Klopfers Blog


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Was für ein Wochenende.
Kronprinzessin Victoria von Schweden heiratet einen Bürgerlichen, der aber wenigstens aussieht wie Karl Theodor zu Guttenberg. Und wenn man sich das ganze Brimborium anschaute und bemerkte, wie gerne das Paar sich anfasste und küsste (den Kommentatoren nach scheint das bei Adelshochzeiten eher unüblich zu sein), konnte man davon ausgehen, dass die beiden Verliebten später die Matratze zum Glühen brachten. So ziemlich alles, was ich über Schweden weiß, kenne ich von Pippi Langstrumpf und schwedischen Pornos aus den 70er Jahren, also gehe ich ganz naiv davon aus, dass die Vicky ein Tier im Bett sein wird. Ich gratuliere, auch wenn ich ein wenig neidisch auf den Bräutigam bin. Gibt ja dank fortgesetzter Inzucht nicht viele Prinzessinnen im europäischen Hochadel, die man als hübsch bezeichnen würde, aber die Schweden sind bisher vom Hammer der Hässlichkeit verschont worden.

Und wo ich gerade für das Foto vom Paar bei Spiegel Online stöbere, muss ich lesen, dass der neue "Alice"-Eigentümer O2 die Marke durch die eigene ersetzen will. O_o Ich bin mit meinem Handyvertrag erst vor kurzem von O2 zu Alice gewechselt, aber das wird dann wohl bald wieder O2 sein. Wow, ich muss den O2-Leuten ja verdammt wichtig sein. huh.gif

PS: Ich hätte diesen Eintrag ja gerne wieder mit einem Aufmacherbild verziert, aber in meinem Bildarchiv war einfach nichts Passendes. angsthasi.gif


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Es ist ein alter Witz von Heinz Erhardt. "Ihr Lohn ist so gering? Können Sie sich davon überhaupt was leisten?" - "Nein, aber sparen kann ich mir was davon."
Also wird jetzt gespart, dass die Schwarte kracht. ... Oh, Moment, die Schwarte ist der fette Teil, ne? Die kracht beim Sparkurs der Regierung gar nicht, Reiche sind ja gar nicht betroffen. Aber gut, da konnte man ja auch gar nichts machen. Die Grundsteuer ist zwar niedriger als in anderen Ländern, aber da kann man ja nicht ran. Vermögenssteuer geht auch nicht, da könnten ja die Millionäre ja sauer werden und nicht mehr so schön pralle Briefumschläge in die Anzugtaschen diverser Politiker stecken oder ihnen gut bezahlte Jobs nach ihrem Ausstieg aus der Politik anbieten. Und natürlich kann's ja nicht angehen, dass man die Kapitalertragssteuer an den normalen Einkommensteuersatz anpasst. Denn das würde ja heißen, dass diejenigen, die nur ihr Geld für sich arbeiten lassen, selbst die Eier schaukeln und mit ihren Spekulationen mit dafür sorgen, dass es zu katastrophalen Finanzkrisen kommt, darunter leiden könnten.
Zur Verdeutlichung: Wenn man durch eigene Arbeit im Jahr eine Million Euro verdient, muss man dafür 434.306 Euro Einkommensteuer zahlen, man behält also 565.694 Euro. Wenn man die Million Euro aber durch Zinsen, Dividenden, Aktienverkäufe usw. verdient, zahlt man nur 250.000 Euro Einkommensteuer, behält also 750.000 Euro.* Für den Fiskus selbst gibt's also eigentlich keinen Grund, dieses Spekulantenpack, welches nicht einmal Arbeitsplätze schafft, besonders zu bevorzugen. Mit den Sparplänen tut die Regierung weder dem Staat noch dem Volk einen Gefallen.
In anderen Ländern stellt man Regierungsmitglieder an die Wand, wenn man glaubt, dass die was versaubeutelt haben. Soll kein Vorschlag sein, nur so eine Anmerkung. *hust* Ich glaube eh, wenn selbst der Wirtschaftsrat der CDU sagt, dass man lieber den Spitzensteuersatz aufs Einkommen anheben sollte, dann ist das schon ein extremer Hinweis darauf, dass das Sparpaket eine Gurke ist.

