Klopfers Blog

Ich komme grad nach Hause und sehe auf N24 eine Meldung, wonach es in der Grabeskirche wieder zu Keilereien gekommen sein soll zwischen den Griechen und den Armeniern. Und das gerade ein paar Tage, nachdem ich genau diesen Konfliktherd als kleinen sinnlosen Fakt präsentiert habe. Herrlich. Als wenn sie's wussten. biggrin.gif

Wer in Berlin wohnt, wird ja grad überschüttet von irgendwelchen Broschüren und Zettelchen, wonach man doch beim kommenden Volksentscheid unbedingt für den Erhalt von Tempelhof stimmen sollte. Ich denke nicht dran, die Parolen und Argumente der Pro-Tempelhof-Fraktion sind ziemlich lausig.
Provinz oder Weltstadt?
Der Flughafen Berlin-Tempelhof fertigt pro Tag (laut den Angaben der Pro-Tempelhofer!) 900 Fluggäste ab. Das schaffen die anderen Berliner Flughäfen innerhalb einer Stunde. Und weniger als 15 Starts und Landungen pro Tag in Tempelhof erwecken in mir nicht gerade den Glauben, dass Tempelhof wichtig für Berlins Status als Weltstadt wären.
Gedenken an Tempelhof bewahren (Luftbrücke)
Ich war 1948 nicht auf der Welt, als die Luftbrücke war. Auch meine Mutter war damals noch nicht auf der Welt. Und selbst wenn, wären wir in der Sowjetzone gewesen und hätten von der Luftbrücke eh nichts gehabt. Das Gedenken an die Luftbrücke ist auch kein Grund, den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten. Wir müssen schließlich in Auschwitz auch keine Juden vergasen, um daran zu erinnern, was dort passiert ist.
Berlin entgeht dadurch viel Geld
Der Betrieb eines Flughafens kostet Geld (Energie, Personal, Technik, Feuerwehr usw.). Und da Tempelhof nicht gerade viele Flugzeuge und Passagiere bedient (siehe oben), kommt da nicht viel Kohle rein. Berlin kommt's immer noch billiger, den Flughafen dicht zu machen und das Gelände anderweitig zu entwickeln.
Der geplante Großflughafen BBI wird keine ausreichende Kapazität haben
Falls das der Fall sein sollte, spricht das eher für den Erhalt von Tegel als von Tempelhof. In Tegel können auch noch größere Flugzeuge landen als in Tempelhof.
Die Verkehrsanbindung in Tempelhof ist doch sooo toll!
Ist sie nicht. Man muss von der U-Bahn ziemlich weit latschen, ansonsten gibt's nur Busse (wie in Tegel auch). Der zukünftige BBI hat eine gute Bahnanbindung, da ist man in zwanzig Minuten auch in der Innenstadt. Zeitlich gibt es da keinen wesentlichen Unterschied zu Tempelhof.

So, jetzt muss ich Bücher für den Versand vorbereiten.

Kleiner sinnloser Fakt: Der byzantinische Kaiser Konstantin V. hatte dank seiner Gegner den Beinamen "Kopronymos". Auf deutsch würde man wohl "Scheißname" sagen.

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Veröffentlicht am 09. April 2008 um 19:31 Uhr in der Kategorie "Meine Sicht der Welt"
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Text veröffentlicht im November 2017
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