Klopfers Blog

Nuff! Ich grüße das Volk!

Eisbär Knut ist letztens gestorben, und wieder einmal zeigte sich, warum man Stimmen aus der Bevölkerung nicht ungefiltert weiterverbreiten sollte, weil es sonst sein kann, dass man den Glauben an die menschliche Intelligenz verliert. Der Bär war noch gar nicht richtig aus dem Wassergraben geholt worden, da spekulierte man schon im Internet (und später auch in den Zeitungen), dass er wegen Einsamkeit oder Mobbing durch die Eisbärdamen in seinem Gehege an gebrochenem Herzen gestorben wäre oder irgendwelche anderen Psychoprobleme gehabt hätte. Knut als Bipolarbär oder so. Und Verschwörungstheorien gibt es auch schon, wie dieser Leserbrief im Berliner Kurier zeigt:

20110324234715.jpg

Passt natürlich, dass sich diese Napfsülze so in die "Man hat Knut umgebracht"-Theorie verliebt hat, dass der Typ schon ankündigt, keine offizielle Erklärung zu akzeptieren. Und was ist die offizielle Erklärung? Knut war hirnkrank. Und das nicht in dem Sinne, dass er mal eine Psychotherapie gebraucht hätte, sondern tatsächlich mit sichtbaren Veränderungen im Gehirn. Kein gebrochenes Herz, keine Einsamkeit, kein fieser Killer, der mit einem Blasrohr im Gebüsch hockte, um einen eingesperrten Eisbären abzumurksen. (Nebenbei mal gefragt: Wer hätte was davon? Ich meine, nicht dass man nicht zwischendurch mal ganz fies zu Knut gewesen wäre - man hat ihm ja sogar mal das Essen weggenommen, aber wo soll beim Umbringen das Motiv liegen?)


Nebenbei hat Europa (in Verbindung mit den USA) mal wieder deutlich demonstriert, dass es eine Zicke ist, die nie das macht, worum man sie bittet. Die Rebellen in Libyen (und schließlich auch die Arabische Liga) baten um die Einrichtung einer Flugverbotszone, damit sie nicht von Gaddafis Luftwaffe abgeschlachtet werden, und hier zögerte man ewig herum, bis Gaddafi die meisten Aufständischen abgemurkst hat. Als man sich dann doch dafür entschloss einzugreifen, hielt sich Deutschland zurück, weil... na ja, man hatte gute Geschäfte mit Gaddafi gemacht, und man weiß nicht, ob das mit den neuen Leuten auch so gut gehen würde. Gaddafi ist ja in den letzten zehn, fünfzehn Jahren ja auch zu einem guten Kumpel für die westlichen Länder geworden.
Deutschland macht also nicht mit, aber andere schon, und die haben wohl nur mit halben Ohr hingehört, was sie eigentlich machen sollen. Es war ursprünglich die Rede von einer Flugverbotszone. Und jetzt bombardieren sie auch libysche Panzer. Also entweder sind das echt abgefahrene Panzer, die auch noch fliegen können, oder aber, man macht mehr als eine Flugverbotszone durchzusetzen. Ich glaube nicht, dass das wirklich hilfreich ist, der Bürgerkrieg an sich sollte lieber von den Libyern selbst ausgefochten werden, ohne dass die Industrieländer sich zu sehr einmischen und dann wieder Befürchtungen in den Libyern wach werden, dass sie vom Westen instrumentalisiert werden.
Eins kann man jedenfalls ganz gut an den politischen Unruhen in Libyen, Algerien, Ägypten und Tunesien sehen: Es wäre eine schwachsinnige Idee, die europäische Stromversorgung von Solarzellen in Nordafrika abhängig zu machen. ^^


Apropos Strom: In den Kontrollräumen der Reaktoren 1 und 3 von Fukushima Daiichi gibt es wieder Licht, yay! Nicht aufregend? Ich bin froh, dass ich das Internet habe - aus den deutschen Medien würde ich gar keine erfreulichen Nachrichten aus dem Kernkraftwerk kriegen, weil man sich hier immer noch darauf konzentriert, möglichst negativ zu berichten. Die Versuche, Wasser in die Abklingbecken zu spritzen, wurde ja hier immer als Verzweiflungstat ohne große Chance auf Erfolg dargestellt. Dass es tatsächlich geholfen hat und die Temperaturen dort laut den Messflügen der Armee wirklich deutlich unter 100 Grad liegen - pff, warum soll man das auch erwähnen? Es wurde am Mittwoch berichtet, dass schwarzer Rauch über einem Reaktor gesehen wurde und man das Werk deswegen evakuiert hatte. Dass der Rauch am Donnerstag nicht mehr zu sehen war und man wieder im Werk arbeitete - das war keine Schlagzeile wert. Man verbreitete aufgeregt, dass im Tokioter Trinkwasser die Jod-131-Grenzwerte für Babys bis 12 Monaten überschritten worden waren. Ich glaube, bisher hat in Deutschland keiner so richtig gemeldet, dass die Werte in Tokio wieder darunter sind und die Warnung aufgehoben wurde. Dass zwei Arbeiter sich jetzt eventuell Betastrahlenverbrennungen an den Füßen geholt haben, weil sie in radioaktivem Wasser standen, wird morgen früh bestimmt auch so dargestellt, als würden sie mit dem Tode ringen und alle anderen Mitarbeiter ebenfalls kurz vor dem Exitus stünden. Eher so nebenbei erfährt man aus einem Interview mit einem ARD-Korrespondenten bei Tagesschau.de, dass es die "Fukushima 50" so gar nicht gibt, dass da mehr Leute arbeiten und die auch regelmäßig ausgetauscht werden, damit sie eben nicht zu lange der Strahlung ausgesetzt werden. Hätte ja vielleicht geholfen, wenn man das in der Berichterstattung selbst mal erfahren hätte.
Oder hey, wie wäre es gewesen, wenn man sich mal um das viel größere Unglück drum herum gekümmert hätte? Die vermutlich 25000 Toten? Die Tatsache, dass Leute in den Notunterkünften erfroren sind? Dass Patienten in den Krankenhäusern in den vom Tsunami zerstörten Regionen gestorben sind, weil man sie nicht richtig behandeln konnte? Oder, um mal eine erstaunliche positive Meldung zu bringen: Dass man es geschafft hat, eine zerstörte Autobahn innerhalb von sechs Tagen zu reparieren? (Nehmt euch da mal ein Beispiel, liebe Straßenbaufirmen in Deutschland.)

Kleiner sinnloser Fakt: In Afrika gab es früher natürliche Kernreaktoren. Dort wurde dank der natürlich entstandenen Urankonzentration in der Erde und durch einströmendes Wasser etwa für eine halbe Stunde eine Kettenreaktion am Laufen gehalten, bis das Wasser verdampfte. Die Reaktion kam dann zum Erliegen, bis nach einigen Stunden wieder genug neues Wasser nachgeströmt kam. Vor etwa 1,5 bis 2 Milliarden Jahren war allerdings der Anteil von Uran-235 so gering geworden, dass die natürlichen Kernreaktoren nach einigen hunderttausend Jahren Aktivität erloschen. Heute sind natürliche Kernreaktoren auf der Erde unmöglich. Alle bisher gefundenen Überreste solcher Kernreaktoren befinden sich in Gabun.

Ach ja, vergessen: Die Deutschen, die sich jetzt mit Jod-Tabletten eindecken oder Geigerzähler kaufen, weil sie Schiss vor der Radioaktivität in einem über 9000 Kilometer entfernten Land haben, sind einfach nur behämmert.

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Terrorbilder

Veröffentlicht am 08. Februar 2006 um 17:04 Uhr in der Kategorie "Meine Sicht der Welt"
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Text veröffentlicht im November 2017
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ich
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first

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Geschrieben am
Phael
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Naja, Klopfer. Also, ich will nicht sagen dass du komplett Unrecht hättest. Oder dass man die Medien nicht kritisieren könnte.
Aber während die "deutschen Medien" (ist in anderen Ländern, trotz allen gegensätzlichen Aussagen, auch nicht anders) die Berichterstattung etwas sehr hysterisch und panikmachend ist, stellst du die Situation in Fukushima dann wieder doch etwas zu rosarot dar.

Aber ja, wer in Deutschland, Österreich oder sogar Amerika jetzt Jod-Tabletten kauft, ist ein Idiot. Beim Geigerzähler kann ich dir nicht zustimmen. Physikalische Messinstrumente sind nie fehl am Platz, die kann man immer irgendwie mal brauchen.

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Geschrieben am
MAFRI
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Yeah du hast recht wink.gif

Diese Art und Weise der Berichterstattung ist grauenhauft. Und dafür zahlen wir noch GEZ....

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Geschrieben am
Liz
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Ja, die Deutschen sind ziemlich dämlich... auch das Geigerzählerhorten befürworte ich nicht, allerdings wäre eine Verbreitung einer Giftwolke aus Japan hierher wirklich möglich. Google mal Jetstreams. Erreicht die Wolke die Höhe sind wir alle in erster Reihe mit dabei... -.- harch wie schön ist Atomkraft.

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Geschrieben am
akari
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Fünfter!!!

Danke für die gute Berichterstattung.
Dein Text ist lohnenswerter als 20 Seiten Zeitung zu lesen.

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Geschrieben am
Klopfer
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@Phael: Wieso stell ich die Lage rosarot dar, wenn ich zum Ausgleich zu den ganzen negativen Meldungen mal etwas Positives sage? Sieh es mal so: In den ersten Tagen wurde in den deutschen Medien lauthals spekuliert, dass eine Kernschmelze nahezu unaufhaltsam wäre und sich der geschmolzene Kern ganz bestimmt durch die Sicherheitsbehälter fressen würde und dann ins Grundwasser gelangt und die ganze Gegend im Umkreis von 300 Kilometern unbewohnbar macht. Dieses Szenario ist momentan eher unwahrscheinlich, weil in Japan Tag und Nacht daran gearbeitet wurde, das zu verhindern. Und trotzdem wurde in den ersten Tagen nach dem Erdbeben jedem, der zuversichtlich war, dass diese Katastrophe nicht eintreten wird, immer vorgehalten, er würde die Sache verharmlosen oder zu optimistisch sein.
Die Lage in Fukushima ist immer noch schlimm, und mir gehen die Fortschritte auch zu langsam. Dass an manchen Orten eine schwere Kontamination des Bodens festgestellt wurde, finde ich auch ganz übel, weil das wohl heißt, dass man diese Gegenden zum Sperrgebiet machen müsste oder das Erdreich abbaggern muss. Aber ich bin immer noch der Überzeugung, dass man es schaffen wird, die Reaktoren in einen Cold-Shutdown zu überführen - und dass somit Plutonium, Uran etc. nicht in die Umwelt gelangen.

@Liz: Ist unwahrscheinlich, dass die Stoffe so hoch kommen (ist ja nicht Tschernobyl, wo die dank des Graphitbrandes in die obere Atmosphäre gelangt sind). Außerdem würden sie sich dann immer noch über ein sehr großes Gebiet verbreiten und im Fall des Jods auch noch größtenteils zerfallen, bis sie hier sind. (Radioaktives Jod hat schließlich nur eine Halbwertszeit von 8 Tagen, und das letzte ist in Fukushima am Freitag vor 14 Tagen entstanden.) Außerdem zieht der Jetstream von Japan aus in Richtung USA.

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Geschrieben am
Phael
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Glaube ich dir ja auch alles. Wenn man jedoch deinen Text isoliert liest, wirkt er doch sehr verharmlosend, in Richtung "ist doch eh nicht so schlimm" - und es ist doch schon ziemlich schlimm, muss man auch mal sagen.

Wie gesagt, ich sag ja nicht, dass du die Berichterstattung nicht kritisieren darfst, oder solltest. Allerdings musst du halt aufpassen, dass du nicht in das andere Extrem hineinfällst.

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Geschrieben am
Mr. J
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Eigentlich ist der Text von Klopfer eher eine Kritik an der Informationspolitik (auch der Reporter) dass "Panikthemen" ausgeschlachtet werden bis zum gehtnichtmehr und der Rest informationstechnisch hinten runter fällt. An den Panikkäufen von Geigerzählern und Jodtabletten (beides vollkommen unnötig in DE) sind die Medien sicherlich nicht ganz unschuldig.

@Thema Knut: wie können die Leute sich nur dermaßen emotional an Tiere binden. Es war nur ein Bär und ich hab das Gefühl dass der Aufriss für den Bären größer ausfällt als für seinen ehemaligen Pfleger (der ja auch bereits verstorben ist).

