ein dezentrales Netz ganz toll. Für uns ist die Versorgungssicherheit bei einem Verbundnetz aber gut genug (entsprechende Stromproduzenten vorausgesetzt). Ein dezentrales Netz hingegen ist scheißteuer und macht die Versorgungssicherheit auch nicht höher.
Und dazu muss man mal an die Stromproduktion denken. Keiner von den Leuten, die sich da Solarzellen aufs Dach gepackt haben, können damit ihren Strombedarf decken. Auch bei Windrädern sind die Schwankungen so stark, dass da keiner sicher sein kann, seinen Eigenbedarf aus eigener Kraft zu decken. Das heißt also entweder, jeder stellt sich noch einen Generator in den Keller, oder aber die großen Stromproduzenten sorgen quasi für doppelte Stromerzeugungskapazitäten. Im ersten Fall würden weitaus höhere CO2-Werte und eine noch größere Abhängigkeit von chemischen Brennstoffen das Ergebnis sein. (Eine großes Kraftwerk kann nun mal effizienter arbeiten als viele kleine Generatoren, die in der Summe den gleichen Strom erzeugen.) Im zweiten Fall kann man sich die Frage stellen, warum man sich überhaupt mit diesen ganzen Kleinproduzenten und den daraus resultierenden Netzausbauten herumärgern soll, wenn die Stromkonzerne sowieso neue Kraftwerke für den benötigten Strom bauen müssen.