Klopfers Blog


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Das Internet befriedigt definitiv die Lust am Voyeurismus. So ist es wirklich leicht geworden, Leute beim Versuch zu beobachten, andere zu bescheißen. Und gerade solche Aktionen wie das McDonald's-Monopoly ermöglicht es, bei Ebay die plumpesten Versuche in der Geschichte der Menschheit zu beobachten.

Zur Erklärung des folgenden Bildes für die, die die Aktion nicht verfolgt haben: Wenn man alle Straßen einer Farbe gesammelt hat, hat man eine gute Chance auf einen hochpreisigen Gewinn. Im Fall der Schlossallee/Parkstraße winkt ein iPhone. Bei jeder Straßenfarbe gibt es also eine Straße, die richtig selten ist, hier ist es die Parkstraße, während man die Schlossallee relativ häufig kriegt.

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Klar, ich kann nicht beweisen, dass sich unter dem Pearl-Sticker 2 Schlossallee-Sticker befinden. Aber muss ja einen Grund haben, dass die Straßennamen so schön abgedeckt sind, ne? wink.gif

Das ist nicht das einzige Beispiel. Es wimmelt von Auktionen, bei denen angeblich zufällig zwischen ein oder zwei häufigen Straßen und einer sehr seltenen ausgewählt wird, welche der Auktionsgewinner bekommt, und auf den Bildern ist nie die seltene Straße zu sehen. Einer war so doof, dass er tatsächlich allein drei Auktionen mit der Schlossallee/Parkstraße-Kombination gestartet hat (und viele andere mit den anderen Straßen), wo selbst jedem Idioten klar wird, dass da jemand versucht, ihn übers Ohr zu hauen.

Natürlich basiert ein erfolgreicher Beschiss immer darauf, dass man einen Blödmann findet, der darauf hereinfällt. Ich finde es daher wirklich ermutigend, dass bei Ebay offenbar niemand blöder ist als die Leute, die versuchen, die anderen mit so einer Masche über den Tisch zu ziehen. biggrin.gif


Ich wünsche allen Lesern von Klopfers Web ein wundervolles Osterfest mit vielen Eiern, Süßigkeiten und Spaß mit der Familie und/oder Freunden. smile.gif
Allerdings will ich bei dieser Gelegenheit auch an die erinnern, denen es nicht so gut geht.

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Ihr dürft gern auch Geld spenden. Nur so eine Idee. angsthasi.gif


Wie ich im letzten Eintrag feststellte, hat die Barmenia für ihren Werbespot einen ganz besonderen Sympathieträger gewählt. Da das Unternehmen offenbar eine ganz besondere Klientel anziehen möchte und ich für meine Hilfsbereitschaft geradezu berüchtigt bin, habe ich drei Vorschläge für weitere Reklamevideos.

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Frohgemut schlendert der Protagonist am Bahnhof entlang, als ein kräftiges Getöse die Idylle stört: Ein Zug hat das Gleisbett verlassen, pflügt durch unschuldige Menschenmassen und hinterlässt eine Schneise der Zerstörung. Unser Held muss wegen der Trümmer, der Toten und der wimmernden, schreienden und weinenden Verletzten so sehr lachen, dass er sich nicht nur eine Zwerchfellzerrung zuzieht, nein, beim Lachen atmet er auch noch so viel Staub ein, dass er ganz fürchterlich husten muss. Gut, dass er prima krankenversichert ist!

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Heiß brennt die Sonne hernieder auf die Baumwollplantagen unserer Identifikationsfigur. Doch Zeit für Müßiggang bleibt nicht, also stapft er fleißig die Wege entlang und sorgt mit großzügigem Einsatz seiner Peitsche dafür, dass die Sklaven angemessen motiviert sind. Wie schwer doch manchmal die Last der Verantwortung auf ihm wiegt! Immer wieder und wieder knallt das Leder der Peitsche und schneidet Striemen in das dunkle Fleisch der unfreiwilligen Arbeitskräfte. Doch oje, gerade als der nächste Mitarbeiter motiviert werden soll, verlässt ein Schmerzensschrei die Lippen unseres Protagonisten. Hat er sich doch glatt bei seiner anstrengenden Tätigkeit einen Tennisarm geholt! Und sein Sonnenbrand piesackt ihn auch ganz schön. So kann er nicht weiterschuften, er braucht dringend medizinische Hilfe. Gut, dass er prima krankenversichert ist!

