Klopfers Blog


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Es gab ab 12. Januar ein großes Erdbeben in Haiti. Am 26. Februar wackelte in Japan die Erde, einen Tag später in Chile. Anfang März wurden Taiwan und die Türkei durchgeschüttelt, am 11. März kam wieder ein Erdbeben in Chile, gestern durfte mal wieder Japan eins erleben, Indonesien kam ebenfalls dran.
Irgendwie komme ich nicht umhin, an einen Superschurken zu denken, der in seiner geheimen Basis in einem erloschenen Vulkan sitzt, seine Erdbebenwaffe auf Welttournee schickt und schließlich irgendwann seine Geldforderungen an die Vereinten Nationen stellen wird. Griechenland sollte beunruhigt sein, eventuell muss das Geld, was für ihr Rettungspaket geplant war, in kleinen, nicht registrierten Scheinen per Fallschirm über einer lauschigen Pazifikinsel abgeworfen werden. Wäre nur blöd, wenn dem Schurken einer zuvor kommt und das Geld früher erpresst ... kratz.gif ... Ich muss mal eben einen kleinen Brief an die UNO schreiben. zufrieden.gif


Ich sehe gerade, dass mein Klopfer-lästert-Wunschzettel bei Amazon nahezu leergeräumt wurde (von dem abgesehen, was nicht mehr erhältlich ist). Ich sehe da jede Menge Arbeit auf mich zukommen, und angesichts der zweifelhaften Qualität der meisten Werke, die auf der Liste standen, weiß ich nicht so recht, ob die Spender es nun gut oder schlecht mit mir meinten. Aber trotzdem vielen vielen Dank! biggrin.gif

Herzlichen Glückwunsch übrigens an Sandra Bullock. Eine goldene Himbeere UND einen Oscar an einem Wochenende zu gewinnen, hat, glaube ich, noch niemand geschafft.


Ich bin ja ein Fan von xkcd. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob Randall Munroe mit seinem Strip "Regrets" wirklich die richtige Botschaft impliziert:

xkcd.com

Schließlich gibt es noch so manch andere Dinge, die man mit einem Mitglied des anderen Geschlechts tun kann:

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Ich meine ja nur ...


In gewisser Weise sind wir Menschen eine Katastrophe. Wir machen jede Menge verkehrt (wie sollte man sonst Karneval erklären?), und so ist die Erfindung des Computers im Prinzip auch nur eine weitere Möglichkeit, wieder irgendwelche Scheiße zu bauen - sei es mithilfe von Computern oder an Computern selbst. Dies sind fünf seltsame Bugs aus der bunten Geschichte der computergestützten Technologie.

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1. Falsche Rundungen, und man wird einfach nicht scharf
Manche Leute haben Motorola als Handy-Hersteller nach dem Razr vielleicht vom Radar verloren, aber die Firma baut immer noch Mobiltelefone. Das Motorola Droid ist ein ziemlich neuer Vertreter: Es wird erst seit dem Oktober 2009 verkauft. Natürlich hat das Gerät als modernes Kommunikationsmittel auch eine eingebaute Kamera - irgendwie muss man schließlich dafür sorgen, dass 16-jährige Nymphen ihren Liebsten Bilder von ihren festen Tittchen schicken können, die die Empfänger dann im Internet weiter verbreiten können und so dafür sorgen, dass jede Menge überschüssiger Energie mit brutaler Masturbation abgebaut wird. Doch die Kamera im Droid zeigte ein merkwürdiges Verhalten. Der Autofocus funktionierte nicht - und dann plötzlich doch. Man verdächtigte den amerikanischen Netzbetreiber Verizon zunächst, heimlich ein Softwareupdate untergeschoben zu haben, doch dies stellte sich bald als Irrtum heraus. Die Wahrheit war viel simpler: Die Autofocusfunktion benutzt aus irgendeinem Grund die aktuelle Zeit, und ein Rundungsfehler sorgt dafür, dass der Autofocus für 24,5 Tage korrekt funktioniert, dann aber für 24,5 Tage versagt. Wer also gute Fotos mit dem Droid machen will, muss also entweder eine Engelsgeduld haben und gegebenenfalls dreieinhalb Wochen warten, oder aber Datum und Zeit seines Telefons umstellen und somit quasi darauf verzichten, mit dem Terminkalender des Telefons etwas Sinnvolles anstellen zu können.