MfG
Mr. J

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Geschrieben am
Schens
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Die Gesellschaft für Strahlenschutz geht übrigens von einem Super-GAU in Fukushima aus, der Vergleich mit Tschernobyl sei nicht mehr so abwegig:

http://www.gfstrahlenschutz.de/pm110323.htm

Auch interessant finde ich, daß beim Abschalten von Isar I ein Störfall eingetreten ist. Nichts Tragisches, offenbar ist der Kühlwasserpegel im Druckbehälter gesunken. Aber unsere AKWs sind ja so sicher, die können noch nicht mal sicher heruntergefahren werden...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34420/1.html

Unser geliebter Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hat übrigens zugegeben, was ca. 70-80% der Deutschen schon wußten, nämlich daß das Moratorium zur Laufzeitverlängerung nur ein wahltaktisches Manöver war. NEIN WIRKLICH, HERR BRÜDERLE?

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Geschrieben am
Klopfer
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@Phael: Kommt drauf an, ab wann für die Leser das andere Extrem beginnt. Wer das Thema Atomkraft stark emotional sieht, der wird da eine sehr niedrige Schwelle haben. Nüchtern betrachtet wird die Katastrophe in Fukushima I ausgehend von der jetzigen Lage in keinem Fall so viele Menschenleben fordern wie der Tsunami selbst. Die schlechte Lage in den Notunterkünften und Krankenhäusern selbst hat bisher auch mehr Opfer gefordert. Und ich wette, dass auch diese Aussagen jemandem wie eine Verharmlosung vorkommen. Aber im Endeffekt sollte uns das sagen, dass wir uns mehr darum kümmern sollten, was wir humanitär für Japan tun können, anstatt die Krise in einem gebeutelten japanischen Kernkraftwerk als Anlass für energiepolitische Meinungsmache in Deutschland zu missbrauchen. Können wir damit nicht warten, bis die Sache überstanden ist?

0
Geschrieben am
Jonny
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Bei der Flugverbotszone über Lybien waren deine Informationen nicht vollständig. Die UN hat die Mitgliedsstaaten nicht nur ermächtigt eine Flugverbotszone einzurichten, sondern auch "alle notwendigen Maßnahmen" zum Schutz der zivil Bevölkerung durch zu führen. Inklusive der bombardierung von Panzern & Co.

http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/alle-notwendigen-massnahmen/

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Geschrieben am
Sorn
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Wie Jonny sagte, beinhaltet das UNO-Mandat 1973 den Schutz der Zivilbevölkerung. Des weiteren hat der amerikanische Verteidigungsminister Robert Gates sehr früh gesagt, dass eine Flugverbotszone damit anfängt, dass sämtliche Luftwaffenstützpunkte, Flak-Stellungen und weitere ähnliche Luftabwehrmechanismen ausschaltet. Da meines Wissens nach Panzer ebenfalls Waffen gegen Luftfahrzeuge haben und demnach die Flugzeuge der Aliierten abschiessen könnten, ist deren Zerstörung eine logische Folge der Flugverbotszone.

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Geschrieben am
Reptil
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Ich wollte nur mal kurz anmerken, dass sowohl über die gesunkenen Strahlenwerte im Trinkwasser als auch über den nicht mehr vorhandenen Rauch zumindest in den Radionachrichten (SWR3) berichtet wurde.
Aber Klopfer, ernsthaft. alles was du feststellst ist, dass die deutschen medien auf panikmache stehen. das hast du in der vergangenheit schon häufiger angemerkt. wurdert dich das wirklich noch?

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Geschrieben am
UCas
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Auch bei uns im Radio wurde dann heute morgen tatsächlich dazu erwähnt bei der Sache mit den Wasserstiefeln, dass es da keine weiteren gesundheitlichen Probleme geben wird.

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Geschrieben am
pretium
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hm..
Irgendwie scheinst du andere Medien zu konsumieren als ich, Klopfer.
ARD, ARD Extra und sogar N24 haben all diese Dinge gesendet, die du in den Nachrichten vermisst.

und Phaels Beitrag kann ich ebenfalls nachvollziehen. Wenn ein Regierungssprecher sagt "Radioaktive Verstrahlung an Händen und Gesicht ist nicht gesundheitsschädlich", dann wünsche ich mir eine öffentliche Auspeitschung. Und dann erst das Verteilen von Jodtabletten.. Ich mach doch auch nicht den Herd aus, wenn mein Haus brennt.
Besonders absurd erscheint das vor dem Hintergrund verhungernder und erfrierender Menschen in den Notunterkünften, die von den Versorgern nicht erreicht werden.

Bei dir klingt das hier so, als wäre es das Natürlichste auf der Welt, radioaktive Jod-Isotope im Trinkwasser zu haben.


Und um das Unglück drumherum wird sich doch gekümmert, in den ersten Tagen sogar medial wirksam. Die Stationierung der THW-Helfer war immer präsent. Große "Wunder", wie die Rettung der alten Oma mit ihrem Enkel flimmerten auch ganztags über den Bildschirm.

Abschließend eine Frage: Denkst du wirklich, dass 20.000 Tote schlimmer sind als eine nukleare Verseuchung von potentiell 35 Millionen Menschen? Das es (bisher!) nicht dazu kam weißt du natürlich aus den Medien, über die du hier so schimpfst.

0
Geschrieben am
Steffi
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Vorgestern beim Zappen hab ich doch tatsächlich gesehen wie jemand vor einer Wetterkarte stand und den Zuschauern erzählen wollte, dass die ersten radioaktiven Partikel aus Japan bei uns in der Luft gemessen wurden und wir nun zurecht alle Jodtabletten kaufen sollten und nun ganz doll Angst haben müssten... Hab mir dummerweise nicht gemerkt, wo es lief, war zu beschäftigt meinen Kopf gegen die Wand zu hauen. >.<

0
Geschrieben am
Mr. J
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@Schens: die offizielle Bewertung von Fukushima lautet immernoch INES 5, einige Länder habens inoffiziell auf 6 gesetzt, daran würde ich mich momentan eher halten. Die Gesellschaft hat einfach mal so das ganze auf 7 gesetzt aber ist damit irgendwie recht allein.

MfG
Mr. J

0
Geschrieben am
genbatzu
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huhu,

danke fürs japan-fukushima-update =)

kannst du nicht die berichterstattung übernehmen? mich interessiert es ungemein, was dort vorsich geht und wie die aktuelle lage ist, allerdings hört man aus "deutschen" medien immer nur extrem negatives und so tolle schlagzeilen wie "Killer-AKW" oder "Horror-AKW" -.- Und dieser unfug bringt keinem informationellen inhalt mit sich :/

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Geschrieben am
Pumuckl
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@ Schens:

Jetzt recherchieren wir mal, wer dieser Herr S. Pflugbeil genau ist und was er schon für Bockmist in der Vergangenheit verzapft hat.

In diesem Zusammenhang nenne ich mal die Doku "Der Millionensarg" (auch auf Youtube findbar). Dort ist er ganz vorne mit dabei. Einige Aussagen sind absolut unwissenschaftlich und eines Physikers fast unwürdig. Zum Beispielsweise wurde von den offiziellen Stellen immer wieder festgestellt, dass ca. 3% Material aus dem Reaktor von Tschernobyl geschleudert wurden, also noch 97% drin sind. Das deckt sich mit allen Forschungen. Aber nein, er behauptet stock und steif, dass die Zahlen anders herum sind und der Sarg unnötig wäre (ist er wohl nicht, dass das Geld versickert ist eine andere Sache). Begründen tut er dies damit, dass er in dem Reaktor war, und nichts von dem Spaltmaterial gesehen hätte. Leider haben selbst 97% der ursprünglichen Masse, zumal zerflossen, kein großes Volumen. Oder noch besser: Die Mengen an Sand, Blei u.v.m., die die Russen in den Reaktor geschmissen hätten nach eigenen Angaben, sollen laut ihm das Volumen des Reaktor selber überschreiten. Welches Volumen einige wenige hundert bis tausend Tonnen Blei und Sand haben, ist ihm wohl entgangen...

Ein sehr zwielichtiger Typ, daher diese Nachricht bitte nicht allzu ernst nehmen.

Hier gibt es mehr Infos: http://www.grs.de/node/882

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Geschrieben am
Köpfer
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Er ist aber gegen Kernkraft und somit im recht.

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Geschrieben am
Katschka
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@ Köpfer:
Und alles was unsere Politiker an offen Verfassungswidrigen Gesetzen durchdrücken wollen ist auch vollkommen legitim, da es für ein höheres Ziel ist. Warum bombadieren wir nicht auch gleich NPD-Zentralen? Die Nazis sind fast alle scheiße, damit sind wir im Recht...
Aber ansonsten geht's dir noch gut, ja?


Mal zum Thema: ich war am Montag abend bei mir inner Stadt, und da gab es doch tatsächlich eine riesige Kundgebung (übrigens mit Oberbrügermeister und diversen Ministern oder wie das auf städtischer Ebene heißt) welche erzählt haben, massive Mengen an Strahlung (Strahlung, nicht belastetes Material) wäre in Deutschland angekommen und würden uns unweigerlich in kürzester Zeit umbringen, wenn wir nicht sofort in Deutschland alle Krankenhäuser und so vom Netz nehmen.
K, sie sagte, den Atomstrom, aber der stellt fast die gesamte Grundlast dar, welche aber primär von Krankenhäusern, Polizei etc verbracuht wird, wo rund um die Uhr gearbeitet wird...
Und das schlimmste waren nicht die Vollidioten aus der Politik und ihre neuen Hippie-Freunde (sie sahen auch so aus), sondern die 200, vielleicht 250 Leute die drum herum standen und sich bei der ganzen (vermutlich bewussten) Fehlinformation einen runterzuholen schienen -.-
Sind also nicht nur die Fernsehkomiker die so nen Scheiß verzapfen -.-"

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Geschrieben am
Mr. J
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@Katschka: ich denke (hoffe) Köpfer meinte das sarkastisch und nicht ernst.

Zum Thema Grundlast: die wird allein von den Atomreaktoren getragen sondern von allen Kraftwerken die permanent laufen, also auch fossile Brennstoffkraftwerke. Trotzdem kann man es sich kaum leisten über 20% unserer Stromerzeugung von jetzt auf gleich abzuschalten.

MfG
Mr. J

0
Geschrieben am
ranjid
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@Mr.J:
Na dann erklär das mal unseren grünen Kuschelfreunden und ihren roten Protegés...

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Geschrieben am
Bellerophon
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Das waren gar keine "natürlichen" Kernreaktoren im Gabun. Dort haben sich im Laufe der Evolution intelligente zweibeinige Dinosaurier entwickelt, die eine Zivilisation gegründet und auch Kernenergie entdeckt haben. Diese Zivilisation ist jedoch spurlos untergegangen.

Das ist jedenfalls das Standardbeispiel meines Ökologieprofs, dass man aus dem Fehlen von Informationen (in diesem Fall Fossilien) alles ableiten könnte.

0
Geschrieben am
Mr. J
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Interessant wird dann sich auch der Wahlkampf mit "schaltet AKWs ab und baut statt dessen Kohlekraftwerke". Mal schauen wie die Grünen das verpacken damits der Wähler schluckt.

MfG
Mr. J

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Geschrieben am
Christian
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@Mr J / ranjid:

Zunächst mal ist ein Ausstieg mit einer Frist von 5-7 Jahren gut möglich. Notfalls baut man halt noch Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen. Da unser Gesamtenergiebedarf (wegen Mißverständnis früher: Strom + Verkehr + Heizung + ...) zu über 80% mit fossilen Brennstoffen gedeckt wird, sehe ich auch keine besonders vergrößerten Risiken.
Aktuell sieht es für mich so aus, daß die Risiken mit fossilen Brennstoffen überschaubarer sind als die die mit Kernbrennstoffen (u.a. Lagerung).

Ich habe nur geschrieben, daß es möglich ist. Über die Sinnhaftigkeit kann man sich natürlich streiten.

Die aktuelle Situation ist aufgrund mehrerer Versäumnisse bei der Forschung entstanden. Sowohl bei den alternativen Energieformen als auch bei der Müllbeseitigung der KKW wurde nicht viel getan. Zum Thema Energieeinsparung braucht man sich nicht zu äußern.

0
Geschrieben am
blinky
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Um mal auf die "Atomdebatte" in Deutschland (Klopfer sieht sie als Missbrauch der Situation in Japan, aber dennoch finde ich, ist es gut, überhaupt wieder so eine Debatte stärker im Vordergrund zu haben) zu kommen: Habe ich das nur nicht richtig verfolgt, oder geht es in der Debatte immer nur um 'an' oder 'aus' bzw. 'sofort vom Netz' oder 'erst später' der AKW(Laufzeitverlängerung)? Wird über Alternativen diskutiert? Zum Beispiel über kalte Fusion für den "Heimgebrauch"?
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34400/1.html

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Geschrieben am
Xaerdys
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@Klopfer: Du spielst auf das Projekt Desertec in der Sahara an, oder? Das soll doch aber vorerst die Region versorgen, bis da mal Leitungen nach Europa gelegt werden, kann die ganze Region vorzeigedemokratisch sein oder was ganz anderes.