Spiegel Online verweist übrigens noch auf anderes Sparpotenzial: Der Staat zahlt nämlich auch noch seit über 200 Jahren die Kirchengehälter. (Komisch... der Staat bezahlt deren Gehälter, den größten Teil der Kosten für konfessionelle Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser, die selbst nach den Angaben der Bistümer auch nicht durch Kirchensteuereinnahmen finanziert werden... wofür geben die Kirchen eigentlich ihre eigene Kohle aus?)

* Ich hab bei den Berechnungen den Solidaritätszuschlag außen vor gelassen, da er selbst nicht direkt zur Einkommensteuer zählt.


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Och schade. Ich hatte im August letzten Jahres mal in fast alle Kolumnen und Lästereien Zählpixel der VG Wort eingebaut, damit ich ein bisschen von dem Geld abkriege, was die VG Wort so als Urheberrechtsabgabe (unter anderem auf PCs) einnimmt. Ich hatte schon große Hoffnungen, denn die Konditionen und Vergütungen für 2008 sahen richtig ordentlich aus: Für jeden Text mit mehr als 1500 verschiedenen Lesern gab's 30 Euro, für mehr als 3000 Leser sogar 40 Euro. Leider habe ich damals noch nicht mitgemacht.
Tja, jetzt wurden die entsprechenden Konditionen für 2009 veröffentlicht. Für mehr als 1500 Leser gibt's nur noch 20 Euro, für mehr als 3000 Leser 25 Euro, und für mehr als 10000 Leser 30 Euro. Noch enttäuschender: Ganze 18 meiner Texte haben zwischen dem 6. August und dem 31. Dezember den Mindestzugriff erreicht. Da hatte ich schon etwas mehr erwartet, aber anscheinend schmökern zu wenig Leute mal gerne in den alten Kolumnen. (Die bis dahin veröffentlichten Lästereien sind allesamt vertreten.) Nun ja, jetzt hab ich die entsprechenden Texte gemeldet, und ich hoffe, dass sie wenigstens alle Meldungen für gültig erachten. (In welche Vergütungsklasse welcher Text kommt, weiß ich nicht; die genauen Zugriffszahlen bleiben geheim.) Ein paar hundert Euro gibt's dann zwar, aber wie gesagt, ich hatte mir mehr erhofft. Also damit's im nächsten Jahr besser wird: Klickt euch ruhig noch mal durch die älteren Texte. Die sind bestimmt immer noch ganz gut. angsthasi.gif (Und diese paar Blogeinträge sicher auch. *hust*)

Gelegentlich bin ich auch umweltfreundlich. Und so dachte ich mir: "Klopferator", dachte ich mir, denn ich gebe mir gerne irgendwelche Fantasietitel, "fast alle deine Kugelschreiber sind inzwischen verreckt, du solltest dir mal neue Minen dafür besorgen." Ich klopfte mir ganz begeistert auf die Schulter für diesen Einfall, denn die ansonsten noch voll funktionsfähigen Kulis wegzuschmeißen, wäre ja Verschwendung an Ressourcen und eine ziemlich rüde Vergewaltigung unserer lieben Mutter Natur.
Aber was musste ich sehen? 1,50€ für eine lumpige Kugelschreibermine! Dafür könnte ich mir zwei oder drei Werbekugelschreiber mit eigenem Aufdruck kaufen. Ich bin höchst empört. Und ich werde an der Uni in Zukunft mit Bleistift schreiben (müssen), bis mal wieder Wahlkampf oder Messe ist und irgendwer einige Kulis in die Menge schmeißt, um unsere Herzen und Loyalität zu gewinnen. Hmpf.