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Isaac Newton, kurz bevor ihn
ein Apple trifft.

B. Mit Gewalt geht alles
Viele mögen sich kaum daran erinnern, aber Apple war nicht immer die angesehene Lifestyle-Company, die eher so nebenbei noch was mit Computern gemacht hat. Die Firma begann schließlich mit Computern - eben dem Apple I, gebaut von Steve Wozniak und vermarktet von Steve Jobs. Diesem folgte der noch erfolgreichere Apple II, doch auch dieser sollte bald mit dem kreativ benannten Apple III einen Nachfolger bekommen. Steve Jobs wollte vor allem einen leisen Computer haben, und deswegen verzichtete man nicht nur auf Lüfter, sondern steckte die Elektronik noch in ein Alugehäuse (um die Hitze abzuleiten), bevor man es in eine herkömmliche Plastikhülle steckte. Das war eine dumme Idee.
Da das Design keine ausreichende Luftzirkulation erlaubte und sich die Hitze im Computer staute, verformten sich die Bauteile nämlich leicht, weswegen schließlich sogar Chips aus ihren Sockeln sprangen. Kunden, die bestimmte Ausfallerscheinungen meldeten, bekamen schließlich die Anweisung, ihre Computer anzuheben und aus etwa zehn Zentimetern Höhe fallen zu lassen, damit die Chips wieder in ihren Sockeln einrasten. Vielleicht dachten die Apple-Techniker damals ja auch, das "Booten" eines Computers sollte tatsächlich viel mehr mit Tritten zu tun haben, und wurden nur durch den Flop des Apple III daran gehindert, unsere devoten Rechenknechte zu Prügelknaben umzukonstruieren.

3. Eintönigkeit macht langsam
Windows 7 ist an sich ein gutes Betriebssystem, auch wenn XP-gewohnte Menschen wie ich gelegentlich mit leichter Verzweiflung davor sitzen und gewisse Einstellmöglichkeiten vermissen bzw. zu blöd sind, sie zu finden. Mh. Allerdings ist Windows 7 auch menschlicher geworden. Es will Abwechslung, sonst wird es gnatzig und gammelt aus Protest herum. Genauer gesagt geht es um das Hintergrundbild für den Desktop. Hier sollte man tatsächlich ein Bild wählen, auch wenn man lieber eine spartanische Optik bevorzugen würde, weil man glaubt, dass so ein Wallpaper nur eine Ressourcenverschendung wäre. Der schlichte Grund: Das Hochfahren des Computers dauert ohne Hintergrundbild tatsächlich 30 Sekunden länger. Irgendein nutzloser Statistiker rechnet bestimmt schon wieder aus, wie viel Milliarden Euro Schaden der Weltwirtschaft dadurch angeblich entstehen würden. Dabei sollten wir dankbar sein darüber, dass die Betriebssysteme uns immer ähnlicher werden - von anderen kann man Menschlichkeit ja nicht mehr unbedingt erwarten.