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Geschrieben am
Irgendwer
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Also ich fühle mich von Spiegel Online, tagesschau.de, zeit.de und durch die deutsche Wikipedia sehr gut informiert. Ist zwar alles im Internet, aber sind auch alles deutsche Medien. Ich nehme an, du meinst die Printmedien, insbesondere die des Axel-Springer-Verlags (Bild, Die Welt, B.Z., Berliner Morgenpost, ...).

0
Geschrieben am
Mr. J
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@Christian: du möchtest neue Kohlekraftwerke als Ersatz für Atomreaktoren bauen? Mal was von Klimaschutz gehört? Wir haben uns in Deutschland verpflichtet die Emissionen zu senken somit fallen fossile Kraftwerke weg und mit regenerativen Energiequellen schafft man es in der Zeit nicht.

Fossile Brennstoffe sind sicherer? Darf ich dich kurz an die Ölpest 2010 erinnern? Auch fossile Brennstoffe sind keineswegs sicher, darüber hinaus erzeugen Kohlekraftwerke übrigens auch Atommüll (kommt aus der Kohle).

@blinky: Kalte Fusion war bisher nur "heisse Luft" und konnte noch keine brauchbaren Ergebnisse vorweisen, solange dieses Experiment nicht genau überprüft und validiert wurde, bin ich damit sehr sehr vorsichtig.

MfG
Mr. J

0
Geschrieben am
SaschaP
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@blinky: Hast gesoffen? Kalte Fusion ist ein Blödsinn von einigen Esoterikern, wo schon viel zuviel Geld reingeflossen ist. Wenn du billig Energie haben willst, kauf dir für ein paar Tausend Euro ein paar Solarpanels fürs Dach und du sparst sofort viel Geld ein.

@Klopfer: Der Kauf von Geigerzählern ist nicht unbedingt dumm. Könnte vielleicht bei einigen das Verständnis für Physik erhöhen, dann lernen sie auch, dass wir eine Grundradioaktivität haben, die man nicht ausschalten kann.

Und noch so eine Sache: Der Jetstream geht einmal rund um die Erde. Der ist eine schöne wie ein riesiger Slamonweg aussehender Rundweg, einmal von Japan über Alaska, USA, Island, Mitteleuropa, Sibirien nach Japan. Wenn in den USA oder Japan ein AKW radioaktive Stoffe ausspuckt, dann bekommen wir die ab. Natürlich so sehr verdünnt, dass schon das ganze Kraftwerk abfackeln muss, damit die Menge signifikant erhöht ist (siehe Tschernobyl.) Die einzigen AKW-Unfälle die uns nicht direkt erreichen würden wären in Südafrika, da uns da das tropische Wettersystem schützt.

Zu Fukushima: Ich finds immer komisch wenn behauptet wird, Japan könne sich nicht anders als mit Atomkraft stromtechnisch versorgen. Das ist im 21. Jahrhundert Blödsinn. Japan besitzt viele Gebiete in denen aufgrund der Gebirgslage usw. keine sinnvolle Ansiedelung von Industrie und Menschen möglich ist. Nicht umsonst sind nur 20% des Landes besiedelt, dafür aber sehr dicht (eine Stadt in Japan ist ungefähr so eng besiedelt wie in Deutschland Berlin, und wir reden nicht von den Großstädten, auch viele Dörfer sind viel enger als hier.)

Die nicht besiedelbaren Gebiete könnten aber mit wenig Aufwand zumindest zur Energieproduktion mitversorgt werden. Zum einen Windenergie, dann auch Solarenergie. Große Dächer = Potential für Solarstrom, zumal Japan ja auch südlicher liegt = mehr Ausbeute hätte. Windenergie auf den Bergen wäre auch kein Problem, und selbst bei sehr starken Erdbeben sollten die meisten Windräder stehenbleiben. Und wenn nicht, würde dadurch auch nicht viel kaputtgehen. Wer es schafft, Hochbahntrassen zu bauen, die bei Erdbeben der Stärke 8,x nicht zusammenfallen, der wird auch Windräder und Geothermie-Kraftwerke bauen können, die nicht sofort zusammenfallen. Und in Sachen energiesparendes Bauen der Gebäude ist Japan auch gut dabei, immerhin sorgt Erdbebensicherer Bau auch gleich noch für eine gute Isolierung.

Atomenergie MUSS nicht mehr sein, mittlerweile gibt es gute Alternativen.

0
Geschrieben am
Pumuckl
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Letztendlich ist die Ernegiedebatte sehr, sehr mühselig. 99% der Leute, mich eingeschlossen, haben überhaupt nicht den wissenschaftlichen und technischen Background, alles genau zu analysieren und gegeneinander abzuwägen. Auch die Politiker nicht, weshalb gerade sie auf Experten hören sollten, was natürlich ignoriert wird. Das geht mir am meisten auf den Sack in Deutschland und eigentlich allen Ländern. Wofür haben wir die ganzen studierten Leute, wenn letztendlich doch keiner auf sie hört? Stattdessen hören die Leute auf Bild, Parteiengekreische, Greenpeace & Co.

0
Geschrieben am
Quax
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@SaschaP

Das letzte, worüber sich Deppen mit Geigerzählern jetzt Gedanken machen, ist Physik und/oder Grundstrahlung, vermute ich mal. Solche Verrückten nehmen jedes Ausschlagen des Zeiger als Indiz dafür, dass es nu zuende geht, weil jetzt isse da, die Atom-Apokalypse. Weil, weil dieses Gerede von Grundstrahlung is' eh nur Propaganda der Atomstromlobby, nichtwahr?

Ist im Prinzip so ähnlich wie die Knutverschwörungstheorie aus dem Zeitungsausriss im Artikel.

0
Geschrieben am
bonus
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@Pumuckl... deinen letzten beitrag kann ich voll unterschreiben. wie heisst es so schön: schwierige probleme haben einfache, aber falsche lösungen... genau, und ein paar leuchten auf klopfers web könnten unsere ganz welt retten... jaja... so wird es sein...

0
Geschrieben am
Pumuckl
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@ SaschaP:

Darf ich fragen, was dich dazu befähigt, solche Annahmen als Tatsachsen hinzustellen? Wenn alles so einfach wäre, Glückwunsch. In Japan leben auch intelligente Menschen, die werden ihr Land besser kennen als wir. Das klingt alles irgendwie wie angewandtes Schulwissen gepaart mit einem Schuss Idealismus, aber ohne tiefes Fundament. Die Stromerzeugung aus verschiedenen Quellen (AKW - Solar - Wind - Geothermie - Fossile Brennstoffe) kann man nicht 1:1 vergleichen und auch nicht ohne weiteres finanziell gegeneinander abwägen. Um das zu tun, braucht man entweder sehr gute Quellen oder eigene Studien.

Ich vermute mal: Die Kerntechnik wird es noch ewig geben. Man wird nur nicht auf den Stand von heute bleiben.

0
Geschrieben am
John Wayne
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Die Panikmache hier in Europa ist echt widerwärtig. Mein Bekannter aus Japan hat mir geschrieben, dass dort alles ganz normal weitergeht und sich die Leute mehr Sorgen um die Tsunami- bzw. Erdbebenopfer machen. Die einzigen die im Land Panik schieben sind Ausländer und Touristen. Im Gegensatz zu Deutschland hat die Bevölkerung dort auch sehr grosses Vertrauen in die Regierung, Technik und AKW-Betreiber. In Sachen Krisenbewältigung sind sie ein Vorbild für uns alle.

0
Geschrieben am
Isotop
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Am besten gefällt mir aus Japan die neue Wortschöpfung Flyjin statt Gaijin als Wort für die Ausländer die panisch abgehauen sind^^

0
Geschrieben am
Christian
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@Mr J:
Neue fossile Kraftwerke ungern, aber ich halte sie als Zwischenschritt für sinnvoller als KKW. Hier noch ein paar ungeordnete Punkte dazu:
- Es gibt noch den anderen Ansatz, den Energieverbrauch zu reduzieren, was aber nicht konsequent umgesetzt wird.
- Egal, ob man wieder fossile Kraftwerke nutzt, oder einen fossil/KK-Mix nimmt: Man muß alternative Kraftwerksformen entwickeln.
- Da KK geringe laufende Kosten (wohl aber hohe Investitions&Abrißkosten) verursacht, sind die Betreiber an langen Laufzeiten interessiert.
- KKW sind kaum regelbar & laufen deshalb fast immer auf Vollast (90-100%). Auf Teillastbetrieb sind sie nicht ausgelegt (Xenonvergiftung bei einigen KK-Typen als Beispiel). Alternative Energieformen verlangen momentan noch kurze Reaktionszeiten.
- Eine Forcierung der KK wird den Brennstoff Uran auch sehr schnell verbrauchen. Selbst im günstigsten Szenario landet man beim gegenwärtigen Verbrauch bei 170 Jahren (realistischer werden 70 Jahre angegeben):
http://www.bundestag.de/dokumente/analysen/2006/Uran_als_Kernbrennstoff-Vorraete_und_Reichweite.pdf
Ich habe jetzt keine Lust, Effekte wie Preisanstiege, neue Fördertechnologien, neue Reaktortypen (Brutreaktor &Co) und Mehrverbrauch mit einzuberechnen.

Zu der anderen Aussage: Ich sprach von überschaubarer. Die Effekte von radioaktiven Isotopen in der Kohle kann man relativ gut abschätzen (Belastung, gesundheitliche Folgen). Genauso kann man grob die Auswirkungen von CO2 nachvollziehen. Umgekehrt gibt es in der KK noch keine richtigen Konzepte für die Endlagerung. Die Auswirkungen von Unfällen sind auch klar.

PS:
Das Problem in dieser einseitigen Abmachung ist, daß man "nur" die CO2-(bzw. Treibhausgas)Emissionen berücksichtigt.

PPS:
So, ich hoffe, daß meine Meinung damit nachvollziehbar wird.

0
Geschrieben am
SaschaP
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Berechnet bitte bei der Kernkraft auch die CO² Belastungen durch die Herstellung der Brennstäbe mit... Die werden verursacht durch:

- Abbau des Grundelements... und das in großer Tiefe in Russland und Ägypten, da bodennahes Uran sehr selten ist
- Befreiung des Urans aus den Erzen
- Anreicherung in schnelldrehenden Zentrifugen und dabei Abscheidung von "Müll" (z.b. entstehendes Plutonium)
- Kühlung des Abfallmaterials aus der Anreicherung, immerhin sind nur geringe Prozentwerte des Urans überhaupt für die Kernspaltung geeignet, der größte Teil ist Müll
- Transport der Brennstäbe zum Reaktor
- Kühlung der Brennstäbe nach dem Abbrand
- Transport der Brennstäbe zur "Wiederaufbereitung" (selbst wenn man die Dinger danach in Castoren packen will und nicht nommal verwenden will, muss man das Zeug erstmal extrahieren)
- Wiederaufbereitung, dabei entsteht wieder viel Atommüll
- Kühlung dieses Atommülls
- Transport der "aufbereiteren" Stoffe entweder zu Endlagern (nicht existent bisher) oder Zwischenlager
- Kühlung und Betrieb der Zwischenlager und der Endlager

Soviele Möglichkeiten, CO² zu erzeugen, gibts nimmal bei diesen dreckschl... äh Braunkohlekraftwerken. Und bei denen kann man die CO² Menge auch durch Abscheidung, höheren Abbrand der Kohle usw. reduzieren.

@Pumuckl: Ein wenig Idealismus brauchst du auch, wenn du so große Schritte wie den Atomausstieg und den Umstieg auf regenerative Energieformen schaffen willst. Wie idealismuslose Politiker agieren, kannst du ja in Deutschland, Frankreich usw. sehen, die nur je nach Umfragelage mal pro und mal contra entscheiden, ohne eine Idee dahinter.

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Isotop
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Zum Thema Uranabbau rate ich euch den Film Yellow Cake zu sehen.

http://www.yellowcake-derfilm.de/

Der war schon vor Fukushima im Kino, hatte aber Probleme Aufführungsorte zu finden. Ich denke das wird jetzt nicht mehr so sein. Der Film selbst ist soweit Objektiv, dass er aus meiner Sicht auch eigne Meinungen zulässt. Das Bild was man vom Uranabbau gewinnt ist trotzdem verheerend.



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Geschrieben am
abc
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So, nicht alle Comments durchgelesen, also verzeiht mir, falls das schon wer anders angestoßen hat, aber in einem Punkt muss ich mal widersprechen, und zwar bei der Berichterstattung. SWR3 (gut, kennt man als Berliner nicht, ist daher verzeihlich),hat sehr wohl vom Rückgang des Jod-Grenzwertes berichtet. Auch dass die Arbeiten nach der Sache mit dem Rauch wieder weitergingen, war dort zu hören, zwar nicht im genauen Wortlaut bzw. Zusammenhang, aber dass die Arbeiten weitergehen, das wurde deutlich.