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Foto: Matthieu Godbout (CC By-SA 3.0)

Die Robbenjagd. Für manche ein Beruf, für unseren Helden eine Berufung. Keiner steht früher auf, keiner geht später nach Hause. Manchmal, nur so zur Abwechslung, schlägt er die Robben mit anderen Robben tot. Heute allerdings will er einen Rekord schaffen. Schlag um Schlag bohrt sich der Haken in die Köpfe der putzigen Tiere, die so hilflos auf dem Eis liegen, welches sich nach und nach blutrot färbt. Die Schreie der armen Kreaturen genießend, lässt der Protagonist seinen Blick schweifen. Wo ist das nächste Tier, dessen Hirn Besuch von seinem Pickel kriegen soll? Ah, nur zehn Meter weiter schauen ihn ein paar Knopfaugen verängstigt an! Glücklich schnaufend macht sich der Protagonist auf den Weg - um dann aber ganz übel auf dem Blut auszurutschen. Hart schlägt der Kopf auf das Eis auf. Der Schädel brummt, ihm ist etwas schwindlig. Gut, dass er prima krankenversichert ist!

Ich glaube, ich habe mich ganz gut in die Gedankenwelt der Verantwortlichen bei dieser Versicherung reingefühlt. zufrieden.gif Talent ist halt nicht zu schlagen. biggrin.gif


Vor einem Jahr löste ein riesiges Erdbeben vor der Küste Japans einen Tsunami aus, der große Landstriche der japanischen Hauptinsel verwüstete und über 20000 Menschenleben kostete. Außerdem wurde das Kernkraftwerk Fukushima I durch das Beben und noch mehr durch den Tsunami schwer beschädigt, was zu einer längeren Zitterpartie mit glimpflichem Ausgang führte.

So ein Jubiläum ist natürlich für Fernsehsender immer wieder ein Anlass zur Rückschau, und was man da sehen durfte, waren mal wieder Glanzpunkte journalistischer Qualität. Für RTL stapfte Ullrich Klose durch eine japanische Ortschaft und wunderte sich, dass die Menschen nach der Katastrophe tatsächlich angefangen haben, die ganzen Trümmer wegzuräumen und sich eine neue Existenz aufzubauen. Weder er noch die RTL-Redakteure haben sich offenbar mal in einer ruhigen Minute gefragt: Was zur Hölle haben wir eigentlich von den Japanern erwartet? Dass die sich alle kollektiv das Leben nehmen? (Ich weiß, man sagt den Japanern gerne einen gewissen Hang zum Suizid nach, aber daran hat man bei RTL vermutlich nicht gedacht.) Konnte niemand mal seine Oma fragen, wie das so als Trümmerfrau früher war? Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich die Deutschen nach dem Krieg beim Wiederaufbau irgendwann mal gefragt haben, ob sich das alles überhaupt lohnt. Es hat mich schon vor einem Jahr immer genervt, dass die deutschen Nachrichtenredaktionen alle total fassungslos darauf reagierten, dass die Japaner es tatsächlich wagen, gegen die Havarie in Fukushima I anzukämpfen, anstatt die Sinnlosigkeit ihres Tuns einzusehen und pflichtgemäß den Löffel abzugeben.

Und wo ich gerade dabei bin: Natürlich musste anlässlich dieses Jahrestags auch mal wieder über die Kernkraftwerke und den deutschen Ausstieg aus der Atomenergie geredet werden. Im NDR berichtete man erstaunt, dass in Deutschland zwar die Mehrheit der Menschen gegen die Atomkraft sind, aber in den Nachbarländern Belgien und Frankreich die Ablehnung der Atomkraft bei weitem nicht so stark ist. Man besuchte Belgien, und anstatt mal herauszufinden, warum man in unseren Nachbarländern anders denkt, suchte man sich lieber einen belgischen Atomkraftgegner, der den Deutschen für ihren Ausstiegsbeschluss ordentlich Zucker in den Arsch pustete und darüber jammerte, dass seine Landsleute nicht so anti wären. Wo blieb da der journalistische Ehrgeiz?


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Für den 1. März wurde wieder mal zum Tankstellenboykott aufgerufen. Ich habe das eigentlich bloß mitbekommen, weil die entsprechende Facebook-Seite vor einigen Tagen mysteriöserweise verschwunden ist und das einen kleinen Aufruhr auf diversen Websites auslöste, aber nichtsdestotrotz bin ich immer wieder überrascht, dass genug Leute doof genug sind, bei so etwas mitzumachen und dies auch noch stolz zu verkünden.