IV. Keine Post von Future Boy
Nach seriösen Schätzungen beträgt der Anteil von Spam an den täglich weltweit verschickten E-Mails üppige 85 Prozent. Kein Wunder, dass gerade viele Unternehmen sich auf Programme verlassen, die den Müll ausfiltern sollen, um nicht die Arbeitszeit der teuren Angestellten damit zu belasten. Eine Softwarelösung ist SpamAssassin, welches bei vielen Firmen Anfang des Jahres eine grandiose Erfolgsbilanz vorweisen konnte: 100 Prozent der Spammails wurden ausgefiltert! Leider traf dies auch auf alle anderen Mails zu. Das war nicht ganz so grandios. Irgendeinem Programmierer war mal aufgefallen, dass viele Spammails mit der Raumzeit eher locker umgingen und ihr Absendedatum mal eben einige Jahre in die Zukunft verlegten. Also bekam SpamAssassin flugs eine Regel eingebaut, wonach alle Mails mit einem Absendedatum ab 2010 als Spam zu markieren seien. Und dann kam die Zukunft.
Als das mystische Jahr 2010 dann wider Erwarten tatsächlich unsere Kalender zierte, arbeitete SpamAssassin natürlich nach Vorschrift und brandmarkte daher zum Beispiel bei 1&1 und GMX alle eingehenden Mails als Büchsenfleisch. Natürlich wurde der Fehler in SpamAssassin eiligst beseitigt: Man setzte den Schwellenwert ganz simpel auf das Jahr 2020, womit man vermutlich auch dafür sorgte, dass ich diesen Text hier in zehn Jahren wieder hervorkramen kann.

7. Zielgruppe Einsiedler?
Anfang der Achtziger Jahre war Atari der Platzhirsch auf dem amerikanischen Videospielemarkt. Man spielte keine "video games", man spielte Atari. (Die Konsole wurde nachträglich mit dem klangvollen Namen VCS 2600 bedacht.) Und auch wenn die Firma schließlich den großen amerikanischen Videospielcrash zu verantworten hatte, aus dem am Ende Nintendo als globales Schwergewicht der Branche hervorging, so war Atari vorher durchaus nicht faul. Man versuchte sogar eine selbst für heutige Verhältnisse futuristische Art von Controllern zu entwickeln. Das Atari-Mindlink-System war ein Stirnband, welches Muskelbewegungen im Gesicht interpretieren sollte. Es funktionierte allerdings nicht so recht und kam daher auch nie auf den Markt. Etwas weniger ambitioniert war dagegen das kabellose VCS 2700. Die Konsole selbst war im Prinzip nicht anders als das olle VCS 2600, der Knaller waren die Joysticks, die mit der Konsole per Funk verbunden waren. Endlich kein Kabelsalat mehr - das musste ein Erfolg werden. Doch dann stellte sich heraus, dass die Joysticks nicht nur mit der Konsole vor ihnen verbunden waren. Die Teile hatten eine Reichweite von 300 Metern und hätten wohl lustige Massenschlägereien in jedem Häuserblock auslösen können, in dem mehr als eine Konsole dieser Baureihe stand. Oh, und nicht nur Konsolen - man musste auch befürchten, dass Garagentore und Fernseher von den Controllern ferngesteuert werden könnten. Die Joysticks hätten so nicht nur Schlägereien, sondern einen ausgewachsenen Bürgerkrieg starten können - Atari wäre mit dem 2700 eine größere Gefahr für die Vereinigten Staaten gewesen als der sowjetische KGB. Zum Glück hatte man das Problem rechtzeitig erkannt ... nachdem man bereits die Konsolen fertig produziert und mit Flugblättern beworben hatte. Wäre vermutlich zu viel Anspruch an Ataris Abteilung für Qualitätssicherung gewesen, den Teil der Konsole ausgiebig zu testen, der das Ding überhaupt von seinem Vorgänger abhob. Allerdings kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Atari im Laufe der Geschichte für seine Dussligkeiten mehr als ausgiebig bezahlt hat.

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So hätten die USA ausgesehen, wenn das Atari 2700 auf den Markt gekommen wäre.

Jetzt noch ein kleiner Hinweis: Ich wurde gebeten, euch auf diese Umfrage aufmerksam zu machen, um jemandem bei seiner Bachelor-Arbeit zu helfen. Gefragt sind alle, die schon einmal an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen haben (es geht - trotz der Erwähnung von "Trainern" - nicht um Sport).