Und wenn ich mir die "Nachrichten" der Privatsender anschaue, weiß ich, warum die GEZ keine ganz unsinnige Einrichtung ist...

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Geschrieben am
Olli
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Bis auf Knut dein bislang schwächster Beitrag.

War gestern beim Kiosk und bei den Zeitschriften waren Erdbeben und Reaktorunglück das Thema.

Wie es im Fernsehen ist keine Ahnung gucke kaum noch fern. Internet das selbe auch dort wurde massiv über die Beben berichtet.

Die Debatten haben natürlich den Fokus mehr auf dem Reaktorunglück aber was willst auch erwarten? Wir reden von einem Land der ersten Welt das in einer sehr instabilen Gegend liegt da hält sich das Aufmerksamkeit natürlich sehr in Grenzen.

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Schens
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@Klopfer: "...anstatt die Krise in einem gebeutelten japanischen Kernkraftwerk als Anlass für energiepolitische Meinungsmache in Deutschland zu missbrauchen. Können wir damit nicht warten, bis die Sache überstanden ist?"

Das Problem dabei ist, daß die deutsche Öffentlichkeit ein extrem kurzes Gedächtnis hat. Ist die Sache in Fukushima erstmal vorbei, interessiert das keinen mehr und damit ist der Zeitpunkt für energiepolitische Änderungen ebenfalls vorbei. Die Anti-AKW-Bewegung hat gar keine andere Möglichkeit, als das Thema _jetzt_ auf die Tagesordnung zu bringen, denn jetzt ist es (noch) präsent.

@Mr. J: "Trotzdem kann man es sich kaum leisten über 20% unserer Stromerzeugung von jetzt auf gleich abzuschalten."

Doch, kann man, da wir extrem viel Strom exportieren. Neun AKWs könnten sofort vom Netz, und alle 17 bis 2017, ohne einen Engpaß zu haben und indem wir nur neue Kraftwerke bauen, die ohnehin schon geplant bzw. im Bau sind - also so oder so gebaut werden. Bis 2050 ist ein Komplettumstieg auf erneuerbare Energien möglich, eine Verlängerung der Laufzeiten für AKWs wirkt sich hier jedoch kontraproduktiv aus. Siehe
http://www.hannover-zeitung.net/aktuell/politik/171594-neun-atomkraftwerke-koennten-problemlos-sofort-stillgelegt-werden
http://www.sueddeutsche.de/wissen/umweltbundesamt-vollversorgung-mit-oekostrom-ab-moeglich-1.971825

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Geschrieben am
Schens
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Ach so, fast vergessen, noch mal zum Thema "Panikmache" in deutschen Medien:

Ich bin der festen Überzeugung, daß Tepco nur das öffentlich zugibt, was sich nicht mehr leugnen läßt. Unsere deutschen AKW-Betreiber sind da nicht anders. Es ist ja nun nichts Neues mehr, daß Konzernbosse, die um ihre Pfründe besorgt sind, lügen was das Zeug hält. Und ganz ungeachtet der (tatsächlichen oder vermuteten) Panikmache in deutschen Medien glaube ich, daß die Sache von Anfang an schlimmer war, als Tepco und die IAEA es zugegeben haben.

Atomkraft ist ein Auslaufmodell. Die AKW-Betreiber wissen das auch ganz genau. Und sie wollen jetzt noch so viel Profit wie möglich scheffeln. Deshalb wird verharmlost, relativiert und - wenn nötig - eben auch direkt gelogen.

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Geschrieben am
Klopfer
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Zu der UN-Resolution: Ich weiß, dass die mehr umfasst. Allerdings ist das eben auch mehr als das, worum man gebeten wurde. Die Rebellen haben doch selbst noch gesagt, dass sie NUR die Flugverbotszone wollen und keine anderen Einmischungen. Und dass die Panzer nur deshalb angegriffen wurden, weil sie Luftabwehrmöglichkeiten haben, glaube ich nicht.

@pretium: Es würden nur dann 35 Millionen Menschen verstrahlt werden, wenn man alle Einwohner im Großraum Tokyo dazu zwingen würde, das Wasser aus den Turbinengebäuden zu saufen. O_o
Tschernobyl hat offiziell etwa 4000 Menschenleben gefordert. Ich halte auch 10000 für durchaus realistisch. Bei Fukushima I ist nicht zu erwarten, dass so etwas wie in Tschernobyl passiert. Wie soll das also mehr Opfer fordern als Tschernobyl oder gar der Tsunami?

Und ich hab auch N24 geguckt, da ist das kaum vorgekommen. Stattdessen hat mich gestern die eine Frau direkt nach dem Vorspann der Nachrichten angeschrien: "DER SUPER-GAU IST DA! DAS IST DIE MEINUNG VON DEUTSCHEN STRAHLENSCHUTZEXPERTEN!", bevor sie dann in etwas gemäßigterer Lautstärke weitermachte. Eine halbe Stunde später tat ein männlicher Nachrichtensprecher das gleiche. Die negativen Nachrichten werden hinausgebrüllt, die anderen Sachen werden mal nebenbei im Zuge der sonstigen Panikberichterstattung erwähnt.


@alle:
Es gibt ja Pläne für Kernreaktoren, die mit Atommüll laufen, also sowohl Atommüll reduzieren (und auch die nötige Lagerzeit) als auch Strom produzieren. Wie denkt ihr darüber?
Ich fände es einerseits ja gut, den Müll so zu reduzieren, andererseits bin ich auch nicht wild darauf, weitere Kernkraftwerke zu bauen...

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Mr. J
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@Christian: das Problem ist weiterhin dass wir keine weiteren Kohlekraftwerke so ohne weiteres bauen können, wir haben uns bereits zu den Klimaabkommen verpflichtet.
Fossile Brennstoffe sind auch endlich, von daher ist das kein wirkliches Argument.
Für die Lagerung von Abfällen ist relativ klar was man machen muss, nur an der Umsetzung hapert es, aber da sind radioaktive Abfälle bei weitem nicht unser einziges Problem. Siehe auch hier: http://www.n24.de/news/newsitem_6553269.html
Die Wahl Kernkraft durch Kohle zu ersetzen und damit einen möglicherweise fatalen Klimaschaden weiter vorranzutreiben ist keine akzeptable Lösung.

@SaschaP: Stein- und Braunkohlekraftwerke erzeugen in Deutschland 80,2% des CO2-Gesamtausstoßes für Kraftwerke, Kernkraftwerke 0,7% unter Berücksichtigung der Materialbeschaffung. Die Umweltschäden durch fossile Kraftwerke sind nicht gering aber werden dann gerne unter den Tisch gekehrt aber es gibt nicht umsonst immer wieder Proteste gegen solche Kraftwerke.

@Schens: Nein können wir nicht. Wir könnten in Spitzenlasten den Strombedarf nicht mehr wirklich decken bzw. uns fehlen Kapazitäten um Ausfällen und Wartungen zu puffern. Regenerative Energie haben immernoch Problem dass sie stark von zusätzlichen Bedingungen (Wind, Sonne) abhängen und somit nicht unbedingt zur Deckung der Grundlast taugen.

MfG
Mr. J

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Geschrieben am
SaschaP
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@Mr. J: In Deutschland! Du vergisst dass wir unsere Brennelemente nicht selbst herstellen und auch nicht selbst wiederaufbereiten.

Und bitte beweise, wieso wir es deiner Meinung nach nicht schaffen, 80 MW Peak zu wuppen, wenn wir 140 MW Maximalleistung haben und der Anteil der erneuerbaren Energien daran nur 50 MW sind? Selbst wenn also kein Wind weht, keine Sonne scheint und die Erde erkaltet, sollten 10 MW Reserve noch übrig sein.

@Klopfer: Diese "Atommüll-Kraftwerke" sind nix anderes als Hochtemperaturreaktoren und Schnelle Brüter, die noch gefährlicher sind als normale Kraftwerke, denn die sind noch schwerer in dem knappen Feld der Kritikalität zu halten. Einige Ideen mit Neutronenbeschuss durch einen Zyklotron haben darüberhinaus noch das Problem, dass du in den derzeitigen Modellen einen Großteil der Energie nur für die Aufrechterhaltung der Reaktion benutzen musst. Andere "Generation IV" Typen benutzen flüssiges Blei oder Natrium als Kühlung, nur dass flüssiges Blei an der freien Luft sehr giftig sein kann und Natrium gerne explosionsartig zu Natriumhydroxid reagiert, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Also alles nicht wirklich sicher.

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Geschrieben am
abc
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@Klopfer: Mal allgmein gesagt, nicht auf die Atommüllkraftwerke bezogen: Lieber neue Kraftwerke, die den aktuellen Sicherheitsstandards auch wirklich entsprechen als alte, die immer mal wieder nachgerüstet werden. Manche Sachen sind nämlich leider etwas schwer nachzurüsten...

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Klopfer
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@Sascha: Es gibt doch zumindest theoretisch die Idee des Rubbiatrons, und dieser Reaktor wird unterkritisch betrieben. kratz.gif

@abc: Mir wäre es auch lieber, wenn unsere AKWs auf dem aktuellen Stand wären statt notdürftig aufgerüstete 30 Jahre alte Teile. Allerdings würden jetzt neugebaute Kraftwerke wohl auch 50 Jahre am Netz laufen. :/

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Geschrieben am
Mr. J
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@SaschaP: Wir importieren auch Kohle, die dann auch nicht mit in der Rechnung drin ist. Genauso wie die Förderung von Materialien für z.B. Solarzellen...
Woher hast du eigentlich die 140 MW Maximalleistung?
Ich hab folgende Werte gefunden:
- Spitzenlast: 60-70GW
- Grundlast: 30-40GW
- Wind: 0-20GW
- Solar: 0-12GW
Macht im ungünstigsten Fall 90 GW und im besten Fall 144 GW. Nur müssen wir auch im ungünstigsten Fall immernoch die 80 MW Peakleistung erbringen können und das wird nichts wenn die AKWs wegfallen, geschweige denn andere Kraftwerke müssten mal gewartet werden.

@abc: neue Kraftwerke wären schön aber versuch mal im Moment ein Kraftwerk irgendwo durchzusetzen. Bei fast jedem Kraftwerkstyp hast du irgendwen der dagegen vorgeht, sei es Atomkraft, Kohlekraft, Wasserkraft, Windkraft, usw.

MfG
Mr. J

0
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Schens
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@Mr. J: Du kannst behaupten, was du willst. Ich habe Quellen geliefert für meine Aussage, beide führen letztendlich zum Umweltbundesamt, sind also auch seriös. Beweis durch Behauptung ist nicht, das Grundlast-Argument ist dümmliche Propaganda der Energieriesen und wurde schon mehrfach förmlich in der Luft zerrissen.

Das UBA geht in der Studie bezüglich des Komplettumstiegs auf Erneuerbare bis 2050 übrigens von der heutigen Technik und dem heutigen Bedarf aus. Auch wenn davon auszugehen ist, daß der Bedarf bis 2050 noch steigt, so verbessert sich allerdings bis dahin auch die Technik. Daher auch der Einwurf, die Laufzeitverlängerung ist kontraproduktiv, weil dann die Investitionen in die Erneuerbaren zu gering ausfallen.

Und über kurz oder lang kommen wir um die Verbesserung der und den Umstieg auf die Erneuerbaren gar nicht herum, denn Uran hat wie Kohle und Öl einen entscheidenden Nachteil: Alles ist irgendwann alle.

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Geschrieben am
SaschaP
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@Mr. J: Du weisst schon, dass die Grundlast ein Bestandteil der Spitzenlast ist, oder? 70 MW wären sogar noch weniger als die (wie Schens nutze ich dieselben Quellen) vom Umweltministerium veranschlagten 80 MW. In der Nacht brauchst du nur die Grundlast, am Tag die Spitzenlast-Werte... du brauchst nicht 140 MW, da keine 140 MW gleichzeitig abgefragt werden. Die Studien des Umweltministeriums sind übrigens auf "Ausfallsicherheit" ausgelegt, und nach denen kannst du wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien fortschreitet im Jahr 2020 davon ausgehen, dass du genug Ausfallsicherheit hast (man geht sehr konservativ von 1/4 der installierten Leistung bei EE-Kraftwerken als "wird auf alle Fälle erzeugt"-Wert aus, derzeit sinds also 16 MW Ausfallsichere EE-Energie, in ein paar Jahren werden die 20 MW Gesamtlast der AKWs übertroffen (die auch letztes jahr nicht erreicht wurden, wie du vielleicht weisst sind Brunsbüttel, Krümmel und Biblis B seit Monaten nicht am Netz, sprich 2 MW weniger Atomstrom). Und wir reden von der Ausfallsicheren Mengen, insgesamt werdens dann 80 MW an möglicher EE-Energie sein, würde es überall genug wehen, die Sonne scheinen usw.