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Übrigens hab ich mir kürzlich mal das neue Penthouse-Heft angeguckt. Ihr könnt euch die Kohle dafür sparen, das beste Foto ist auf dem Cover drauf. Die erste Aktfotostrecke zeigt eine Ballerina, die auf einem Foto aussieht wie Betty White in jünger; die Fotos sind alle eher langweilig. Das Penthouse-Pet aus Kalifornien zeigt noch weniger als die Playmate-Kolleginnen beim Playboy. Und die letzte Fotostrecke mit den beiden Grazien vom Cover ist zwar nett, aber mit sechs Bildern (von denen eines auch nur das Coverbild ist) viel zu kurz.
Generell macht ein Männermagazin etwas verkehrt, wenn es darin mehr Fotos von alten Männern gibt, die mit Autos über amerikanische Salzseen fahren, als vom Penthouse-Pet. Und auch ein Artikel über Tourismus in den Armenvierteln Brasiliens ist fehl am Platz. Wer Penthouse und Playboy kauft, will in erster Linie nackte Weiber sehen. Den Journalismus nimmt in Männermagazinen sowieso keiner ernst, also sollten die Redaktionen sich diese Artikel komplett schenken und den Schreibern sagen, dass sie die lieber an Stern oder Spiegel verscheuern sollen. Eine Tittenzeitschrift, die nur 28 von 130 Seiten nackten Damen widmet, braucht sich über sinkende Auflagenzahlen nicht zu wundern. (Das sollte auch ein Aufruf an die anderen à la Maxim und FHM sein, ein bisschen schärfer zu werden. Wenn man in der Neon mehr nackte Titten sieht als in einem Männermagazin, läuft strukturell mit der Welt was verkehrt.)


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Schon gehört? Europa hat kein Geld. Kein Geld für Iter, einen Forschungsreaktor, der uns auf dem Weg zur wirtschaftlichen Nutzung der Kernfusion wichtige Erkenntnisse liefern soll, damit wir quasi die Sonnenenergie auf Erden haben und nicht mehr befürchten müssen, am Ende des Jahrhunderts um unser Recht auf Strom kämpfen zu müssen. Die Kosten sind seit Projektbeginn deutlich gestiegen, momentan müsste Europa laut SPIEGEL Online für seinen Anteil an dem Projekt 7,2 Milliarden Euro zahlen. 7,2 Milliarden Euro hat Europa nicht. Deutschland müsste mehr als eine Milliarde Euro zahlen. Eine Milliarde! Unmöglich viel Geld.

Für den Rettungsschirm unserer Gemeinschaftswährung will man 750 Milliarden Euro bereitstellen. In der Finanzkrise hat Deutschland abgewirtschafteten Banken mit 400 Milliarden Euro ausgeholfen. Der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr kostet in diesem Jahr eine Milliarde Euro, dazu kommt noch eine halbe Milliarde an sonstigen Hilfsleistungen. Die Abwrackprämie kostete fünf Milliarden Euro, die Senkung der Umsatzsteuer für Hoteliers sorgt für eine Milliarde Euro weniger Einnahmen. Die deutschen Autohersteller hätten gerne eine "Anschubfinanzierung" für die Entwicklung Elektroautos, weil die das Thema jahrzehntelang verpennt haben und jetzt hinter den Japanern herhecheln; bei der angestrebten Summe von 5000 Euro pro Auto und dem Ziel von einer Million Elektroautos im Jahr 2020 wären das wieder fünf Milliarden Euro. Aber was ist das schon angesichts eines jährlichen Bundeshaushalts von über 300 Milliarden Euro?

Deutschland hat halt einfach für nichts Geld, was wirklich langfristige Bedeutung für die Zukunft hat. Kein Geld für Bildung, kein Geld für Forschung... wenn das Regierungsviertel in Berlin nicht schon fertig wäre, würden sie es vermutlich heutzutage aus Pappe bauen, damit die Gebäude möglichst wenig von der Zukunft erleben.