Ich sehe es von außen und fühle mich dennoch irgendwie betroffen: Die als "literarisches Wunderkind" gefeierte Helene Hegemann hat ihren Roman "Axolotl Roadkill" in riesigen Teilen aus dem Roman "Strobo" des Bloggers Airen abgeschrieben, und sie wurde erwischt - dummerweise erst nachdem das Feuilleton den Roman in höchsten Tönen lobte. Und während Hegemann sich selbstbewusst zum Plagiat bekennt, dabei keinerlei Bedauern über ihr Abkupfern erkennen lässt und die ganze Sache damit begründet, dass es halt gerade in ihrer Generation so usus sei, beginnen auch viele Kulturjournalisten einen würdelosen Tanz, nur um nicht zugeben zu müssen, dass man einen Fehler gemacht hat und die ganze Sache halt doch irgendwie scheiße gelaufen ist. Die Leute, die sich vermutlich sonst mit Händen und Füßen dagegen wehren würden, dass ihre Texte ohne Quellenangabe nur leicht umgeschrieben von anderen verwendet werden, begründen das Plagiat mit hanebüchenen Verweisen auf den fehlenden Urheberbegriff des Mittelalters und auf die schon immer vorhandene Praxis, als Autor Inspiration in früheren literarischen Stoffen zu suchen. Dass sie dabei mal eben Inspiration und Zitat gleichsetzen, ist für Menschen, die mit dem Schreiben ihr Geld verdienen, einfach nur blamabel.

Auch die Begründung, dass Hegemanns Roman literarisch gelungener sei als der von Airen, rechtfertigt nicht die Tat selbst. Ein Roman kann noch so gut geschrieben sein - die Story ist sein Fundament. (Nicht zuletzt deswegen ist es auch für mich eine gigantische Aufgabe, einen guten Roman zu schreiben.) Und das Fundament von "Axolotl Roadkill" wurde eben nicht von Helene Hegemann geschaffen, sondern von Airen. Hier kommt ein Aspekt zum Tragen, der nicht einfach durch eine simple Dankesfloskel auf der ersten Seite des Buches erledigt werden kann: Hegemann verdient Geld mit der Arbeit eines anderen. So wie der Roman hochgejubelt wurde, verdient sie vermutlich weitaus mehr Geld als derjenige, der das Fundament für ihren Erfolg lieferte. Gerecht ist das nicht.

Was sagt das alles über das Verlagswesen aus? Man kann von den Mitarbeitern des Ullstein-Verlags sicher nicht verlangen, dass sie jedes erschienene Buch kennen, gerade wenn es aus einem Kleinverlag kommt und sich nicht besonders gut verkaufte. Aber hätten nicht beim Lektor einige Alarmglocken schrillen müssen, als er das Werk las? Wie wahrscheinlich ist es, dass eine anscheinend nicht gerade am Rande der Gesellschaft stehende 17-Jährige sich so gut mit Drogen und dem Nachtleben in Berliner Clubs auskennt?
Ich glaube, die Verlage sind einfach viel zu geil darauf, ganz junge Leute als neue literarische Entdeckungen zu verkaufen. Eine 17-Jährige, deren Papa bekannter Dramaturg ist, ist dafür ebenso gut geeignet wie eine 18-Jährige, die eine Fickgeschichte schreibt, welche dann von der BILD zum heißen Skandalbuch hochgejubelt wird. Man erwartet in den Büchern eine besonders authentische Darstellung über das Leben heutiger Jugendlicher, ohne sich ins Gedächtnis zu rufen, dass große Teile davon mit dem realen Alltag der deutschen Jugend kaum Berührungspunkte haben und einfach nur Fantasien oder Wunschträume schildern, die in Jugendlichen mindestens so lebendig sind wie in 30- oder 50-Jährigen. Ein Teenager, der über Sex und harte Drogen schreibt, ist ungefähr so glaubwürdig wie ein Angler, der mit leuchtenden Augen schildert, dass er erst vor zwei Wochen einen 25-Kilo-Karpfen an Land gezogen hätte. Und dennoch nehmen die Verlage den Teenagern blauäugig Geschichten ab, die sie von zehn Jahre älteren Autoren als "zu unrealistisch" ablehnen würden. Es gibt den Promibonus für Fernsehpersönlichkeiten, und es gibt den Jugendbonus für junge Mädchen, die über Rausch und Sex schreiben. Wäre ja nicht so schlimm, wenn denn die Ansprüche nicht so viel niedriger wären als an jeden anderen, der seine Werke an Verlage schickt.