Nebenbei, deine Hoffnung, dass die AKWs noch lange existieren werden, wird wohl auch jetzt nach Brüderles Ausfällen nicht mal mehr von der FDP propagiert werden können, wenn sie nicht in den nächsten 10 Jahren als Partei marginalisiert werden wollen. Die CDU hat ehe schon recht viele Menschen wie Rüttgers, die lieber heute als morgen aus der Atomtechnik aussteigen würden, und bei den anderen Parteien wirdst du auch keine Mehrheit fürs Atom bekommen.

Nebenbei: sieht man von Fessenheim und einigen weiteren AKWS an der Westküste Frankreichs ab sind ihre Reaktoren um ein vielfacheres sicherer als deutsche Kraftwerke, einfach weil viele von denen nach der Tschernobyl-Katastrophe in Betrieb gingen und somit ganz anderen Sicherheitsvorschriften entsprechen mussten als vorher. Wieso wohl gibts neben Fessenheim nicht noch 10 weitere Reaktoren? Weil ab den 80ern der Oberrheingraben als erdbebengefährdet deklariert wurde und somit ein Bau in der Rheinebene nicht mehr möglich war.

Wie sagte es Michael Sailer in Fefes neuestem Podcast (http://alternativlos.org/14/): "Wenn unsere AKWs den Sicherheitsbestimmungen entsprechen müssten, die jetzt für den finnischen Neubaureaktor gelten würden, müssten wir alle 17 Reaktoren sofort abschalten". Sie wären auch nicht auf finnische Sicherheitsstandards umbaubar, erstens weil viele der Reaktoren dafür umständig dekontaminiert werden müssten (es handelt sich um Umbauten im Reaktorkern) und zweitens weil es sauteuer wäre. Als die Bundesregierung meinte, sie wolle die Sicherheitsrichtlinien von 2002, die die rotgrüne Regierung ausgearbeitet hatte, in Kraft setzen, drohten die Energiekonzerne echt, die AKWs abzuschalten, da für sie ein Umbau auf 10 Jahre alte Sicherheitsstandards nicht rentabel wäre wink.gif

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Geschrieben am
Mr. J
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@Schens: hast du die Artikel mal gelesen? Aus beiden geht deutlich hervor dass eine sofortige Abschaltung aller Reaktoren unmöglich ist. Der erste Artikel nennt die Zahl von 15 GW Überproduktion, unsere Reaktoren erzeugen zusammen 20 GW. Bei Abschaltung aller Reaktoren fehlen uns also 5 GW, nicht dazugerechnet einen Puffer für Ausfälle im Netz z.B.
Ein Umstieg ist mit der Zeit zumindest teilweise möglich aber von jetzt auf gleich sicherlich nicht.

Und wenn wir unsere Kraftwerkparks schon ausdünnen dann sollten wir lieber mal alle Kraftwerke anschauen und aus der Gesamtheit die Ältesten und Unsichersten entfernen.

Bei erneuerbaren Energie gibt übrigens auch Probleme, z.B. gabs schon Kritik gegen Offshore-Windparks und die Folgen wenn ein steuerloses Schiff in sowas reindriften und aufgerissen wird.

MfG
Mr. J

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SaschaP
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@Mr. J: Du weisst schon, dass unsere AKWs ALLE zu den ältesten Kraftwerken zählen? Die meisten Kohlekraftwerke aus derselben baureihe sind schon vom Netz und durch neue Meiler ersetzt bzw. ihre Nachfolger im Bau.

Zu den Offshore-Parks: Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit da, dass auch gegen die gegengefahren werden kann (wobei die tw. in recht flachem Wasser stehen, es kann also kaum ein großer Frachter oder Ozeandampfer sein, die würden vorher auf Grund laufen), allerdings sind die Langzeitschäden viel geringer. Im schlimmsten Fall werden nicht alle Passagiere des Schiffs gerettet (was leider auch oft bei starkem Sturm passiert) und das Windrad wo sie gegen gefahren sind ist Schrott. Aber es wird kein Totalschaden entstehen, anders als bei einer partiellen oder totalen Kernschmelze

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Geschrieben am
Mr. J
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@SaschaP: schön wärs, bei den fossilen Kraftwerken haben wir noch viel Ältere dabei, ein kurzer Blick hier genügt: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Kraftwerke
Es sind sogar noch welche von 1900 dabei.

Thema Offshore: die neueren Parks werden wohl in tieferes Wasser verlegt, daraus ergibt sich ein verstärktes Fundament gegen den Einfluss des Meeres und wenn dort ein Tanker aufläuft dann wird das Schiff aufgerissen und die Suppe läuft in die See. Darüber hinaus kracht auch noch der Kopf des Windrads auf das Schiff. So ein Gerät wiegt bei den großen Rädern 400-500t und reißt damit ein ziemliches Loch ins Schiff.

Aber immerhin mal was neues, jetzt auch Ökokatastrophen mit erneuerbaren Energien ;-)

MfG
Mr. J

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Geschrieben am
Klopfer
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@Mr. J: Das wäre nicht mal etwas Neues, wenn man sich anguckt, wie viele Leute bei Talsperren-Unglücken ums Leben gekommen sind. wink.gif
(Sollte man jetzt nicht auch alle Talsperren überprüfen, insbesondere die in erdbebengefährdeten Gebieten? biggrin.gif )

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Geschrieben am
Bellerophon
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Am besten bauen wir unsere Autos jetzt auch noch so, dass sie sicher sind gegen Sekundenschlaf, Mobiltelefoniererei, plötzlichen Herzinfarkt des Fahrers und am besten auch Ablenkung durch die eigenen Kinder sind.

Ein "Restrisiko" besteht bei allen Dingen, wenn ein verdammter Öltanker auf hoher See ein Windrad oder lächerlicherweise eine Bohrinsel rammt, dann hat man halt eine Ölpest, aber die zerstört das Ökosystem des betroffenen Gebiets für höchstens 50 Jahre, in der Regel weniger, das Gebiet um Tschernobyl herum ist für mehrere Tausend Jahre praktisch unbewohnbar.
Und das ist meine Meinung nach der einzige Unterschied, der dabei zählt.

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Geschrieben am
Köpfer
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Bei einem Autounfall oder sonstwas wird aber kein ganzes Gebiet verstrahlt und Kinder müssen nicht jämmerlich dahinsiechen wie tiere!

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Geschrieben am
Phael
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So, die Diskussion hab ich jetzt nicht mehr verfolgt, deswegen will ich mich dazu auch nicht mehr äußern, und pretium hat ja schon einige gute Punkte genannt.

Nur noch zum Thema "jetzt ist nicht die Zeit, über Atomenergie zu diskutieren": Kürzlich (vorgestern?) gab es dazu beim Colbert Report ein sehr gutes Video, dass ich auch einfach mal kommentarlos verlinken will:
http://www.colbertnation.com/the-colbert-report-videos/378624/march-23-2011/the-word---over-reactor
(ab ca. Minute 2)

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Geschrieben am
Daniel
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verdammt klopfer du sprichst mir aus der seele bei der fukushima geschichte. ich danke dir ^^ (wobei ich zugeben muss das ich schon immer nen geigerzähler haben wollte und nu sind die dinger schweineteuer)

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Geschrieben am
Schens
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@Mr. J: Von sofort war auch keine Rede. Bis 2017 sind's immerhin noch 6 Jahre. Und beim Atomausstieg bis 2017 werden die bereits geplanten und im Bau befindlichen Kraftwerke mit einbezogen.

Zu den Kritiken an den erneuerbaren Energien kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln, aber irgendwer hat halt immer was zu meckern. Allerdings sollte man hier vielleicht dann doch eher die Variante mit den geringsten ökologischen Schäden wählen. Und daß so ein Schiff an einem Windpark zerschellt, sorry, aber wenn das der GAU bei einem Offshore-Windpark ist, dann ist der im Vergleich zum GAU in einem AKW wohl doch eher harmlos.

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Geschrieben am
Mr. J
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@Köpfer: auch jetzt siechen keine Kinder in Japan durch Verstrahlung, allerdings krepieren sie dafür an Unterversorgung aber das ist wohl etwas zu wenig mit Atomkraft verbunden ums zu erwähnen.

@Phael: diskutieren kann man aber ein sofortiger Ausstieg ist einfach nur illusorisch. Aber hey, jeder der sofort alle Atomreaktoren weghaben will sollte sofort aufhören Energie in jedweder Form zu verbrauchen, dann spart man (vielleicht) genug ein um sofort alles abzuschalten.

Ich sag auch hier nochmal gerne: Wechsel zu regenerativen Quellen ja, aber keine Schnellschüsse sondern mit einem funktionierenden und durchdachten Konzept und vor allem ohne neue fossile Quellen, denn potentielle Atomkatastrophe gegen deutlich sicherere Klimakatastrophe zu tauschen ist auch mehr so ein Kuhhandel.

MfG
Mr. J

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Geschrieben am
Phael
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@Mr. J Und wer fordert jetzt bitteschön einen sofortigen Ausstieg? (Und bitteschön keine Generalbeschuldigungen wie "Die Atomgegner!"wink.gif

Ich fordere übrigens gar nichts, da ich kein Deutscher bin. Ich habe auch zum Thema Atomenergie auf dieser ganzen Seite nicht meine Meinung kund getan, sondern nur zu Klopfers Text.

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Geschrieben am
Xaerdys
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@Mr. J: Ich stimme dir in Sachen Planung/Konzept durchaus zu, nur macht bisher niemand ein solches weder Gegner noch Befürworter der Kernenergie. Ich möchte dich aber darauf hinweise, dass Kernkraftwerke keineswegs sauber arbeiten und deshalb auch eine 'Klimakatastrophe' fördern.

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Geschrieben am
Tilvur
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@Klopfer

An Tschernonbyl sind 4000, vielleicht maximal 10000 Menschen gestorben?

Das sind die offiziellen Zahlen, die man als extrem niedrige Schätzungen ansehen darf- bis heute streiten sich die Wissenschaftler hier Erhebnungsmethoden, zugrunde liegende Dosis/Wirkungszusammenhänge und auch darum, welche Krebsraten von welcher Dosis Radioaktivität nun wie beeinflusst werden.

Möglicherweise gab es tatsächlich nur 10.000 Opfer- aber das sind sehr, sehr, sehr konservative Schätzungen.

An den Strahlenschäden von damals sterben heute noch Menschen, die sich damals ein erhöhtes Krebsrisiko eingesammelt haben.
Ich muss sagen- ich halte die Zahlen für zu gering. Andere Forscher gehen allein von 15.000-25.000 Krebstoten aus.
Ich kann nur begrenzt beurteilen, wie seriös das ist- und sorry, ich behaupte mal dreist, das ihr hier das auch nicht könnt.
Wären das alles Panik-Hippie-Spinner von zweifelhafter Reputation, wäre das alles längst vom Tisch.

Auch bei der Japan-Atom-Geschichte ist viel Panik im Spiel- wir werden natürlich nicht alle verrecken deswegen- aber wie verlässlich die Angaben sind, die Tepco und die japanische Regierung machen, wissen wir auch nicht.

Ich will mich hier keiner Seite ("MEGA-GAU! MILLIARDEN TOTE STEHEN BEVOR!" oder "alles halb so wild, och komm, nach DEM Erdbeben... Schwamm drüber, passiert mal"wink.gif anschließen- ich finde, ihr machts euch hier vielfach zu leicht.

Auch und gerade in eurer Beurteilung der Seriösität von Wissenschaftlern und Berichterstattung.

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Geschrieben am
SaschaP
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Mr. J: Nur so nebenbei, zum einen ist die Klimakatastrophe eh kaum noch verhinderbar und zum anderen werden wir auch ein zwei Grad mehr aushalten. Nur so zur Erinnerung: Vor 8000 Jahren war es so 3-4 Grad wärmer, das sogenannte Atlantikum, damals sind in Mitteleuropa alle Gletscher weggeschmolzen usw. Komischerweise begann ausgerechnet damals die Entwicklung zur städtischen Kultur, die ersten größeren Ansiedlungen sind genau aus der Zeit.

Ich würd mir wegen dem Klimawandel nicht so sehr ins Bockshorn jagen lassen, dass ich deswegen auf die Tricks der Energieriesen reinfalle, die behaupten, sie wollten die AKWs wegen dem Klimawandel anlassen, obwohl es eindeutig nur um Gewinnmaximierung geht.

Und nebenbei, die Pläne zur Eindämmung des Klimawandels sehen keinen Komplettausstieg aus fossilen Brennstoffen vor, sondern nur eine starke Reduzierung des CO² Ausstoßes, das kann bei Kohlekraftwerken auf vielerlei Methoden geschehen.

Ich bin selbst auch dafür, dass man was gegen den Klimawandel tun muss, aber nicht mit Atomkraftwerken! Es ist lächerlich (aber typisch Mensch), dass er ein Problem einfach mit einem anderen ersetzt, die Gefahr des Klimawandels gegen die Gefahr der großflächigen Verstrahlung Europas.

