Nachdem sich die letzte Nachrichtenschau auf den indischen Subkontinent konzentrierte, werfen wir heute unseren Blick nach Ostasien, um aus dem Elend anderer Leute ein wenig Unterhaltung zu schöpfen. Vielleicht erspart euch das ja auch die Lektüre eurer Morgenzeitung. Steht eh nur immer der gleiche Mist drin.
Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass sich in meinen Notizen wieder einige bizarre Nachrichten angesammelt haben, mit denen ich euch irgendwann beglücken wollte. Und damit mein viel zu ausschweifendes Geschwafel über die dritte Staffel von "Star Trek: Discovery" nicht der einzige neue Inhalt bleibt (sorry, mein Körper macht gerade einige Probleme, weswegen ich Schwierigkeiten habe, lange auf Bildschirme zu gucken), habe ich beschlossen, den Stapel etwas abzuarbeiten.
Das Bundesministerium für temporale Phänomene und Erdbeerjoghurt gibt bekannt: Die Stunde, die zwischen 2 und 3 Uhr in der kommenden Nacht vorgesehen war, steht im Verdacht, Beratungsgelder von Rolex angenommen zu haben. Zudem soll ein Schwippschwager dieser Stunde für ein Unternehmen arbeiten, von dem die Bundesregierung im Zuge der Corona-Pandemie 12 Millionen Dosen Fledermausspray zum Stückpreis von 120 Euro gekauft hatte. Später stellte sich heraus, dass es sich um Spraydosen mit Insektengift handelte, bei denen der Schriftzug mit Filzstift durchgestrichen und "Bat-Spray" raufgekritzelt worden war.
Im Zuge dieser Affäre ist inzwischen ein Verfahren von Warner Bros. wegen Verletzung von Urheberrechten der Warner-Tochter DC Comics anhängig. Der US-Medienkonzern fordert als Entschädigung das Saarland, die Bundesregierung möchte gerne Mecklenburg-Vorpommern noch dazugeben, was die Amerikaner allerdings vehement ablehnen.
Der Skandal der Stunde: Jetzt ist die Nacht wieder frei von Sünde!
Die betreffende Stunde hat die Vorwürfe zugegeben und lässt ihr Mandat für die kommende Nacht ruhen. Aus diesem Grund ist diese Nacht eine Stunde kürzer als sonst. Der Bundesminister des BmtPuE äußert sich zu den Vorgängen folgendermaßen: "Warum kriegen immer nur die anderen die fette Kohle?! Ist meine Aura der Unbestechlichkeit so groß, dass die es nicht mal versuchen? Ich bin stinksauer."
Ich plane seit einiger Zeit, den Newsletter wiederzubeleben, aber das muss gerade noch ein bisschen warten, weil die Kosten derzeit nicht zu rechtfertigen wären, solange nicht mal "Bob & Linda" aus den roten Zahlen ist.
Ich möchte aber zumindest ein paar der bemerkenswerten Nachrichten, die ich gesammelt habe, in Blogeinträgen verwerten, damit sie nicht zu angegammelt sind, sobald es den Newsletter dann doch gibt. Also dann: Was ist in den letzten Monaten in der Welt passiert?
Es ist kurz vor knapp, das Jahr kneift bald den Popo zu und erfüllt uns mit der irrationalen Hoffnung, dass so etwas wie ein Jahreswechsel die aktuelle Grässlichkeit einfach so beenden könnte. Im letzten Jahr lag ich mit Grippe flach und konnte keinen Jahresrückblick machen, diesmal gibt es aber wieder einen – auch wenn er wohl nur dazu beitragen wird, sich das neue Jahr herbeizuwünschen.
Auch wenn man es manchmal kaum mehr glauben kann: Auf der Welt gibt's gerade noch andere Themen als Trump und Corona. Ich werde den Blogeintrag deswegen dazu nutzen, mal ein paar andere Nachrichten zu erwähnen und meinen Senf dazu abzugeben. Keine der Neuigkeiten muss dazu besonders aufsehenerregend oder wichtig sein, es sind einfach nur Dinge, die ich mal kommentiert haben will.
Belle Delphine, eine Bravo verliert ihre Farbe, ein Bär sitzt.
Das Bundesministerium für temporale Phänomene und Erdbeerjoghurt gibt bekannt: Aufgrund eines ablaufenden Zertifikats muss die Firmware der Implantat-Chips der Bill-Gates-Stiftung in der kommenden Nacht aktualisiert werden, damit eine korrekte Verarbeitung der verschlüsselten 5G-Signale zur Gedankenmanipulation und Bevölkerungslenkung weiterhin möglich ist.
Ein Foto von lauter Mikrochips ohne Gehäuse, noch auf dem ungeschnittenen Silizium-Wafer.