Wenn der Trubel um "Axolotl Roadkill" etwas gezeigt hat, dann dass selbst junge Autoren sich zu wenig Gedanken über den Wert geistiger Arbeit machen. In Japan wurden in den vergangenen Jahren mehrere Karrieren von Zeichnern und Autoren drastisch beendet, als ihnen Plagiate nachgewiesen wurden - die Verlage riefen zum Teil sämtliche Werke der Künstler aus dem Buchhandel zurück, selbst diejenigen, in denen nichts abgekupfert war. So sollte es Hegemann nicht gehen, beim besten Willen nicht. Wenn sie schriftstellerisches Talent hat, soll sie weiter schreiben und veröffentlichen. Aber sie muss den Wert der Arbeit anderer erkennen und wertschätzen lernen.
Um fair zu sein: Das müssen auch etablierte Autoren lernen. Ralf Husmann ist zum Beispiel hochgefeierter Drehbuchautor, der sich verkniff, das britische "The Office" als Vorlage für "Stromberg" anzugeben - erst die Androhung rechtlicher Schritte durch die BBC sorgte für eine entsprechende Nennung im Abspann. Ein Kreativer sollte so etwas mit seinem Gewissen nicht vereinbaren können. Ich weiß nicht, ob Husmann diese Lektion verstanden hat, aber ich hoffe, Helene Hegemann tut es.


Frauen verdienen viel weniger (DasVierte-Text)
Was, die kriegen immer noch zuviel? ohmy.gif

Base-Jumper stürzt von Hochhaus (RTL-Text)
Und Fußballer treten Bälle. Ist das eine Meldung wert? tozey.gif

A. Jolie will noch ein Kind (M-TV-Text)
Ihre Sammlung "Bälger der Welt" ist immer noch nicht komplett? tozey.gif

Vater findet nach 30 Jahren seine Tochter wieder (DNews.de)
Der war 30 Jahre lang nie in seinem Keller? huh.gif

Schäuble will sparen - 2011 ist Schluss mit Schuldenexzess (N24.de)
Klar, die Masche kenn ich. "Mit der Diät fange ich morgen an."

BAP beim Bundespresseball - Merkel nicht dabei (Berlinonline.de/berliner-zeitung)
Endlich mal eine Entscheidung unserer Kanzlerin, die ich nachvollziehen kann.

Millionen Kinder durch Hunger wachstumsgehemmt (Berlinonline.de/berliner-zeitung)
Vor allem beim Wachstum in die Breite.

Spaniens Polizei sucht fetten Jungen (n-tv.de)
Sollen herkommen. Wir haben mehr als genug davon.

CD von Papst Benedikt XVI. (n-tv.de)
Aber wehe, da wird ungeschützter Geschlechtsverkehr beworben, sonst geht's ab auf den Index, Ratze!

Leo DiCaprio wird älter (n-tv.de)
Damit konnte ja nun wirklich niemand rechnen... tozey.gif


Ich hab das hier einfach nur so runtergetippt, ohne großes Konzept. Wirkt daher also etwas roh, aber ich wollte die Sache einfach mal loswerden.

