Klopfers Blog

Liebes Volk, ich spreche heute nicht nur als euer künftiger Monarch, der euch eines Tages in eine strahlende Zukunft führen wird, sondern auch als Mensch, den die jetzige Lage in unserem Land und in der Welt zutiefst anwidert. Ehrlich, wenn ich schon einen Palast hätte, wie er mir zusteht, ich könnte vermutlich das ganze Erdgeschoss knöcheltief mit Breche füllen. Daher möchte ich nun die Gelegenheit nutzen, einige Kernpunkte anzusprechen.

  1. Die widerliche Selbstbeweihräucherung der Regierung, weil sie es geschafft haben, die Arbeitslosenzahlen auf unter 4 Millionen schönzurechnen, muss aufhören. Seit Monaten hört man, wie toll es der Wirtschaft geht und wie granatentitti der Aufschwung ist, während ich davon nichts spüre. Nur mit größten Mühen konnte ich meinen Leibeigenen erlauben, täglich eine halbe Schippe Dreck mehr zu essen. Diese Zurschaustellung meiner Herzensgüte wurde zwar überschwänglich aufgenommen, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die real existierenden wirtschaftlichen Probleme es immer noch nicht erlauben, ihrer Unterkunft die schon seit längerer Zeit benötigte 4. Außenwand zu spendieren. Und was tut die Regierung? Nichts. Eine Schande.
  2. Die Türkei will EU-Mitglied Zypern nicht anerkennen, und die EU reagiert, indem sie die Beitrittsverhandlungen abbricht. Also nur zum Teil. Sie hören also fast auf, die Türkei aufzunehmen. Was für eine vorzügliche Sanktion. Wobei mir nicht in den Kopf will, warum man die Türken überhaupt in der EU haben will. Sie sind laut, verkaufen gammlige Döner oder versagen in unseren Schulen, sind aus unerfindlichen Gründen davon überzeugt, eine Ehre zu besitzen, die sie mit Messern verteidigen müssten, und sie legen gerne ihre Schwestern um. Die Türken haben inzwischen auch nicht mehr wirklich Bock drauf, in die EU zu kommen, weil sie gemerkt haben, dass sie etwa so willkommen sind wie Sackbrand. Vernünftigste Lösung: wir schicken alle Messertürken nach Anatolien zurück, und dafür kommt auch kein Deutscher mehr zu Besuch. Wir haben nichts mehr miteinander zu tun, schreiben uns nichts mehr vor und sind alle grinseglücklich.
  3. Ich finde, wir sollten EU-weit auslosen, welches EU-Mitgliedsland welche russischen Regimekritiker aufnehmen kann, um sie als Kernbrennstäbe in Atomkraftwerken einzusetzen.
  4. Ich verspreche, meine Kraft für die Verabschiedung gesetzlicher Grundlagen einzusetzen, die es erlauben, Werbefachleute, welche Worte wie "unkaputtbar" erfinden oder absichtlich grammatikalisch grundfalsche Phrasen in die Öffentlichkeit bringen, an ihren Hoden oder äquivalenten Körperteilen durch sämtliche Hauptstraßen der vier größten deutschen Städte zu ziehen. Auf dem blanken Asphalt.
  5. Die in 4. genannten Grundlagen sollen auch für lügende Politiker gelten. Also für alle Politiker.
  6. Mit Beunruhigung habe ich die Nachricht vernommen, wonach ein dreijähriges Kind in Indien von Schweinen gefressen worden sei. Ich bestimme daher den 10. Dezember zum Tag des Schnitzels. Weisen wir die Paarhufer in ihre Schranken zurück, damit sie nie vergessen, auf welche Seite der Fleischtheke sie gehören!
  7. Mir kam zu Ohren, dass ab 2007 Sat.1 einen neuen Senderchef bekommen soll: Matthias Alberti, der unter anderem die Ermittler-"Dokumentationen" wie "K11" und "Lenßen & Partner" erfunden hat. Allein dafür gehört er aufs Schafott, ich fordere daher die bewaffneten Organe Deutschlands auf, den Mann schnellstmöglich festzusetzen, damit er nicht noch mehr Unheil anrichten kann!
  8. Jeder Humornazi, der die Justiz wegen des Borat-Films schamlos mit Anzeigen belästigt, soll sich bitte am Montag um 11 Uhr vormittags auf dem größten Platz seiner Heimatstadt einfinden, um vom Volke gezüchtigt, geprügelt und angespuckt zu werden, bis er den Stock ausscheidet, den er offenbar im Rektum trägt. Dazu solle er ein Schild tragen, auf dem steht: "Bitte züchtigt, prügelt und spuckt mich an, bis ich den Stock ausscheide, den ich offenbar im Rektum trage."
  9. Auch in meiner Politik hat der Kampf gegen Terrorismus einen festen Platz. 9live begann den Sendebetrieb am 1. September 2001, 62 Jahre nach dem Beginn des 2. Weltkrieges und genau 10 Tage vor den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon. Das kann kein Zufall sein! Jeder aufrechte Untertan ist daher aufgerufen, dieser Keimzelle des Bösen offenen Widerstand entgegenzubringen.

    Ich konnte in meiner Rede nicht alles ansprechen, was in diesem Land geändert werden soll. Jedoch sollen die 9 Punkte erst den Beginn eines Weges in die glückliche Zukunft meiner absoluten, unumschränkten und unbestrittenen Herrschaft über dieses Land und eure Existenzen markieren, die ihr vertrauensvoll in meine Hände legt.

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Trink, trink, Brüderlein trink...

Veröffentlicht am 11. April 2009 um 17:23 Uhr in der Kategorie "Belanglose Gedanken"
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