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Geschrieben am
Schnariti
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@Mr J:
Ich meinte es umgekehrt. Kernkraft (spaltend) wird nie als Ersatz für fossile Brennstoffe dienen können. Ergänzung ja, aber nicht Ersatz. Und für eine Ergänzung sind mir aktuell die Risiken zu hoch. Eine echte Weiterentwicklung fand leider seit den 70ern kaum statt.
An den Klimaschäden durch CO2-Emissionen wird sich nicht viel ändern - es sei denn, daß man die Emissionen signifikant (und nicht etwa 10% wie durch die KK) verringert.
KK (Fusion) wird ja mehr oder weniger verschleppt.

Die Emission von radioaktiven Stoffen bei Kohleverbrennung war mir bekannt. Dafür sollte es inzwischen auch relativ gute Filter geben.

Wie gesagt:
- Verringern des Energieverbrauchs sollte die beste Lösung sein.
- Erforschen von alternativen Reaktoren wurde mehr oder weniger nicht durchgeführt.
- Aktuell hat man die Wahl zwischen Atomausstieg und dem Bau neuer KKW, weil die alten den neuen Sicherheitsstandards nicht entsprechen.

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Geschrieben am
Mr. J
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@SaschaP: wenn man deinen Text so liest hört es sich so an als würde jeden Moment jedes Kernkraftwerk in Europa hochgehen. Nur hatten wir hier in Deutschland z.B. noch nie einen Unfall mit Kernenergie (INES >= 4). Vor allem kann man das Kraftwerk in Japan auch nicht als Vergleich heranziehen. Das ist ein äußerst schlecht gewartetes Kraftwerk gewesen dass erst von einem Erdbeben und dann von einem Tsunami getroffen wurde und die Generator sind dann anscheinend wegen der mangelhaften Wartung nicht angesprungen.

Und den Klimawandel und dessen negative Auswirkungen unter den Tisch zu kehren ist schon leicht wirklichkeitsfern...

MfG
Mr. J

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Geschrieben am
Schens
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@Mr. J: Hör doch bitte mal auf, der Atommafia nach dem Mund zu reden. Unsere AKWs sind auch nicht besser als die japanischen. Erst kürzlich kam ein Artikel auf Spiegel Online, wie viele Unfälle in deutschen AKWs uns so verschwiegen wurden, und wenn man das so liest, sind wir bisher mehrfach nur durch verdammt großes Glück knapp an einem Super-GAU vorbeigeschrammt. Beim Herunterfahren von Isar I hat es letzte Woche erst einen Störfall gegeben - beim GEWÖHNLICHEN Herunterfahren, nicht wie in Japan beim Herunterfahren nach einem Erdbeben. In Greifswald wurde 1975 eine INES-3 ausgelöst, weil ein Elektriker seinem Lehrling zeigen wollte, wie man einen Stromkreis überbrückt, und es wurde "nur" eine 3, weil das Sicherheitspersonal vor Ort damals zu jeder Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Eine falsche Entscheidung, und wer weiß was passiert wäre. Ob du das wahrhaben willst oder nicht, aber AKWs sind tickende Zeitbomben. Die große Frage ist nicht, OB so ein Ding hochgeht, sondern WANN. Und ich halte es für leichtsinnig, davon auszugehen, daß nicht jeden Moment auch in Deutschland ein AKW hochgehen kann, wir haben es vor 25 Jahren in Tschernobyl gesehen und diesen Monat in Japan, wie schnell sowas gehen kann. Die Technik ist im Ernstfall absolut unbeherrschbar, und es Augenwischerei, das Gegenteil zu behaupten. Und auch wenn das Risiko noch so gering ist, daß es tatsächlich passiert, irgendwie passiert's trotzdem immer wieder, und wenn es durch katastrophales menschliches Versagen ist.

Und höre mir auf mit dem Klimawandel, AKWs tragen dabei überhaupt nichts zur Verbesserung bei. Das ist eine Nebelkerze der Atomlobby, die dabei immer wieder unterschlägt, wie viel Dreck beim Uranabbau entsteht, ganz davon abgesehen, daß es keine Möglichkeit gibt, den Atommüll dauerhaft zu entsorgen. Die CO2-Bilanz eines AKW ist kaum besser als die eines Kohlekraftwerks, wenn man diese Faktoren berücksichtigt.

0
Geschrieben am
Mr. J
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@Schens: ich vertrete hier meine persönliche Meinung aber wo wir grad dabei sind dann hör doch bitte auf unkontrollierte Panikmache hier zu verbreiten. Durch fossile Brennstoffe gab es schon weit mehr Katastrophen als durch Atomkraft aber trotzdem hälst du davon was?
Zum CO2-Bilanz von Kraftwerken gibt übrigens auch Untersuchungen mit Berücksichtigung des Materials, z.B. hier: http://www.energiewiesel.de/2007/03/co2-bilanz-von-atomkraft-steinkohle-und-braunkohle-im-vergleich/
Nur schneiden Kohlekraftwerke immernoch massiv schlecht aber als AKWs. Da kannst du noch so sehr schreien aber Atomkraft ist sauberer als Kohle.

Darüber hinaus weis man jetzt schon ziemlich genau wie man Atommüll lagern wird. Er kommt wieder zurück in die Erde und dass eine solche Lagerung potentiell möglich sein muss erkennt man daran wenn man mal schaut woher das Material mal ursprünglich kam, nämlich aus der Erde.

Kleiner Fakt am Rande (bereits vorher mal erwähnt): Kohlekraftwerke produzieren auch Atommüll, namentlich Uran und Thorium.

MfG
Mr. J

0
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SaschaP
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Mr. J:
1. Ist ja schon, dass für dich alles unter INES 4 unwichtig ist. Nur doof, wenn man liest, was schon bei INES 3 (http://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Bewertungsskala_f%C3%BCr_nukleare_Ereignisse) der Fall ist:
"Schwere Kontaminationen und/oder akute Gesundheitsschäden beim Personal
Weitgehender Ausfall der gestaffelten Sicherheitsvorkehrungen"

2. "Darüber hinaus weis man jetzt schon ziemlich genau wie man Atommüll lagern wird. Er kommt wieder zurück in die Erde und dass eine solche Lagerung potentiell möglich sein muss erkennt man daran wenn man mal schaut woher das Material mal ursprünglich kam, nämlich aus der Erde."

Ach so, hast du dich bereiterklärt, dass der Atommüll in deinem Garten verbuddelt wird? Oder wie kommst du auf die Idee, dass wir wissen wo wir das Zeug lagern sollen? Nur zur Info: Gorleben ist bis heute KEIN genehmigtes Endlager und wenns nach der dort ansässigen Bevölkerung geht (und auch nach vielen Forschern), sollte es niemals ein Endlager werden! Schau dir Asse an, auch Salzstöcke sind nicht ungefährlich und Gorleben liegt auch noch in einer Region, die mehrfach bei Eiszeiten von Gletschern überdeckt wurde und massive Erdverschiebungen stattfanden, die Gegend ist also langfristig gesehen nicht sicher!

3. Klar erzeugen Kohlekraftwerke auch radioaktive Stoffe. Sogar wenn du rauchst saugst du radioaktive Stoffe in dich rein. Allerdings kannst du sie bei Kohlekraftwerken rausfiltern, während die Freisetzung bei AKWs im "Normalfall" unkontrolliert stattfindet (durch Dampfablass, Explosion usw.) Nämlich durch einen GAU, sprich da hast du keine Kontrolle mehr darüber, was mit dem Zeugs passiert.
Darüber hinaus ist deine Statistik schon in zweierlei Dingen Blödsinn: 1. Gibt es schon länger und mehr Kohlekraftwerke als Atomkraftwerke, absolute Zahlen sind also Müll, 2. sind die Langzeitfolgen von der Kohlekraft berechenbar, wir wissen ungefähr wieviel CO² erzeugt wird und welche Wirkung CO² auf die Atmosphäre hat. Wir wissen aber nicht, was wir machen sollen, wenn so ein AKW einen größeren Störfall hat. Dann kannst du kaum mehr machen als die Leute so schnell wie möglich aus der kontaminierten Gegend evakuieren. Nur haben schon Notfallplanungen in den 90ern gezeigt, dass du bei der großen Fläche, die bei einem Störfall betroffen wäre, die Bevölkerung nicht rechtzeitig evakuiert bekommst. Und da unsere AKWs nicht wie damals Tschernobyl in einer recht ländlichen Gegend liegen, wo außer in Kiew keine Großstädte von einer erhöhten Radioaktivität betroffen waren (schau dir mal auf der Karte an, wo das AKW Pripjat stand), müssten wir wahrscheinlich 2-3 Mio Menschen (im schlimmsten Fall 10 Mio Menschen, wenn es z.b. Gundremmingen treffen sollte, da es im Einzugsgebiet von München und Augsburg liegt) evakuieren. Das geht aber nicht innerhalb von 2-3 Stunden, ergo würden viele Menschen lebensbedrohlich bis tödlich verstrahlt werden. In meinen Augen ist es deswegen eigentlich menschenverachtend, dass in Deutschland und anderen Gegenden hier in Europa überhaupt AKWs gebaut wurden, da die Politiker und Energiekonzerne so wissentlich Millionen Menschen in Gefahr (Restrisiko klingt immer so harmlos) gebracht haben.

4. Dass ein Kohlekraftwerk mehr CO² erzeugt als ein AKW, ist klar. Nur mit CO² können wir Menschen besser umgehen als mit radioaktiven Materialien. Und nebenbei soll ja auch mittelfristig der Anteil der Kohlekraft reduziert werden.

Weiss übrigens jemand noch, wieso wir AKWs gebaut haben? Nur zur Info, am Anfang haben wir vor allem Kohle verbrannt, dann ab den 60ern wurde ÖL modern, es war sauberer, kostete weniger usw. Dann kam der Öl-Schock 1973 und die Regierungen entschieden sich, Atomenergie zu forcieren, um "unabhängiger von den Ölstaaten" zu werden. Nur dass es nie dazu kam, bis heute werden 50% der Energie aus fossilen Rohstoffen gewonnen, die Kohle kommt aus Schweden und Australien, das Öl mittlerweile nicht nur aus Saudi Arabien, sondern auch aus Venezuela und Russland. Ergo: Der Versuch der 70er ist gescheitert, wieso also weiter die Versuchsmodelle (AKWs) benutzen, die uns ebenso nicht unabhängig machen? (unser Uran stammt aus Russland und Australien)

Die Idee mit dem Klimawandel und dass man mit dem die AKWs wieder ins Gespräch bringen könnte, stammt aus den 2000ern, da die AKW-Betreiber keine anderen Argumente mehr fanden (neuere Kohlekraftwerke sind energieeffizienter und sauberer als frühere Modelle, außerdem haben sie keine für Millionen Menschen gefährlichen Störfälle, selbst wenn direkt unter ihrem Fundament ein Erdbeben losgehen würde.)

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SaschaP
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Ach so und noch viel Spaß beim Lesen wink.gif

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_meldepflichtiger_Ereignisse_in_deutschen_kerntechnischen_Anlagen#1977

Schöne Fälle:
"Als ein Elektriker im Kernkraftwerk Greifswald einem Lehrling zeigen wollte, wie man elektrische Schaltkreise überbrückt, löste er auf der Primärseite des Block-Trafos des Blocks 1 einen Kurzschluss aus."

oder auch der hier:

"Nach dem Störfall gingen die Betreiber von einer zügigen Wiederinbetriebnahme von Block A aus. Wegen der von Politik und Aufsichtsbehörden geforderten Modernisierung der Leit- und Sicherheitstechnik verzichteten die Betreiber allerdings später aus ökonomischen und politischen Gründen auf eine Wiederinbetriebnahme von Block A"

wie wäre es hiermit: "Nur zwei Jahre nach Inbetriebnahme traten durch einen Abriss eines Blindstutzens zwei Tonnen radioaktiver Dampf in das Maschinengebäude und in weiterer Folge durch Dachklappen ins Freie aus.[3] Trotzdem lief der Reaktor noch über zwei Stunden weiter. Die Betriebsmannschaft hatte das automatische Sicherheitssystem manipuliert, um die Anlage am Netz zu halten. "

Auch schön, so gibts später keine Beweise:

"Im Kernkraftwerk THTR-300 Hamm-Uentrop traten radioaktive Aerosole aus. Zerbrochene Kugelbrennelemente verstopften Rohre der Beschickungsanlage, und man versuchte, sie mit hohem Gasdruck freizublasen. Weitere Versuche hatten zur Folge, dass sämtliche verklemmten Kugeln zerbrachen und Teile der Anlage verbogen wurden. Messgeräte waren zum Zeitpunkt des Vorfalls abgeschaltet, so ist über die genauen Mengen nichts bekannt. "

Tja, das Personal ist auch sehr kompetent: "Biblis – Störfall im Block A des KKW Biblis. Beim Anfahren des Reaktors klemmte ein Ventil, das eine Anschlussleitung an dem unter 150fachem Atmosphärendruck stehenden Reaktorkreislauf absperren muss, und blieb offen. Erst nach 15 Stunden nahm das Betriebspersonal die aufleuchtende Warnlampe ernst, man hielt die Ansteuerlogik der Lampe für defekt."