Gestern habe ich es per Twitter mitbekommen: Ein UFO-förmiger Ballon, außen mit Alufolie, innen mit Kind, soll sich losgerissen haben und über dem amerikanischen Kontinent schweben. Alle sind natürlich verdammt aufgeregt, und wie es Leute gerne machen, die nutzlos sind, aber diese Tatsache nicht ertragen können, wird gebetet, dass der sechsjährige Bengel heil wieder auf dem Boden ankommt. Nachdem das Teil landete, war allerdings die Überraschung groß: Ups, der Knabe ist gar nicht drin gewesen, und schließlich fand man ihn in einer Kiste in der heimischen Garage. Hach, wie schön. Eine Tragödie abgewendet, alle haben Pipi in den Augen und umarmen sich, und die glückliche Familie kriegt einen Auftritt in einer Talkshow.
Aber ups? Kindermund tut Wahrheit kund, und so verkündet der Kleine bei CNN auf die Frage, warum er das denn getan hätte: "You guys said, we did this for the show." Und danach furzt er. Schon vorher ist der Ausschnitt eine Offenbarung. Als der Junge zugibt, dass er die Leute auf der Suche seinen Namen hätte rufen hören, fragt der Vater: "You did?", aber die Mutter (in einer total gar nicht unauffälligen Weise, als ob sie ihre Leibesfrucht zu einer anderen Antwort drängen wil) ruft: "You didn't?" Und nachdem der Junge mit der Bemerkung über die Show die ganze Chose offenbart hat, merkt man richtig, dass dem Vater ein wenig Verzweiflung in den Körper wandert. Vermutlich bekam der Bengel erstmal den Hintern voll, als er nach Hause kam.

Dass die Eltern ziemliche Aufmerksamkeitshuren sind, hätte man vorher wissen können: Sie waren zweimal bei der amerikanischen Ausgabe von "Frauentausch" dabei, und der Vater kam darin schon wie ein totaler Idiot rüber (hier wird mir schmerzhaft wieder bewusst, dass uns im Deutschen noch eine schöne Übersetzung des Wortes "Douchebag" fehlt). Die Show um den Ballon wurde ihnen trotzdem zu bereitwillig gegeben. Man verfolgte im Fernsehen stundenlang den Ballon, wie er durch die Luft schwebte, und offenbar hatte niemand auch nur ein bisschen darauf geachtet, dass das Teil gar nicht so flog, als wenn das Gewicht eines kleinen Menschen darin wäre. Wenn man sich bei der Landung mal die Dimensionen anschaut, so wird auch klar, dass das Ding viel zu klein war, um überhaupt einen Menschen tragen zu können. Die ganze Sache war ein durchgeplanter Publicity-Gag. Die Heene-Familie hat die USA getrollt, und die USA haben sich viel zu leicht trollen lassen. Wenn sich der Junge nicht verplappert hätte, hätten die vielleicht nächstes Mal versucht, der Welt zu erzählen, er wäre in einen Brunnenschacht gefallen. (Simpsons-Fans erinnern sich sicher an so eine Episode.)