Photo by Laura Ockel (@vizavier) on Unsplash
Bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, möchte ich noch mal alle interessierten Leser, die bei der Umfrage noch nicht mitgemacht haben, bitten, hier abzustimmen:
Wie erwähnt: Das Buch wird voraussichtlich 12 Euro kosten (7,49 Euro als E-Book), und ich bitte alle abzustimmen, die vorhaben, das Buch in absehbarer Zeit (also bis Ende 2021) zu kaufen. Ist wirklich sehr wichtig, damit ich ungefähr abschätzen kann, wie viele Exemplare ich drucken lassen sollte.
Jetzt aber weiter im Programm.
Die nächtliche Erde aus dem Orbit. Text: 4 wissenschaftliche Belege für eine unfaire Welt
Eine der liebsten Vorstellungen vieler Menschen ist, dass wir doch irgendwie in einer gerechten Welt leben würden. Wer lieb und nett ist, der wird die Früchte dafür ernten, Bösewichte werden ihre Strafe schon irgendwann bekommen, und selbst relativ rationale Leute mögen die Vorstellung von Karma, das sich irgendwann auszahlt. Nicht zuletzt versucht man so, auch Kinder zu erziehen, damit die keine ekelhaften Stinkstiefel werden. Aber stimmt das denn auch so? Ich habe mal vier (plus ein paar mehr) wissenschaftliche Publikationen herausgesucht, die ganz stark andeuten, dass die Welt doch ziemlich unfair ist.
Das Bundesministerium für temporale Phänomene und Erdbeerjoghurt gibt bekannt: Die Corona-Krise macht auch vor unserem Arbeitsbereich nicht halt. Nach einem Arbeitsbesuch in den Vereinigten Staaten wurde durch einen routinemäßig durchgeführten Test bei einer Stunde, die für die kommende Nacht eingeplant war, eine Infektion mit Sars-CoV-2 festgestellt. Wir haben die Stunde sofort isoliert und in Quarantäne verbracht. Sie zeigt bisher keine Symptome, muss nicht künstlich beatmet werden und hat einen Zweijahresvorrat an Toilettenpapier und Mehl zur Verfügung.
Leider kann so kurzfristig kein Ersatz beschafft werden, was einmal mehr die prekäre finanzielle Ausstattung des Ministeriums unterstreicht. Wir sehen uns daher gezwungen, die Zeit zwischen 2 und 3 Uhr in der kommenden Nacht ersatzlos zu streichen. Das heißt allerdings auch, dass sich die Quarantäne für alle anderen um 60 Minuten verkürzt.
Lauter Viren. Außerdem der Schriftzug "Eine Stunde in Quarantäne" und der Hinweis "Eine Bekanntmachung des Bundesministeriums für temporale Phänomene und Erdbeerjoghurt"
Der Bundesminister für temporale Phänomene und Erdbeerjoghurt zeigte sich bestürzt: "Damit hatte ich nicht gerechnet, in erster Linie deswegen, weil es ein Grammatiktest war." Er wehrte sich aber gegen Vorwürfe an die Politik, die Krise nicht ernstgenommen zu haben. "Wir haben so reagiert wie alle anderen. Wir haben uns lustig über die AfD gemacht, als sie wegen Covid-19 Grenzschließungen forderte, und als die Grenzschließungen tatsächlich kamen, waren wir uns einig, dass das genau der richtige Weg ist. Wir haben uns einige Wochen lang auf die Schultern geklopft, wie prima wir alles hinkriegen, und als die große Welle kam, haben wir uns dafür applaudiert, dass wir den Ernst der Lage begreifen und jetzt endlich was unternehmen. Wir haben uns sogar das laute Lachen über die Grünen verkniffen, als sie verzweifelt merkten, dass sie keine gar anderen Themen als Umwelt, Nazis und 'mehr Gedöns für Frauen, jedoch ohne zusätzliche Verantwortung' haben und selbst die meisten ihrer eigenen Wähler ihnen nicht zutrauen, tatsächlich Probleme lösen zu können. Was hätten wir mehr tun können?"
Klopfers Web benutzt Cookies, um die Seite zu personalisieren, Zugriffsrechte zu gewähren, Einstellungen zu speichern und den Verkehr auf der Seite zu analysieren. Zusätzlich können andere Dienste, die auf der Website eingebunden sind, unter Umständen Cookies setzen, etwa für die Abwehr von Spam, für Werbung oder um ihre Daten zu ergänzen, die sie durch euer Nutzungsverhalten auf ihren Seiten (Google, Facebook, Youtube, Twitter etc.) von euch haben. Genauere Infos findet ihr in der Datenschutzerklärung. (Ausblenden ohne Auswahl)