In den 30er Jahren wurde ein Boykott schon mal mit staatlicher Führung organisiert, im jüngeren Deutschland hat sich der Boykott von Seiten der Bevölkerung als Mittel zur Durchsetzung bestimmter Interessen erst wieder so richtig etabliert, nachdem 1995 ein Boykott als Folge einer von Greenpeace gelenkten Medienkampagne gegen Shell und Esso es schaffte, die Versenkung der Ölplattform Brent Spar zu verhindern. Im Nachhinein stellte sich zwar heraus, dass Greenpeace dreist gelogen hatte, was die Chemikalien und ihre Schädlichkeit an Bord des schwimmenden Öltanks anging, und die Entsorgung an Land tatsächlich die Umwelt mehr belastete als eine Versenkung in der Nordsee, aber seit diesem Sieg der Hysterie glaubt man hierzulande wieder an die Macht des Verbrauchers.

Und trotzdem sind diese periodisch wiederkehrenden Boykottaufrufe gegen Tankstellen wegen hoher Benzinpreise absoluter Mumpitz. Wer am 1. März kein Benzin kauft, kauft dann halt am 29. Februar oder am 2. März. Niemand wird dauerhaft auf sein Auto verzichten, viele werden nicht einmal darauf verzichten können, also geht kein Kunde verloren. Die Ölkonzerne verkaufen nicht einen Liter weniger als sonst, deswegen kümmert es sie einen feuchten Dreck, ob die Zapfsäulen an diesem einen Tag im Jahr seltener benutzt werden. Wer bei diesem albernen Tankstreik mitmacht, der opfert eventuell seine eigene Mobilität für nichts, wenn er denn überhaupt was opfert – viele dürften sowieso nicht vorgehabt haben, an diesem Tag zu tanken.

Die Teilnehmer des Tankstellenboykotts tun also nichts gegen hohe Spritpreise. Allzu mies fühlen müssen sie sich aber nicht, es gibt andere, die ebenfalls im Glauben, etwas Gutes zu tun, sich einfach nur selbst ins Fleisch schneiden. Dazu gehören zum Beispiel die, die bei ihrem Stromversorger einen teuren Ökostromtarif abgeschlossen haben. Die deutschen Stromkonzerne sind dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes schließlich sowieso dazu verpflichtet, sämtlichen hier erzeugten Ökostrom (teuer) zu kaufen. Es gibt also in Deutschland überhaupt keine Photovoltaikanlagen oder Windkraftwerke am Netz, die ihren Strom ohne die gutgläubigen Ökostromkunden nicht loswerden würden. Man steigert gar nicht die Nachfrage nach Ökostrom, man bezahlt nur freiwillig mehr für Strom, den der Energieversorger eh schon hat und normalerweise andere dafür bezahlen muss, ihn auch abzunehmen. Man sieht: Gut gemeint, bringt aber rein gar nichts.

Aber jetzt entschuldigt mich, ich muss unbedingt bei einer Lichterkette gegen das syrische Regime mitmachen ...


Wollte nur Bescheid sagen, dass ich noch nicht tot bin. Im Moment sitz ich noch an bezahlter Arbeit (sagt jemandem die Manga-Reihe 07-Ghost was?), und dann werde ich mich um das neue Design kümmern. Ein paar Sachen werde ich zwischendurch natürlich posten, aber nicht böse sein, wenn es in den nächsten Tagen keine größeren Beiträge gibt. ^^

Viele Menschen leiden ja gerne mal unter akuter Angeberitis, insbesondere Jungs. Im Saturn sah ich gestern einen Knaben um die 15 Jahre, der auf dem Gang vor seinen gleichaltrigen Kumpels ein paar alberne Kampfsportbewegungen machte (hat er sich vermutlich von Dragonball abgeguckt, keine Ahnung) und dann zu dem einen sagte: "Ey, du hast echt Glück gehabt, dass ich mich zurückgehalten hab. Wenn ich dich getroffen hätte, wärst du jetzt tot!" Ich hab mich köstlich amüsiert (natürlich heimlich, sonst hätte der mich umgebracht angsthasi.gif ). So etwas ändert sich irgendwie nie: Dass Jungs vor ihren Freunden mit ihrer angeblichen Milde prahlen, weil ihre Extremitäten angeblich tödliche Waffen wären, das hab ich schon bewundern dürfen, als ich noch ein kleiner Drittklässler war. Und ich fand es damals schon albern. Irgendwie finde ich es ja doch beruhigend, dass manches einfach beständig ist.


