Die Umbettung ist aber bald geschafft, und nach einem Gebet geht’s auf den Weg nach Texas. Allerdings macht so eine Abfahrt ja hungrig, also muss der Mann bei einem Drive-In einen Boxenstopp machen und für seine Gattin ein Premium-Hähnchensandwich („Paniert! Nicht gegrillt!“), einige Nuggets und ein paar Zwiebelringe kaufen. Es ist der erste von vielen Burgern auf der Reise. Für die Finanzierung des Unternehmens hat man übrigens Familie und Freunde angeschnorrt, es ist also keine reine Privatsache mehr.
Der Kombi auf dem Highway.
In Deutschland wäre das nicht möglich, die Frau kann ja nicht angeschnallt fahren.
Penny liegt hinten im Auto und ruht sich aus. Auf ihr liegt eine Decke.
Die Doku erspart uns zum Glück einen Blick darauf, wie die Toilettenhygiene auf der Reise geregelt wird.
Edgar biegt mit dem Auto zum Drive-In-Schalter eines Fast-Food-Restaurants ein.
Hier macht er zunächst einen Fehler und bestellt erst ein gegrilltes Hähnchensandwich, worauf man gleich einen Eindruck bekommt, wie zickig seine Holde wird, wenn man ihre Essenswünsche ignoriert.
Penny sitzt hinten im Kombi und futtert Zwiebelringe aus der Pappschachtel.
Soll keiner behaupten, sie würde sich ungesund ernähren: Zwiebelringe bestehen aus Zwiebeln und Zwiebeln sind Gemüse und Gemüse ist gesund, jawohl!
Penny beißt in einen Burger.
Wird Germany's Next Topmodel eigentlich noch von McDonald's gesponsert? Kam mir nur grad so in den Sinn...
Im Krankenhaus wird sie dann von Doktor Now untersucht und mithilfe eines Krans gewogen: Die 240 Kilogramm werden bestätigt, ihr BMI liegt bei 85,7. Ich höre schon die Kritiker solcher Fernsehsendungen sagen, wie sehr die Betroffenen durch so eine Behandlung entmenschlicht werden, aber seien wir ehrlich: Man entmenschlicht sich selbst zuerst, wenn man so viel zu sich nimmt, dass man von fünf Leuten getragen werden muss, die Hilfe der Feuerwehr braucht, um eine Reise anzutreten, oder nur mit einer Kranwaage gewogen werden kann. Das verursachen nicht andere, das tut man sich selbst an.
Doktor Nowzaradan, ein älterer Mann um die 70, steht im Arztkittel und mit Stethoskop um den Hals am Auto und schaut durchs Fenster rein.
Ich weiß zwar nicht, wieso man diese Fachrichtung wählt, aber ich bin froh, dass es solche Leute gibt.
Über dem Krankenhausbett hängt Penny in einer Art Matte an einem Kran und wird gewogen. Um sie herum mehrere Pflegerinnen und ein Pfleger.
Ich frage mich, wie viele Krankenhäuser in Deutschland es gibt, die so eine Ausstattung haben.
Großaufnahme von Pennys linkem Bein. Ihr Fuß sieht angesichts der Fettmassen um die Schenkel richtig klein aus.
Ich weiß genau, was Kritiker sagen werden: "Ist doch alles Fake!" Genau. Dieses Bein tut nur so, als wäre es fett.
Penny sitzt im Krankenhausbett, ihre Füße gucken unter der Decke hervor.
Bei der Untersuchung stellt Doktor Nowzaradan fest, dass Penny wohl eigentlich keinen zusätzlichen Sauerstoff braucht, aber fest davon überzeugt ist. Seine Diagnose: Penny hat viele echte Probleme und einige eingebildete, und diese nutzt sie, um sich in einer Opferrolle einzurichten, damit alle sie umsorgen müssen. Ihre Familie meint es nur gut, aber unterstützt ihr Verhalten, indem sie sich dafür benutzen lässt. Der Doktor setzt ihr ein Ziel: Sie muss innerhalb eines Monats beträchtlich abnehmen, um für eine OP zugelassen zu werden. Ihre Diät sieht nur noch 1200 Kalorien pro Tag vor.
Edgar steht an Pennys Bett, sie hält einen Pappbecher (mit Limonade?), den ihr Ed gebracht hat und aus dem ein Strohhalm ragt.
Da schafft man seine Frau ins Krankenhaus und muss ihr trotzdem noch selbst Getränke bringen.
Das erweist sich als schwierig: Penny sieht zwar ein, dass sie ihre Ernährungsgewohnheiten ändern muss, aber ist an Tag 7 bereits der Meinung, dass sie verhungern wird. Dennoch ist nach einem Monat ein Erfolg zu vermelden: Penny hat 18 Kilogramm abgenommen. Und das merkt sie auch selbst, wie sie dem Arzt zufrieden berichtet. Die Speckfalte, in die sie normalerweise ihr Insulin injiziert, ist verschwunden.
Der Doktor steht an Pennys Bett und redet mit ihr.
Wenn sie weiter so diszipliniert wäre, bräuchte sie gar keine Operation. Will ich nur mal anmerken.
Zwei Wochen später wird die Operation angesetzt, in der ihr Magen auf die Größe einer Banane reduziert wird, und Penny schwelgt in Zukunftsfantasien: Ihr Mann soll wieder ihr Partner sein, nicht ihr Pfleger, und sie will in der Lage sein, ihren kleinen Sohn spontan von der Schule abholen zu können. Und momentan scheint Optimismus nicht ganz verfehlt zu sein.
Fassade des Krankenhauses: St. Anthony's Hospital. Einblendung: "Zwei Wochen später".