Handwerker *kjopfschüttel* "Im März 1994 brannte in Biblis A innerhalb des Containments der Motor einer Hauptkühlmittelpumpe, weil es aufgrund eines bei Wartungsarbeiten in dem Motor vergessenen Meißels zu einem Kurzschluss gekommen war."

Ihr erinnert euch? Im AKW Fukushima wurde es so schlimm, weil kein Strom da war... kann ja in Deutschland nicht passieren... außer bei Sturm!

"Im Kernkraftwerk Biblis ereignete sich eine Störung, bei der nacheinander mindestens fünf der Stromversorgungssysteme ausfielen. Während eines Sturms gerieten zwei Hochspannungsleitungen in der Nähe des KKW aneinander und verursachten einen Kurzschluss. Daraufhin fiel im Kraftwerk ein Hauptnetzanschluss aus, kurz darauf der zweite. Der Reserveanschluss funktionierte ebenfalls nicht. Die Notstandsstromversorgung von Block A und die Eigenbedarfsversorgung von Block B versagten dann ebenfalls. Somit bestand die Gefahr, dass die Sicherheitssysteme nicht mehr mit Energie versorgt werden konnten."

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Geschrieben am
NamE
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Ach was es gibt so viele Lände in denen Bürgerkrieg herscht..da interessierts keine sau, schaut mal nach Kongo etc...Aber Moment die haben ja auch keine Öl-vorräte...Lybien schon... Meiner Meinung nach mischen sie Amis nur wegen dem Öl ein.

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Geschrieben am
Mr. J
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@SaschaP:
zu 1: Ja es sind Störfälle und natürlich passiert dabei was, aber es ist ja nun nicht so dass die Atomindustrie die einzige Industrie mit Unfällen ist. In Enschede wurde auch ein Stadtviertel durch Feuerwerkskörper ausgelöscht z.B.. Die meisten Industrien bringen heutzutage Gefahrenpotentiale mit.

zu 2: Oh bitte, hör mit dem Kinderquatsch auf. Ewig dieses "dann verbuddeln wir den Atommüll in deinem Garten". So ein Quatsch, du lagerst ja auch weder den Müll den du erzeugst noch z.B. den Giftmüll den unsere Gesellschaft produziert bei dir oder? Solche Argumentationen sind einfach kindisch.

zu 3: Selbst wenn du die radioaktiven Stoffe filterst dann musst du sie trotzdem endlagern, das sind weltweit pro Jahr 10.000t Uran und 14.000t Thorium, wohlgemerkt PRO Jahr.
Unsere AKWs sind darüber hinaus nicht mit Tschernobyl zu vergleichen, sind anders aufgebaut also bringt der Vergleich nicht wirklich was.

zu 4: Ändert nichts daran dass die CO2-Emissionen immernoch deutlich höher sind und statt Millionen durch einen Unfall zu gefährden tritt an die Stelle die Gefährdung von Milliarden durch den Klimawandel, irgendwie kein guter Tausch.

MfG
Mr. J

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Geschrieben am
SaschaP
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Zu 1.: Natürlich sind auch andere Industrien gefährlich und sorgen bei Störfällen für Todesfälle. Aber die Atomtechnik tut dieses auch noch jahrzehnte nach der Katastrophe, was außer bei bestimmten chemischen Industrien (Dioxin z.b.) kaum möglich ist. Langzeitfolgen ftw. Und hast du dir mal die Liste durchgelesen mit den meldepflichtigen Störfällen? (Das sind übrigens nur die größten und bizarrsten, insgesamt gabs über 1000 Störfälle in unseren AKWs in den letzten Jahrzehnten...) Eigentlich ein Wunder dass bei diesen DAUs die tw. die Kraftwerke betreiben noch kein GAU in Deutschland auftrat.

Zu 2.: Ich mein es ernst. Es gibt auf diesem Planeten keinen Lagerplatz für hochradioaktiven Atommüll. Du wirst immer irgendwen finden, der was gegen den Lagerplatz hat, und sei es nur wegen der Huldigung des St. Florian. Bei allen anderen Müllsorten ist die Lagerung nicht so schwer (mittel- und schwachradioaktiver Abfall kann anders gelagert werden als der hochradioaktive Müll.)

zu 3.: Uran und Thorium ist nicht so radioaktiv strahlend wie das Plutonium, das in den Kernreaktoren entsteht... außerdem wird das Uran aus den Kohlekraftwerken derzeit sogar oft für die Brennstäbe mitverwendet, ist ja meist Uran 238, sprich es wird nicht in Endlager entsorgt. Und wie gesagt, was willst du mir sagen? In deiner Zigarette sind auch radioaktive Stoffe drin und wenn du jeden Tag ne Packung rauchst, sammelst du auch schön viel Uran und Thorium in deinem Körper an. Uranfrei gibt es nicht, aber es ist ein Unterschied wie gefährlich das Uran in dem Moment ist.

Zu 4.: Wir werden mit dem Klimawandel zurechtkommen, wir kamen auch in den letzten 20.000 Jahren mit den andauernden Klimawandeln zurecht. Also wenn wir daran aussterben würden, wären wir schön doof, bzw. hätten dann unsere Vorfahren ohne Klimaanlagen im 6. Jahrhundert v. Chr auch aussterben müssen. Sicher, es gehen Inseln unter usw., allerdings sterben dadurch auch keine Menschen, und bisher mussten mehr Menschen wegen Atombombentests und Störfällen evakuiert werden als durch den Klimawandel!

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Geschrieben am
Mr. J
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@SaschaP:
zu 1: Ja, schön wärs wenn wir so wenig problematische Industrien hätten. Aber wir erzeugen in vielen Zweigen "Giftmüll", hier mal als (etwas ältere) Übersicht: http://www.umweltbundesamt.de/abfallwirtschaft/sonderabfall/images/sa2.pdf
Was meinst du was da passiert wenn mal was schiefgeht? Der Boden ist dauerhaft verseucht und muss abgetragen werden.
Und dass es über 1000 Störfälle gegeben hat in den letzten Jahrzehnten finde ich nicht besonders beunruhigend, schau dir eine beliebige Industrie an und notier jeden noch so kleinen Störfall, da landest du bei ähnlichen Werten. Zieh von den Störfällen alles mit INES 0 ab und es bleiben nicht mehr viele übrig.

zu 2: Aber das ist doch eigentlich pervers. Nur weil es Atommüll ist, ist er schlimmer als anderer Giftmüll? Atommüll hat eigentlich sogar noch den Vorteil dass er (langsam) zerfällt, regulärer Giftmüll zerfällt überhaupt nicht.

zu 3: Ah, jetzt ist Radioaktivität aus Kohle schon weniger schlimm als Radioaktivität aus Atomkraft? Das Recycling vom Kohleabfall findet übrigens nicht wirklich statt, die USA hats vor langer Zeit mal gemacht, in Asien werden Studien gemacht, sprich der Hauptteil wandert ins Endlager. Und eine Zigarette ist kein wirklicher Vergleich, allein die Menge unterscheidet sich deutlich. In manchen Aschen ist mehr Uran enthalten als im Uranerz.
Darüber hinaus sind alle 3 Elemente für den Menschen gefährlich und verseuchen auf lange Zeit.

zu 4: Stimmt, wenn Inseln untergehen sterben keine Menschen, außer sie leben rein zufällig auf den Inseln. Holland wird sich sicher auch als künftige Seenation bedanken. Wäre der Klimawandel nicht kritisch, dann würde das Thema sicher nicht so mit Nachdruck behandelt werden. Oder glaubst du die wurden alle von der Atomindustrie gekauft? (kleiner Tip am Rande: die Grünen sind gegen Atomkraft aber auch kritisch beim Thema Klimawandel, es passt also irgendwie nicht).

MfG
Mr. J

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SaschaP
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1. Wenn du den Artikel richtig liest, hatten wir 55 Störfälle der Stärke INES 1 und 3 der Stärke INES 2... in den letzten 10 Jahren! Schön "wenig", oder?

2. Die Zerfallsraten betragen hunderttausende Jahre. Ergo gibts da keinen Vorteil, da wir und die nächsten 10-20 Generationen mit genau derselben Menge Atommüll werden arbeiten müssen wie jetzt.

4. Eine Insel überschwemmt nicht so schnell, dass man davor nicht fliehen kann. Und Holland wird auch nicht einfach so versinken, das sind Ammenmärchen, nach denen hätten die Niederlande schon in den 60ern versinken müssen... nur haben die Niederländer etwas unvorhersehbares gemacht: Deiche gebaut!
Und natürlich sind die Grünen beiden Dingen kritisch gegenüber eingestellt, deswegen sind sie auch für den schnellstmöglichen Ausbau der erneuerbaren Energien.

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Viktor lustig
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Hallo Klopfer!

Ich fand bisher deine Kolumnen ziemlich gut, auch wenn ich nicht immer deiner Meinung war.

Das lag daran, dass sie meistens gut recherchiert waren. Aber in diesem Fall muss ich dir eine selektive Wahrnehmung vorwerfen, die du der deutschen Presse ankreidest.

Es mag sein, dass einige Medienberichte etwas überkritisch sind... aber die meisten sind durch die Bank weg gut und sachlich geschrieben. Das gilt auch für die Fernsehmedien. Du kritisierst beispielsweise hier , dass die Presse zwar über die aufgetretene erhöhte Strahlung im Trinkwasser Tokio's geschrieben hat, aber nicht am nächsten tag berichtet hat, dass die Strahlung wieder gesunken sei.

Davon abgesehen, dass dies sehr wohl nicht gerade wenig Medien zumindest auf ihrer jeweiligen Internetpräsenz berichtet, ist dir da vielelicht nicht in den Sinn gekommen, dass die offiziellen Aussagen von der japanischen Regierung und dem Betreiber etwas geschönt sein könnten?

An einem Tag ist die Strahlung hoch, am anderen wieder niedrig? An einem Tag müssen die Arbeiter evakuiert werden, am anderen können sie wieder arbeiten? Und diese unverbesserlichen Arbeiter, die nur Strahlungsverbrennungen an den Füßen bekommen haben? Zuerst wurde gesagt, dass keine Strahlung ausgetreten sei... 10 km Evakuierung würden reichen, dann 20, dann 30... und der Wind treibt ja alles aufs Meer, und doch ist die Strahlung im Trinkwasser von Tokio gestiegen. Das einzige was man wirklich sicher sein kann ist, dass nichts Konkretes und Ehrliches weder von der japanischen Regierung oder dem Betreiber kommt!

Den eins ist klar: Strahlung verschwindet nicht mal so eben! Schon gar nicht von einem Tag auf den anderen! Und es gibt einfach keine Untergrenze, bei der Strahlung ungefährlich ist! Ja, unser Körper hat sich auf die normale Hintergrundstrahlung eingestellt... aber das ist genauso wenig Gesund wie die Viren und Baktierien die uns umgeben. Es ist Blödsinn zu sagen, dass radioaktives Iod nur für Kleinkinder bzw Kinder gefährlich ist... die sind am gefährdesten, am ungefährlich ist es für keinen Menschen! Und wenn die Strahlung von Wasser so hoch ist, dass man bereits Verbrennungen davon trägt, dann sind bereits Schäden im Körper entstanden, die man jetzt nicht direkt sehen kann.

Es mag sein, dass die deutschen Medien es nicht wirklich wissen, was dort los ist. Aber das wissen dei japanischen Medien im Moment auch nicht besser! Die schicken keine Journalisten mit Geigerzähler hin, alle sind auf die Aussagen des Betreibes, der seit Jahrzehnten die Berichte fälscht und die japanischen Regierung die selber scheinbar keine Ahnung hat oder haben will abhängig. Und ich finde, es ist deutlich besser kritischer über Strahlung zu berichten, als zu beschwichtigen.

Und an diejenigen, die meinen Atomkraft sei nicht so schlimm, möchte ich nur eines sagen: Es ist ja in unserem Land alles versichert und versicherbar. Nur eines nicht. Atomkraftwerke, spannend, oder? Wer es mir nicht glauben will der darf gerne eine EMail an die deutsche Atomenergiebehörde schicken. Oh, es gibt Versicherungen für Schäden an den Mitarbeitern in Höhe von 25 Millionen... aber nicht darüber, und schon gar nicht für die Umgebung. Und es gibt einen Grund warum sie nicht versichert sind. Den niemand kann die Schäden voraussehen, die bei einem Super- Gau entstehen. Das Risiko ist für die Versicherungen zu hoch. D

Das Thema ist nicht Erbeben oder nicht, oder die deutsche Arroganz es so darzustellen, als seien die Sicherheitsstandarts überall schlechter nur bei uns nicht. Es ist nur eine Sache, die Fakt ist: Die Physik ist überall gleich. Und man sollte sich überlegen, ob es gut ist, dass wir eine Technik gebrauchen, bei der wir noch nicht einmal die möglichen Schäden eingrenzen können!