Das Jahr hat zwar schon vor fast drei Wochen begonnen, aber das ist kein Grund, nicht in meine Kristallkugel Plasmakugel zu schauen und die Zukunft vorherzusagen, natürlich mit der gleichen Trefferquote wie alle anderen Wahrsager und Hellseher, nur viel billiger. Und weil es jedes Jahr gilt: Ihr solltet euch vor fahrenden Bussen hüten.

Der Text geht noch weiter! Hier klicken, um den ganzen Eintrag zu lesen


Wie ich schon bei Twitter gepostet hab: Die Amis verlieren in diesem Jahr langsam ihre Erzfeinde, oder? Bin Laden ist tot, Gaddafi ist tot, jetzt auch Kim Jong-Il... Der iranische Präsident Ahmadinedschad und der olle Ayatollah Chamenei sollten sich Sorgen machen. O_o
Nichtsdestotrotz: Ich vertraue darauf, dass in der nordkoreanischen Regierung weiterhin mit einer gehörigen Portion Wahnsinn zu rechnen ist. victory.gif

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Aber mal was anderes, was mir in letzter Zeit wieder häufiger aufgefallen ist: Offenbar sind jede Menge Menschen nicht vertraut mit der korrekten Bedienung eines Aufzugs.
Wenn man vor der Aufzugstür steht und den Aufzug rufen will, dann drückt man den Knopf, der in die Richtung weist, in die man selbst will. Heißt also: Wenn ich im Erdgeschoss stehe und in den vierten Stock will, muss ich den Knopf mit dem Pfeil nach oben drücken. So kann die Aufzugssteuerung effizienter planen, wohin der Aufzug als nächstes fährt.
Ich sehe dauernd Leute, die im EG stehen, nach oben wollen und sich anscheinend denken: "Hm, der Fahrstuhl ist bestimmt weiter oben, also drück ich auf den Pfeil nach unten, damit er runterkommt." Nein, verdammt! fluch.gif

Nachtrag: War grad im Real einkaufen, und dort dudelt ja immer irgendein Radioprogramm über die Lautsprecher. Zufälligerweise gab es auch gerade die Nachrichten. Und was las die Dame da vor? "Nordkoreas Staatschef Kim Jong der Zweite ist tot." facepalm.gif


Wenn ich in der Stadt unterwegs bin, ist das meistens für mein Gemüt eine zwiespältige Angelegenheit. Mir laufen dauernd Prolls über den Weg, Fortschrittsfeinde stehen mir ständig im selben, und dass ich letztens unfreiwillig einen Blick auf den blanken Arsch einer Rentnerin werfen durfte musste, habe ich ja schon bei Twitter erzählt.

Dennoch gibt es ein paar Dinge, die mir eine innerliche Wärme geben. Jungen Frauen ungefragt von meinem Genital zu erzählen zum Beispiel. Ein weiterer Gemütsheber ist es, andere Leute dabei zu beobachten, wie sie sich in Extremsituationen anpampen.

Erst kürzlich durfte ich das mal wieder im Bus bewundern. Der Bus davor war ausgefallen, also war dieses Beförderungsmittel proppevoll. Das bringt in den Menschen ja immer die besten Manieren hervor. Während ich also etwas gequetscht im Bus stand und hoffte, dass niemand auf meinen lädierten Zeh latscht, kam dann nach ein paar Minuten Fahrt auch der empörte Ausruf einer Dame Frau: "Lassense mir doch mal Platz, Menschenskind!"

Die so angesprochene Studentin beteuerte aber, dass sie an der Situation nichts ändern könne: "Wie denn, ick bin doch selber hier einjeklemmt!"

Das wollte besagte Frau aber nicht akzeptieren: "Verdammt noch mal, jehen Sie doch mal n Schritt beiseite!"

Die nun auch etwas aggressiver vorgebrachte Antwort: "Wohin denn? Ick bin doch ooch von allen Seiten einjebaut!"

Da brachen aus der Frau alle Sorgen hervor: "Mir ejal, machense hin! Is doch zum Kotzen hier. Ick hab kaum Platz zum Stehen, und irgendeen Hund kratzt mir anne Beene und macht ma die Strumpfhose kaputt!"

Mir gelang es, einen Blick nach unten auf ihre Kackstelzen zu werfen. Die Frau stand äußerst breitbeinig (und somit platzraubend) da, zwischen der Oberkante ihrer Stiefel und dem unteren Ende ihres Rocks waren vielleicht zehn Zentimeter unbeschädigte, dicke Strumpfhose zu erkennen. Der besagte Hund, der gar nicht zu der angekeiften Studentin gehörte, kauerte übrigens drei Personen weiter an der Tür des Busses und guckte ängstlich mit großen, unschuldigen Augen.