Endlich weiß ich, warum Paypal so extrem hohe Gebühren verlangt.

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Das ist aus dem U-Bahnhof am Berliner Alexanderplatz. Paypal hat da jede Säule zugepflastert, auf dem Boden und an den Treppen sind Paypal-Aufkleber, die Geländer sind mit diesen albernen Schildern behängt, falls einem Passanten die Werbung auf den fünfzig Pfeilern vorher doch entgangen sein sollte. So stelle ich mir die Hölle vor.
Was ich aber nicht (mehr) im Bild zeigen kann, ist die oberirdische Geldverschwendung. Die haben den Stahlpfeilern, die die Bahntrasse über den Straßenbahngleisen stützen, dicke Schaumgummimatten umgeschnallt und mit Paypal-Plastikband umwickelt. Kapiert? Paypal = sicher, also tut sich keiner mehr weh, der besoffen dagegen donnert. So sicher ist Paypal. Wie eine Matte an einem Stahlpfeiler.
Und warum ich das nicht mehr zeigen kann? Weil inzwischen alle Matten geklaut wurden. Das soll mir wohl sagen, dass mein Geld bei Paypal nicht unbedingt sicher vor Ganoven ist, aber ich mich immerhin nicht mehr mit den Münzen verletzen kann.

Nachtrag: Ich habe das geniale Denkspiel "Portal" ja schon bei Guter Sex empfohlen, aber wer es immer noch nicht hat, kann "Portal" jetzt bis zum 24. Mai gratis im Steam-Shop herunterladen. (PC und Mac)


Mir ist grad aufgefallen, dass ich beim letzten "Meine Sicht der Welt"-Eintrag den sinnlosen Fakt vergessen hab. Also denn:
Für die erste deutsche Ausstrahlung der Zeichentrickserie "Duck Tales" wurde das Intro nicht übersetzt, sondern auf Englisch neu eingesungen - und zwar von Thomas Anders.

Wenn ich mir so anschaue, dass ich da gerade was vom "letzten" Eintrag der Art geschrieben habe, könnte das tatsächlich bald wahr werden. Wenn dieses dusslige Leistungsschutzrecht für Verlage so durchgeht, darf ich nämlich keine Zusammenfassungen von Nachrichten mehr veröffentlichen. unsure.gif So ein Müll.


Um, okay, Leute. Ich habe heute eine "etwas" bizarre Meldung gelesen, und ich hoffe, ihr könnt mir helfen, die komplexen Verhältnisse aufzudröseln.
Es geht um einen 26-Jährigen, der eine Beziehung mit einer 72-Jährigen hat, und zwar seiner Oma. Als wenn das nicht bäh genug wäre, wollen die beiden ein gemeinsames Kind produzieren (mit einem Fremd-Ei, weil bei der Ollen natürlich altersbedingt da unten alles schon verödet ist). Jetzt bitte ich um eure Mithilfe, um die Familienverhältnisse aufzudröseln.

Die Mutter des resultierenden Kindes wird also gleichzeitig die Urgroßmutter des Kindes sein, weil sie die Großmutter des Vaters ist. Gleichzeitig wird die Mutter des Vaters sowohl Großmutter als auch Halbschwester des Kindes (sowie Großmutter von sich selbst). Der Vater wird, weil er der Partner der Urgroßmutter des Kindes ist, zum Urgroßvater seines eigenen Kindes und damit sein eigener Großvater - und auch der Stiefvater seiner eigenen Mutter. Diese eigene Mutter ist dann also nicht nur Großmutter und Halbschwester des Kindes, sondern gleichzeitig Ururgroßmutter, da sie die Mama des Urgroßvaters ist.

Hab ich was vergessen? Und ist das dann noch ein Stammbaum? fragehasi.gif


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Brick ist ein Ziegelstein wie du und ich. Eigentlich heißt er Brichard, aber weil er cool sein will, nennt er sich Brick. Heute begleiten wir Brick einen Tag lang, um zu sehen, wie ein junger Ziegelstein so lebt.