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jarate
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klopfer ist hier der einzige mit einem neutralen standpunkt. dein text ist auch nicht mehr als das was jeder andere atomkraftgegner erzählt. schreibst, dass die medien nicht "überkritisch" sind usw. aber der einzige grund ist das sie der gleichen meinung sind. wäre es anders würde man ihr vorwerfen, von der atomlobby durchdrungen zu sein und zu verharmlosen.

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Viktor Lustig
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@ jarat

Ich respektiere deine Meinung, und ich respektiere auch die von Klopfer. Ich finde es auch gut, dass er auch über die Opfer vom Erdbeben selbst spricht, aber ich finde nicht, dass dieser Aspekt so in den Medien untergeht, den bisher habe ich davon jeden Tag sowohl in Presse als auch im Fernsehen gelesen, gehört und gesehen. Es scheint nur etwas unterzugehen, weil es im Moment besonders viele Sondersendungen zum Thema Atomkraft geht, aber das ist nur subjektives Empfinden.

Aber wo ist der Text von Klopfer nun neutral? Ich erwarte doch auch keinen neutralen Text, allerdings erwarte ich auch, dass man nichts unterschlägt. Ich nehme an, dass Klopfers Intention darin bestand, auch auf die anderen Dramen dieser Katastrophe hinzuweisen, die nicht unwichtiger sind als der Unfall im AKW. Und dass ist auch richtig so und gut. Auch dass er gegenüber der Presse skeptisch ist finde ich gut, besser als jemand, der alles nur ungefragt glaubt. Wenn ich mich über Klopfers Intention irren sollte kann er mich gerne korrigieren. Allerdings finde ich, dass Klopfer dabei einfach die Gefährlichkeit von Strahlung unterschlägt, die nie ungefährlich ist! Was ich besser gefunden hätte wäre, dass Klopfer kritisch mit der deutschen Presse umgeht, was er ja auch tut, aber auch mit der japanischen Presse bzw. die "Aufklärungspolitik" der Regierung und des Kraftwerkbetreibers. Den es ist eine absolute Unverschämtheit, dass seit zwei Wochen keine klaren Antworten kommen wie hoch die Strahlung ist und was dort passiert ist! Und wenn sie es nicht wissen, sollen sie es sagen! Es ist ihre Pflich mindestens der eigenen Bevölkerung gegenüber!

Der nur weil Menschen meistens nicht direkt an Strahlung sterben, man es ihnen meistens nicht direkt ansieht, heißt es nicht, das sie nicht in 10 Jahren an Krebs sterben und /oder steril werden. Und niemand weiß wirklich, welcher Strahlungswert wie sehr gefährlich ist, das sind alles nur geschätzte Werte, man weiß nur, dass es keine ungefährliche Untergrenze gibt.

Man muss sich nur die Bilder von 1986 ansehen. Nein, ich sage nicht dass es so schlimm wie in Tschernobyl ist, wobei man es dort auch erst Monate später wirklich bemerkt und begriffen hat, und bis heute ist es noch immer nicht ganz klar was für Auswirkungen es hat und haben wird. Aber die Bilder sind dei gleichen: Hubschrauber -Einsätze um zu kühlen, Soldaten in Panzern (die Strahlung aufsaugen wie ein Schwamm), Menschen in Schutzanzügen, aber auch viele ohne Anzüge. Und überall Politiker die beschwichtigen... vergleicht mal was gesagt wird, es ist dasselbe Gewäsch, die selben Relativierungen. Aber niemand sagt etwas Konkretes. Und ich hätte schön gefunden wenn Klopfer auch darauf hinweist. Ob Klopfer für oder gegen Atomkraft ist, ist mir wurscht. Und natürlich ist das sein Blog, er kann hier vertreten was er will.
Aber weil ich das gewöhnt bin von Klopfer, dass er einen relativ neutralen Standpunkt vertritt, fällt mir es gerade bei dieser Kolumne auf, dass dieser Standpunkt fehlt.

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Mr. J
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@Viktor Lustig:
Eigentlich weis man zu Strahlung so einiges und kann recht genau angeben wie stark das Risiko für Krebs bei bestimmten Strahlendosen steigt. Allerdings sind es weiterhin immer Wahrscheinlichkeiten, was bedeutet dass der Mensch theoretisch durch die Bestrahlung an Krebs erkranken kann aber auch durch andere Ursachen.
Der Vergleich mit Chernobyl hinkt übrigens wenn man sich mal die Grafik anschaut die Klopfer uns netterweise übersetzt hatte: https://www.klopfers-web.de/pictures/20110321154708.png
Die Strahlung in Tschernobyl war einfach um ein vielfaches höher als sie jetzt ist, von daher passt der Vergleich nicht.

Und abschließend ist die Beurteilung der Situation von Klopfer wirklich sehr neutral gewesen, er hat sich nur über das (gefühlte) Informationsgefälle beschwert.

MfG
Mr. J

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jarate
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Wenn etwas "konkretes" gesagt werden würde (und das wurde es) würdet ihr es doch sowieso nicht annehmen, wenn es nicht eurer meinung entspricht. Ihr fordert von Atomkraftbefürwörtern (oder wen ihr dafür haltet) neutralität, seid es aber selbst nicht. Ihr Romantiker seid ihr eurer Meinung festgefahren und weicht keinen Meter ab, also werft anderen nicht dasselbe vor!

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Geschrieben am
MS_Salmonella
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Klopfer hat sich doch nur über die Darstellung aufgeregt. Und falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, du bist auf einer satirischen, polemischen Seite. Immer schön locker bleiben...

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Geschrieben am
Isotop
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Zumindest merkt man, dass wir hier ein Thema haben was die Leute nicht kalt lässt. Und endlose Kontroversen sind immer noch besser als Gleichgültigkeit

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Geschrieben am
SaschaP
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@jarate: Wieso übertreiben? "Wir" Atomkraftgegner brauchen nicht Fukushima, um zu zeigen dass Atomkraft gefährlich ist (vor allem wo bei Fukushima ZUM GLÜCK die Lage so ist, dass die größte Strahlung innerhalb des Gebäudes ist und da recht gut eingeschlossen (wären die Reaktorkerne kaputt, wären die Iodmengen viel höher)), wir können es seit 25 zeigen, und zwar mit Tschernobyl.

Die meisten Schäden an Fabriken usw. passieren durch menschliche Fehler. Das ist normal, Menschen sind im Normalfall das schwächste Glied in der Kette. Und Atomenergie ist alles andere als DAU-sicher, wie ja die ganzen Störfälle der letzten Jahre zeigen.

Feuer durch im Reaktorraum liegengelassene Schraubenzieher. Ignorieren von Warnlampen. Manipulieren von Notabschaltungssystemen. Fehlerhafte Wartung von Notstromgeneratoren. Absichtliche Kurzschlüsse in der Kühleranlage.

Alles MENSCHENFEHLER. Und eine Technik, die theoretisch Millionen Menschen töten oder zumindest heimatlos machen kann, sollte nicht so Menschenfehler-anfällig sein. Ist Atomenergie aber. Eigentlich sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sein, dass Menschen sich nicht Technik antun sollten, die sie nicht beherrscht kriegen, wenn diese bei kleinsten Fehlern katastrophale Auswirkungen hat.

Und nein, das kann man nicht auf andere Techniken ausdehnen, das Argument. Autos, Züge, die meisten Fabriken und Computer erzeugen nur kurzfristige Zerstörung. Mr. J, der Unterschied zwischen der Explosion einer chemischen Fabrik und eines AKW ist, dass Erde abtragen bei einem AKW wenig bringt, da die Verstrahlung oftmals sehr tief einsickert.

und *g* über Klopfer hab ich mich noch nie aufgeregt biggrin.gif

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Geschrieben am
jarate
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uff, das meiste haben wir schon gehört. Halbwegs intelligente Menschen sollten sich wirklich nicht mit technik beschäftigen, die sie nicht verstehen. Dürfte wohl für den Großteil der Atomkraftgegner gelten. smile.gif

und immernoch mit tschernobyl zu argumentieren ist so, als ob man sich dafür einsetzen, linienflugzeuge aus dem verkehr zu ziehen wegen 9/11.

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Geschrieben am
Viktor Lustig
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Ich rege mich doch auch nicht über Klopfer auf, also es war nicht meine Absicht dass es so rüberkommt. Ich mag doch auch seine polemik und Satire, Mir hat einfach in seiner Kolumne etwas in meinen Augen wichtiges gefehlt, was sonst sehr häufig da ist.

Wenn ich so seine Kommentare zu seinem eigenen Text lese kommt es mir doch so vor, dass klopfer sehr wohl weiß, dass Strahlung gefährlich ist, aber in seinem Haupttext wirkt es einfach sher relativiert. Und das hat mir nicht gefallen, nicht mehr und nicht weniger!

Auf dich jarate gehe ich seid deiner Aussage über "Romantiker" gar nicht mehr ein, ich verstehe jetzt welchen Standpunkt du hast.

Den meisten Atomkraftgegnern ist es sehr bewusst, dass Fukushima zum Glück nicht Tschernobyl ist! Und ich selber finde es auch geschmacklos wenn man bei Einigen das Gefühl bekommt, dass sie darauf hoffen dass fukushima hoch geht, nur um es ihren politischen Gegnern unter die Nase zu reiben!
Ich bin SaschaP's Meinung, besonders in einem Punkt: Wie benutzen eine Technik, bei der wir die Folgen eines Unfalls nicht beherrschen können, und schon gar nicht einschätzen. Und das ist weltweit ein Problem, niemand ist da schaluer als der andere!
Es gibt drei Probleme bei der Atomkraft:
Es gibt keine ungefährliche Weise Uran zu gewinnen. Uran ist immer giftig, selbst das in der Natur vorkommende. Ich finde es einfach unmöglich, dass wir unser Uranbergwerk im Osten geschlossen haben, weil es so gefährlich war, aber dafür lassen wir Uran uns aus anderen Ländern ranschaffen, sollen die doch ihre Gesundheit riskieren. Davon abgesehen, so viel Uran gibt es auf der Welt auch nicht, dass es so lange halten wird wie es einige möchten.
Das zweite Problem ist, dass wir nicht wissen wohin mit den radioaktiven Abfällen. Es gibt KEIN einziges Endlager auf der Welt
Und das dritte Problem ist der Mensch selbst: Menschen machen Fehler, und Maschinen auch, den sie sind von Menschen erschaffen, also auf Fehlerhaft. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis wieder was passiert. Nur mit ist keine andere Technik zu Energiegewinnung bekannt, bei der immer latent die Gefahr besteht, dass wenn etwas schief geht eine ganze Gegend unbewohnbar wird! Und ja, bei allem anderen was wir tun gibt es auch Gefahren... aber niergendwo eine solceh Gefahr mit solchen Folgen!
Wenn mir ein Atomkraftbefürworter mir diese drei Fragen vernünftig beantworten kann, ist das für mich mit der Atomkraft ok. Aber bis dahin bin ich dagegen!

Ach ja, bevor man mir vorwirft keine Ahnung zu haben: Ich habe im laufe meines letzten Studiums mit radioktiven Materialien gearbeitet, habe Seminare für Nuklear- Sicherheit in der praktischen Metalurgie besucht, und ich habe in der Metallbranche gearbeitet, wo häufig regelmäßig "kleine" radioaktive Katastrophen auf Schrottplätzen und andere Metallsammelstellen passiereen, von denen selbst die direkten Anwohner nichts mitkriegen! Und ja, die Behörden wurden gerufen, alles geregelt, aber da ist niemand damit später hausieren gegangen. Wenn man vor einem Gütterwaggon steht, der ca 0,8 Sv ausstrahlt, weil da irgendein Idiot einen Röntgenkern eines ausgedienten Analysegerätes entsorgt hat weil er Geld sparen wollte, und du danach deine Kleidung abgeben musst damit sie vernichtet wird, bekommt man ne ganz andere Meinung zu allem was mit radioaktivität zu tun hat!

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Geschrieben am
jarate
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ich bezweifel, dass du weißt, wo mein standpunkt liegt...

und hört auf die gegenseite als unmensch darstellen zu wollen. das hat in einer vernünftigen diskussion nichts verloren.

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Geschrieben am
Schens
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Gestern in der FAZ:

"Rhetorik und Realität: Die neun Gemeinplätze des Atomfreunds"

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E02AA44CC26634CBDB7322680CADEA714~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Geil, wie hier die Argumente der Atomfreunde (auch welche, die ich hier so gelesen habe) zerpflückt werden, und zwar von einem, der gemeinhin nicht als Atomkraftgegner bekannt ist.

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Geschrieben am

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