Die Studentin hatte generell aber auch kein offenes Ohr mehr für die Nöte dieser Frau: "Is dit meene Schuld? Is halt eng hier!"

Diese mangelnde Unterwürfigkeit behagte der Frau gar nicht, und sie legte noch eine Schippe Verärgerung nach: "Verdammt nomma! Ja, dit is verdammt enge hier und ick hab kaum Platz zum Stehen!"

Ich fand es herrlich. Da sind zwei Leute derselben Meinung ("Es ist eng hier!" ) und streiten trotzdem. Und keiner von beiden hat die Mittel, dieses Problem zu lösen. Aber man keift sich trotzdem an. Ich verkniff mir mit Mühe das Grinsen.

Zum Glück bot sich ein anderer Fahrgast als Mediator an und sorgte mit einem Machtwort für Ruhe: "Ja, det is eng hier, könnwa nüscht dran ändern, also haltense beide doch einfach mal die Klappe!" Die Studentin zuckte mit den Schultern, die Frau schnaufte noch mal empört, traute sich aber nicht mehr, etwas zu sagen.

Als der Bus am Bahnhof hielt, drängelte sie sich durch die ganzen Leute, die ebenfalls aussteigen wollten, und draußen gab sie mit einem letzten "Sone Frechheit!" ihrem Ärger noch einmal kurz Luft, bevor sie von dannen schlenderte. Im Nachhinein denke ich, ich hätte ihr noch einen Dank aussprechen sollen. Ohne sie hätte ich die Fahrt auch zum Kotzen gefunden. biggrin.gif


Hab ich ein Glück: Ich hab mir gestern Abend den linken kleinen Zeh gebrochen, weswegen ich jetzt die meiste Zeit auf dem Sofa sitze und mich aufraffe, ein bisschen an der Seite zu arbeiten. Gut Ding will Weile haben (nebenbei muss ich auch noch drei Pussylollys verlosen und ein weiteres Gewinnspiel vorbereiten - was aber nicht heißen soll, dass ich nicht noch weitere Buchbestellungen sehen will!), und deswegen gibt es heute etwas, was die Besucher der Lesung schon kennen, aber dafür alle anderen nicht.

Ich habe dem Publikum vor der Pause die Aufgabe gegeben, mir fünf Wörter zu nennen, die ich dann während der Unterbrechung in einem Text verwenden sollte, der also binnen weniger Minuten geschrieben werden musste.
Die Wörter waren: Schuldenschnitt, Tigerente, Brombeerdornenranke, Natursauerteig und Schwingschleifer. Ja, mein Publikum liebt mich.

Die Wörter, der bombastische Eindruck des Abends und nicht wenig Alkohol kitzelten aus mir folgende Geschichte hervor:

Atemlos küssten sich Gabi und Nick, kurz nachdem die Hotelzimmertür hinter ihnen zugefallen war. Die Party war gut gelaufen für die Beiden. Man feierte das Ende der Sommerzeit, und als ein aufmerksamer Partygast die Neuigkeit verbreitete, dass für Donald Trumps Casinos ein Schuldenschnitt vereinbart worden war, kannte die Leidenschaft der größten Fans von Zeitumstellungen und Kapitalismus kein Halten mehr.

Gierig rissen sie sich die Klamotten vom Leib, bis beide nackt voreinander standen. Gabi starrte verdutzt auf den Unterleib ihres baldigen Sexualpartners.
"Der sieht ja aus wie eine Tigerente!", rief sie überrascht.
"Tja", sagte Nick, "ich hatte einen kleinen Unfall mit einem George-Foreman-Grill, aber funktionieren tut er noch einwandfrei!", rief er selbstbewusst und schickte sich an, das zu beweisen.
"Halt!", stoppte Gabi ihn. "Ich brauche 20-30 Minuten, um feucht zu werden!"
Nick seufzte kurz, aber tauchte ab und leckte gehorsam, als wäre seine Zunge ein Schwingschleifer, obwohl sie untenrum eher nach Natursauerteig schmeckte. Gerade als sie so richtig saftig war und Nick in sie eindringen wollte, seufzte Gabi ein letztes Mal auf.
"Ich mag es härter", stöhnte sie. "Hau mich mit dieser Brombeerdornenranke!"
Nick tat wie befohlen, und als er endlich in Gabi versinken durfte, dauerte es keine drei Minuten, bis beide diesen Abend mit einem unterdurchschnittlichen Orgasmus krönten.

Die Zuschauer mochten den Text, hatte ich den Eindruck. zufrieden.gif