Frag den Hasen

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#41739
Seiner Meinung nach (und da möge man mich korrigieren, ich schreibe jetzt aus dem Gedächtnis) führt Konkurrenz bzw. Wettbewerb zu Spezialisierung während Kooperation Weiterentwicklung bringt. Verglichen hat er das mal mit Einzellern. Die, die sich getrennt haben und Einzeller geblieben sind, haben gewisse Spezialisierungen ausgebildet. Die aber, die zusammengeblieben sind, haben die ersten Mehrzeller, also komplexere Geschöpfe gebildet. Irgendwo hat er das auch mal mit Autos verglichen. Die Entwicklung des (ersten) Autos war ein Durchbruch, der Wettbewerb zwischen verschiedenen Herstellern führt aber zu grundsätzlich nichts neuem, sondern bringt nur neue Modelle hevor (mit gewissen Verbesserungen natürlich). Er möchte deshalb, dass Schulen weniger den Wettbewerb im Klassenraum fördern und stattdessen auf Kooperation setzen.

Ich kann ihn da irgendwie verstehen, dass zu viel oder zu harter Wettbewerb irgendwann negative Konsequenzen hat, gerade in der Schule. Aber dann sind da ja auch noch genau die Aspekte, die Du genannt hast. Wobei einige, sagen wir mal (Anarcho-)Kapitalisten / Libertäre, aus meinem Umfeld die radikale Meinung verteten, dass Wettbewerb grundsätzlich die besten Ergebnisse hervorbringt. Halte ich ja für genauso daneben.

Wo wir gerade dabei sind: Du hast irgendwo hier in FDH mal geschrieben, dass Du einige Ideen des Libertaristmus teilst. Wie siehst Du diese Ideologie insgesamt?
Man sollte halt nicht immer die Extreme angucken, um Konzepte grundsätzlich abzulehnen. Der Konkurrenzdruck im Automobilwesen hat uns z.B. Knautschzonen, bessere Bremsen und bessere Federung beschert, was ich durchaus als wichtige Fortschritte ansehe.
Man denke z.B. auch mal an den Wettlauf zum Mond zwischen Amerikanern und Russen. Das war eindeutig international eine Konkurrenzsituation, während man auf nationaler Ebene zusammenarbeitete. Aber ohne die Konkurrenzsituation wäre halt diese große nationale Zusammenarbeit gar nicht entstanden (sieht man ja gut daran, wie das Weltraumprogramm bei den Amis zusammengeschrumpft wurde, nachdem man auf dem Mond war und die Russen geschlagen hatte).
Was die Schule angeht: Wo sieht er denn da den harten Wettbewerb? Die Schüler konkurrieren ja nicht untereinander um die besten Noten, zumal niemand einem anderen etwas streitig macht (es gibt ja keine Begrenzungen bei der Zahl der Einsen, die ein Lehrer in seiner Klasse vergeben darf). Ich find's aber auch natürlich, wenn man den Schülern klare Ziele vorgibt, die sie zu erreichen haben. Kooperation ist gut und schön, aber ich schätze, dass eine zu engagierte Kooperation zwar die Leistung einiger Schüler steigern kann, aber dafür der Leistung anderer Schüler schadet.

Was mich am Libertarismus stört, ist, dass er Schwächere nicht davor schützt, von den Stärkeren überrollt zu werden. Der Staat muss gewisse Freiheiten begrenzen können, die es den stärkeren Mitgliedern der Gesellschaft erlauben würden, die schwächeren Mitglieder zu schikanieren. Und gewisse Aufgaben dürfen meiner Meinung nach auch nicht den freien Gesetzen des Marktes überlassen werden (ich denke da gerade ans Justiz-, Polizei-, Feuerwehr- und Gesundheitswesen), auch wenn dadurch (mehr) Kosten auf die Allgemeinheit zukommen. Dass Gefängnisse z.B. bei den Amis privat betrieben werden, hat ja auch eher dazu geführt, dass mehr Leute im Knast landen, aber deren Resozialisierungschancen noch mehr sinken.