20100326162512.jpg Wie bei allen beginnt auch der Morgen bei Brick mit dem Abstrullern des Morgenurins. Da Brick aber schüchtern ist und nicht pullern kann, wenn ihm jemand dabei zuguckt, fließt es auf dem Foto gerade nicht.
20100326162532.jpg Nach dem Duschen ist Frühstück angesagt. Als Morgenmuffel ist Brick dabei aber noch im Halbschlaf. Deswegen isst er auch nichts, sondern begnügt sich mit einer Tasse Kuhsaft.
20100326162603.jpg Auch ein Ziegelstein kommt nicht ohne Schulbildung aus. Brick lernt zum Beispiel, was für eine tragende Rolle Ziegelsteine in der Geschichte und der Architektur gespielt haben.
20100326162633.jpg Nach der Schule geht's auf die Piste. Brick versucht hier gerade, ein paar süße Ziegelmädchen aufzureißen, und lässt dabei seinen ganzen Charme spielen.
20100326162709.jpg Leider war Brick dabei nicht erfolgreich. Also wird es doch wieder ein Abend vor dem PC mit einer Packung Taschentücher. Hier schaut sich Brick gerade etwas Ziegelgruppensex an.
20100326162739.jpg Nach so einem anstrengenden Tag ist es Zeit fürs Bett. Hier kann Brick so richtig schön träumen, was er machen wird, wenn er groß ist.
20100326162814.jpg Offenbar will er dann Plattenbauten einreißen. Als stolzer Ziegelstein mag Brick nämlich keine Plattenbauten.

Jetzt haben wir wieder alle was gelernt. ^^

Der Ziegelstein besteht aus knautschfreundlichem Schaumgummi und wurde großzügigerweise von GetDigital.de spendiert.
Ich empfehle übrigens, mit dem Ziegelstein in der Hand nicht an Bereitschaftspolizisten vorbeizugehen. Die gucken immer sehr misstrauisch. doofguck.gif


Man hat ja immer mal die Hoffnung, dass sich Jugendschützer auch mal mit wissenschaftlichen Erkenntnissen beschäftigen, um die Schwerpunkte und Vorgehensweisen ihrer Arbeit auch sinnvoll festzulegen. (Ja, ich weiß, es sind meistens nur Leute, die ihre eigenen Moralvorstellungen zum Gesetz machen wollen. Aber man darf ja die Hoffnung haben.)

In letzter Zeit sind da zwei Arbeiten besonders zu nennen.
Die erste Arbeit ist ein Aufsatz von Milton Diamond, der letztes Jahr in der wissenschaftlichen Zeitschrift International Journal of Law and Psychiatry erschien. Der Text Pornography, Public Acceptance and Sex Related Crime: A Review fasst die Erkenntnisse anderer Wissenschaftler zusammen, um zu untersuchen, ob die Verfügbarkeit von Pornografie sich steigernd auf die Zahl der Sexualstraftaten auswirkt und ob Pornografie in den Konsumenten frauenfeindliche Ansichten verankert. Für die, die sich den Artikel nicht durchlesen wollen, spoiler ich mal: Beides kann verneint werden.
Wo Pornografie frei verfügbar ist, ist die Zahl der Vergewaltigungen deutlich gesunken. Man kann zwar nicht sagen, dass das Sinken unbedingt auf die Pornos zurückzuführen wären, aber man kann deutlich erkennen, dass sie nicht zu einer Zunahme geführt haben. Angesichts der Tatsache, dass Opfer heutzutage eher bereit sind, Sexualstraftaten anzuzeigen, statt sie aus Scham zu verschweigen, ist das recht aussagekräftig.
Ebenso ist das Frauenbild, welches Menschen pflegen, wenig von der Darstellung von Frauen in Pornos abhängig. Einige amerikanische Studien stellten sogar fest, dass Besucher von Pornokinos weniger frauenfeindliche Ansichten hegten als durchschnittliche College-Studenten beiderlei Geschlechts. Diamond weist auch darauf hin, dass Frauen gerade in Ländern mit striktem Pornografieverbot (z.B. in Saudi-Arabien) deutlich schlechter gestellt seien als Männer und zitiert einen anderen Wissenschaftler (Baron): "Pornografie und Geschlechtergleichheit florieren beide in politisch toleranten Gesellschaften."

