Schneekinder - Ein feministisches Kinderbuch
Wenn das sommerliche Wetter uns ins Schwitzen bringt, soll es angeblich helfen, Bilder anzuschauen, die das Gefühl von Kälte vermitteln und so eine Art psychologischer Klimaanlage darstellen. Dies ist natürlich der einzige Grund, weswegen ich euch jetzt mit dem Kinderbuch „Schneekinder“ belästige, und nicht etwa die grobschlächtige Gender-Propaganda, die jede Seite dieses Werkes zu einem interessanten Einblick in die Psyche des Autors macht. Vielen Dank auch an Fabian, der mich auf dieses Dokument aufmerksam machte!
Genug der Worte, her mit den Schneekindern!


Erstens: Der Mann macht die Hausarbeit. Das ist an sich nichts Merkwürdiges, aber es ist ein Indiz für die Dinge, die da noch kommen mögen.
Zweitens: Die Kinder reden ihren saugenden Vater mit Vornamen an. Vermutlich wurden sie geschlagen, als ihre ersten Worte „Mama“ oder „Papa“ waren.
Drittens: Es gibt eigentlich überhaupt keinen storyrelevanten oder erzähltechnisch überzeugenden Grund, den Nachnamen zu erwähnen.
Den geradezu erschütternden Klamottengeschmack des Vaters werde ich nicht mit einem Kommentar würdigen.






Es gibt einen uralten Witz, wonach das Schwierigste beim Bauen einer Schneefrau ist, den Kopf auszuhöhlen. Ich werde diesen furchtbar geschmacklosen und frauenfeindlichen Witz hier aber nicht aufschreiben.

„Ich will einen Schneemann bauen!“ – „Ich muss dich korrigieren, du Dreck!“
„Ich will eine Schneefrau bauen!“ – „Du strahlendes Vorbild für uns alle!“

Paul und Simone einigen sich schließlich darauf, dass er einen Schneemann baut und sie eine Schneefrau. Schließlich benötigen sie aber noch ein paar Utensilien, um die Schneepersonen einzukleiden. Paul läuft zu dem, was man mangels eines besseren Begriffes als Vater bezeichnen muss.






Die Kinder dekorieren also ihre Schöpfungen und zeigen sie stolz ihren Eltern.






Am nächsten Tag gucken Paul und Simone nach ihren kalten Götzenbildern, aber die sind verschwunden! Weil keine Kleidung da liegt und Fußabdrücke aus dem Vorgarten heraus führen, schlussfolgern sie, dass die beiden weggelaufen sind.




Und so ist das Büchlein am Ende und wir sind mit unseren Gedanken unserem Entsetzen allein. Ich habe jedenfalls einen guten Eindruck von der Ehe der beiden Erwachsenen gewonnen. Ich denke, eine Liebesnacht bei denen läuft so ab, dass sie ihm eine halbe Stunde lang in die Eier tritt, und während er anschließend einen Aufsatz zum Thema „Mein Penis ist ein Werkzeug der Unterdrückung und ich schäme mich dafür“ schreibt, fährt sie 30 Kilometer in die nächstgelegene Stadt zu einer Biker-Kneipe und lässt sich da brutal vom Chef des örtlichen Bandidos-Chapters durchrammeln.
Würde mich nicht wundern, wenn diese Papierschändung auch noch einen Preis gewonnen hätte.
PS: Kann mir mal jemand erklären, wieso Kinderbücher heutzutage oft so furchtbar gezeichnet sein müssen?
Gast
Bemerkenswert finde ich an dem Buch vor allem, dass es inzwischen an die 30 Jahre alt ist. Soweit ich sehen kann, ist das 1987 erschienen - das ändert zwar wenig am Inhalt, dürfte aber seinerzeit deutlich revolutionärer gewesen sein.