Der heilige Antonius von Padua ist nicht nur der Schutzheilige von Kranken, sondern auch der für verlorene Dinge. In dem Krankenhaus ist er somit offenbar auch für verlorene Kilos zuständig.
Pennys Sohn Liam liegt mit auf ihrem Bett und knuddelt mit ihr.
Inzwischen ist auch der Sohn eingetroffen. Gut, den Großteil seines Lebens verbringt er sowieso ohne seine Mama.
Einfahrt der Notaufnahme des Krankenhauses, komischerweise ist diesmal der Name unkenntlich gemacht.
Fragt mich nicht, warum sie hier den Namen des Krankenhauses zensieren. Es ist immer noch das gleiche Hospital.
Der OP-Saal mit gedämpftem Licht, alle tragen blau. Die Ärzte schauen auf Monitore, auf denen Endoskop-Aufnahmen von Pennys Innenleben zu sehen sind.
Immerhin besser als das Programm von RTL 2.
Nach einer Woche ist zumindest beim Doktor der Optimismus geschwunden: Penny fühlt sich schlapp, will nicht aufstehen und ein paar Schritte gehen. Ach was, nicht mal den Oberkörper anheben will sie. Aber ohne Bewegung wird sie kaum weiter so drastisch abnehmen.
Penny liegt im Krankenhausbett und sieht ohnmächtig aus.
Sie kommt im Krankenhaus echt deutlich mehr rum als daheim. Das ist schon wieder ein anderes Krankenzimmer.
In Bewegung ist derweil das Leben ihres Mannes und ihres Sohnes. Für die Zeit der Behandlung hat Ed eine kleine Zweizimmerwohnung in Houston angemietet; er und Liam schlafen in einem Doppelstockbett im Schlafzimmer, seine Frau muss dann auf einer Liege in einer Nische des Wohnzimmers bleiben. Sonderlich gesund ernährt sich die Männerbande nicht, während Penny im Krankenhaus ist, aber immerhin nimmt sich Edgar vor, spätestens bei Pennys Einzug wirklich mit richtiger Ernährung anzufangen. Wer’s glaubt, schließlich ist schon Pudding für Mama im Kühlschrank.
Außenansicht eines Reihenhauses, darüber ein strahlend blauer Himmel.
Offenbar kriegt man in Houston einfacher als armer Mensch eine Wohnung als in Berlin. Und es sieht nicht mal nach Slum aus.
Liam klettert ein Doppelstockbett hoch, bei dem die untere Liegefläche deutlich breiter ist als die obere.
Kinder: "Boah, geil, ich kann oben liegen!" Erwachsene: "Geil, richtig viel Platz unten!"
Wohnzimmer mit Blick auf die offene Küche, im Vordergrund ein Ecksofa, im Hintergrund eine Art Nische mit einem Bett.
Ich nehme das "klein" bei der "kleinen Zweizimmerwohnung" zurück. So groß sind hierzulande oft nicht mal Dreizimmerwohnungen.
Liam, der kleine Junge, vor dem offenen Kühlschrank. Es fällt eine große Colaflasche auf und ein McDonald's-Becher.
Eine angefangene Pizza und ein McD-Becher im Kühlschrank. Sieht eher nach Junggesellen-WG aus.
Liam zeigt auf ein paar Puddingbecher im Türfach des Kühlschranks.
Die wissen noch nicht mal, wann Mama aus dem Krankenhaus kommt, aber haben schon mal den Notfallpudding parat.
Chipstüten im Küchenschrank
Alle Spezialitäten aus der Heimat sind auch hier verfügbar, das lindert das Heimweh.
Eine schwarzweiße Katze liegt auf dem Bett und spielt mit Liam.
Die Doku wäre viel schöner, wenn die Katze häufiger im Bild wäre. Einen Hund gibt's da übrigens auch noch.
Drei Monate nach der Reise zu Doktor Now macht sich Resignation breit: Seit dem Eingriff hat Penny nicht ein Kilo abgenommen. Der Arzt hat Penny auf Schonkost gesetzt, aber sie rebelliert: Wenn der Doktor das nicht zurücknimmt, wird sie sich einfach Essen von draußen bestellen, jawohl! Sie ist richtig stinkig: Warum soll sie so was essen, und überhaupt, der Doktor habe ihr versprochen, sie würde in der Klinik Gewicht verlieren! Es scheint so, als würde sie zwischen beiden Punkten keinerlei Verbindung sehen. Doktor Nowzaradan ist allerdings klar, dass sie bei dieser Ernährung eigentlich zwingend weiter Gewicht verlieren müsste. Da sie das nicht tut, bleibt nur eine Erklärung: Jemand füttert sie heimlich. Zudem weigert sich Penny weiterhin, endlich mal aufzustehen und einige Schritte zu tun.
Penny sitzt unzufrieden im Krankenhausbett, drei Pflegerinnen stehen im Raum und sehen irgendwie ratlos aus.
"Ich will etwas Richtiges zu essen! Und bringt mir Solo und den Wookie!"
Penny diskutiert mit dem Arzt, der an ihrem Krankenbett steht.
"Sie sind doch angeblich ein Halbgott in weiß! Warum zaubern Sie nicht mein Gewicht weg?!"
Pflegerinnen stellen eine Standwaage neben dem Bett auf (mit Geländer zum Festhalten), Penny dreht sich auf dem Bett, um auf diese Waage steigen zu können.
Es gibt ganz schön viele Speckfalten an ihrem Körper, bei denen jeder Pornofilter anschlagen würde.
Großaufnahme der Anzeige der Waage.
Einblendung: Derzeitiges Gewicht: 222,5 kg. Kein Gewichtsverlust seit dem Eingriff.
Langsam wird ihr hoffentlich die Schwere ihrer Situation bewusst.
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