Die zweite Arbeit ist eine Studie des Leipziger Professors Dr. Kurt Starke, in der die oft von Jugendschützern behaupteten negativen Auswirkungen von Pornografie auf Jugendliche untersucht werden, wobei nicht nur eigene, sondern ebenfalls Erkenntnisse aus anderen Studien eingeflossen sind. (Das Gutachten der Studie mit dem Titel "Pornografie und Jugend - Jugend und Pornografie" kann hier runtergeladen werden.)
Auch hier ist das Ergebnis, dass eine grundsätzlich schädliche Wirkung von Pornografie auf Jugendliche als Fiktion anzusehen ist und das Verbot einfacher Pornografie daher sogar schädlich für die Sexualentwicklung von Jugendlichen sein kann. (Der Text ist recht verständlich geschrieben, man muss also kein Diplom haben, um ihn zu verstehen.)

Und jetzt können wir den neuen (und den alten) Jugendmedienschutzstaatsvertrag meinetwegen zerrupfen und vergessen.

Übrigens wurde ich von mehreren Leuten gebeten, mal was zu den vielen Kinderschändern in katholischen Einrichtungen zu sagen. Okay, ich fasse mich auch kurz. (Denke ich. :kratz: ) Was dort passiert ist (und vermutlich immer noch passiert; das kommt ja z.B. in Deutschland jetzt alles nur ans Licht, weil's gerade verjährt ist), ist meiner Meinung nach ein Resultat aus dem Verbot, sich sexuell zu betätigen. Die wenigsten der Täter sind pädophil, sie haben einfach eine Gelegenheit wahrgenommen, ihre Triebe zu befriedigen, und das ohne große Gefahr, dabei erwischt zu werden (sie waren für die Kinder ja schließlich Autoritätspersonen mit einem besonderen Draht zu Gott).
Das ist so ähnlich wie bei Knastschwulen. Die sind auch nicht schwul, aber weil sie im Knast keine Frauen zum Poppen haben, befriedigen sie sich gegenseitig. Und wenn sie dann aus dem Gefängnis rauskommen, haben sie überhaupt kein Verlangen danach, jemals wieder einem Kerl die Rosette zu weiten. Die katholischen Amtsträger haben nicht mal die Aussicht auf ein Ende ihrer Haft im Zölibat. Sie haben eigentlich nur drei Möglichkeiten:
1. Sie verkneifen sich alles, werden grummelig und unausgeglichen.
2. Sie führen heimlich eine Beziehung zu einer Frau oder einem Mann (was dann meistens zu einem offenen Geheimnis wird; soweit ich gehört habe, bezahlt die katholische Kirche einem Priester in Polen sogar die Wohnung für seine Frau und seine Kinder, weil sie keinen Nachfolger für ihn finden und daher über den Bruch des Zölibatseids hinwegsehen).
3. Sie fummeln mit ihren Schützlingen.
Das müssen sie nicht mal planen. Ich fürchte, wenn man ein paar Jahre nicht ejakuliert hat und dann durch irgendetwas ein Rohr bekommt, sieht jeder, der nicht gerade wegläuft, irgendwie willig und geil aus. Da werden dann ein unschuldiges Lächeln und jede zufällige Berührung als Aufforderung missverstanden. Ich möchte die Taten dieser Leute nicht entschuldigen; eigentlich hätten sie sich nach den ersten unzüchtigen Gedanken selbst ohrfeigen müssen, statt sie umzusetzen. Sie sollten streng bestraft werden. Aber ich denke, dass die Ursache für so ein Verhalten in der Forderung der katholischen Kirche nach einem Verzicht auf Sexualität liegt. Seine Sexualität zu unterdrücken oder zu verstecken ist einfach ungesund.


Ach, Australien. Du warst mal cool. Aber was ist aus dir geworden?
Manche kennen vielleicht die Encyclopedia Dramatica. Man könnte sie als den schmuddeligen Bruder der Wikipedia bezeichnen. So ziemlich jeder Artikel dort ist darauf aus, irgendwelche Tabus zu verletzen. Egal wie man jetzt dazu steht, es ist ziemlich einfach, sich nicht angegriffen zu fühlen: Man geht einfach nicht auf die Seite rauf.
Das ist allerdings ein Konzept, was in Australien bisher offenbar nicht allgemein bekannt ist: Die Australian Human Rights Commission hat aufgrund von Beschwerden über den ED-Artikel zu Aborigines ein Verfahren gegen den Betreiber der ED eingeleitet, der dann vermutlich irgendwann angeklagt werden soll. Nun sitzt der Betreiber zwar in den USA (und hält sich an amerikanische Gesetze, da die Redefreiheit in den USA doch sehr ernst genommen wird), weswegen er wohl nicht fürchten muss, dass ein Urteil gegen ihn vollstreckt werden kann, aber er kann wohl seine australische Familie nie mehr besuchen.
(Ich verzichte hier auf Links zur ED, da manche der Werbebanner dort gelegentlich Malware verbreiten, weil der Werbeanbieter offenbar nicht allzu sorgfältig bei der Auswahl seiner Werbekunden ist. Die ED kann nichts dafür, aber man findet die Seite ja auch recht einfach, wenn man weiß, wie sie heißt.)

Das ist nicht das erste Mal, dass Australien negativ auffällt, was das Internet angeht. In Australien werden jetzt Internetsperren eingeführt. Das Vorhaben lag eine Weile auf Eis, wird aber nun wieder in Angriff genommen. Als Vorwand für die Sperren nahm man natürlich die Kinderpornografie. Auf der Liste, die aber über Wikileaks an die Öffentlichkeit gelangte, waren dann aber auch normale Pornoseiten, Online-Poker-Seiten, Wikipedia-Seiten und sogar die Seite eines Zahnarztes aus Queensland. Oh, und Wikileaks kam dann natürlich auch auf die Liste. Die australische Regierung reagierte auf die Kritik mit der Drohung, jeden zu verklagen, der die Liste veröffentlicht.
Oh, und natürlich gibt's ja gaaanz tolle Gründe, auch normale Pornoseiten auf die Liste zu setzen. Junge, erwachsene Frauen mit A-Körbchen dürfen in Pornos nicht mehr auftauchen, da das kinderpornografisch sei*, und auch weibliche Ejakulation ist verboten.
* Bei uns ist das dank des Jugendpornografiegesetzes de jure auch so.

Einen schönen Bock schoss die Regierung des Bundeslands Südaustralien im Januar, als sie beschloss, dass jeder, der im Internet einen Kommentar zur anstehenden Wahl veröffentlichen wolle, dies nur mit Angabe seines Realnamens und seiner Postleitzahl tun dürfe. Der Aufschrei öffentlicher Empörung sorgte dann dafür, dass man zurückruderte und das Gesetz schnell wieder verschwinden ließ.

Und wisst ihr, was das Schlimmste ist? Australien ist gar nicht so anders als Deutschland.
Das mit der Jugendpornografie habe ich schon erwähnt. Die Internetsperren - vielleicht kommen sie bei uns ja doch noch.
Und auch in Deutschland kann man jetzt Leute in anderen Teilen der Welt verklagen, und falls jemand glaubt, er wäre hier wiederum vor Klagen aus fremden Ländern wie China sicher, der irrt sich auch: Deutsche Gerichte helfen da gerne.

Ach Deutschland. Du warst bestimmt auch mal cool.