Was mich aber noch mehr stört: Die gleiche Geschichte wäre in Deutschland auch möglich. Die angeblichen Nachrichtenmedien verbreiten unkritisch fast alles - seien es diese Tragödien, seien es politische Stellungnahmen. Ich war ganz erstaunt, als ich nach dem ganzen Theater um Thilo Sarrazin tatsächlich Artikel lesen durfte, in denen überprüft wurde, was von den Behauptungen Sarrazins eigentlich stimmt. Das ist an sich lobenswert - aber warum wird das erst dann gemacht, wenn jemand total frei dreht und die Öffentlichkeit damit aufwühlt? Wenn jemand von der CSU zur Einführung einer PKW-Maut sagt: "Wenn die Maut kommt, brauchen wir eine Senkung der Ökosteuer. Auf keinen Fall dürfen die Autofahrer zusätzlich belastet werden", dann erwarte ich auch, dass das nicht einfach so berichtet wird, sondern jemand schreibt, dass die Aussage totaler Müll ist, weil eine Maut natürlich keinen Sinn machen würde, wenn da nur Geld wieder rein käme, was man sonst mit der Ökosteuer eingenommen hätte. Geld wird ja nicht einfach mehr, nur weil's dem Autofahrer nun als Autobahnasphaltabnutzungsabgabe entzogen wird und nicht mehr als Steuer beim Tanken. Ähnliches gilt für die vielen Behauptungen, die von Politikern und Verbänden kommen, wenn es um das Gesundheitssystem geht, um die Altersversorgung, um Killerspiele, Kinderpornografie im Netz, Jugendkriminalität, Geburtenraten und Krankheiten wie Vogelschweinegrippe oder SARS. Die reinen Aussagen kann ich mir auch selbst von den Internetseiten dieser Leute holen, dafür brauche ich nicht die Presse. Die wird momentan nur als reines Verbreitungsorgan von ihren Quellen benutzt - so wie eine irre Familie aus Colorado, die UFO-förmige Ballons baut, die amerikanischen Medien benutzt hat, um ihr eigenes Geltungsbedürfnis zu befriedigen. Die Medien degradieren sich damit selbst, und so brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn immer mehr Menschen entdecken, dass sie auch ganz gut ohne Zeitungen und das Fernsehen auskommen.


(Diesmal nur ein Quickie, arbeite grad an anderen Texten fürs Buch.)

Die Überschriften von Nachrichtentexten reichen doch manchmal aus, um eine Meinung zu bilden.

Der Welt droht Hungerjahrhundert
Ausgerechnet jetzt, wo die "Brigitte" keine Magermodels mehr möchte...

Frau bringt Baby im Koma zur Welt
Kommentar des Mannes: "Sie lag schon bei der Empfängnis nur so rum..."

Ägypter: Gott gegen Korruption
Deswegen würde er auch nie von seinen Gläubigen Opfergaben verlangen.

Jacko für fünf Preise nominiert
Konkurrenz in der Sparte "Bester Kunde der Pharmaindustrie" chancenlos

Frauen beim Weinen unschlagbar
Ich schätze, so manche Frau weint, weil sie doch schlagbar ist.

Todesstrafe bei US-Amerikanern populär
"Ich mache es zweimal pro Woche!"

Louis Vuitton-Tasche für den guten Zweck
Diesmal kann man sogar was drin tragen, anstatt damit nur japanische Schulmädchen zum Sex zu kriegen.

Hartz-IV-Empfänger dürfen mehr sparen
Bei der Miete, beim Essen, bei der Kultur...

Erste Penistransplantation nach 2 Wochen rückgängig gemacht
"Nee, ist mir doch zu klein..."

Muss man vor Ossis Angst haben?
Klar. tozey.gif Wir ziehen ohne Vorwarnung eine Waffe und fordern Bananen und Reisefreiheit.


Angeblich ist ganz Deutschland nervös vor dem Tag der Deutschen Einheit, weil man Angst vor Anschlägen von Islamisten haben müsste.
Ich gehöre nicht dazu. Ich komme ja gar nicht dazu, nervös zu sein, ich habe viel zu viel zu tun. Erst zweihundert Mohammed-Karikaturen zeichnen, dann die Kampagne "Schweineschnitzel für alle Araber" des Deutschen Fleischerbundes organisieren, und schließlich noch den Aufsatz mit dem Thema "Mohammed und seine Makel - Darf ein Prophet Neunjährige ficken?" verfassen.
Ich habe also gar keine Zeit, mir Gedanken um den Islam und seine Fundamentalisten zu machen. Und seien wir mal ehrlich: So ein schlaffes Hemd klatscht doch ein Zwölfjähriger im Vorbeigehen aus den Schuhen, bevor der Typ die nötige Kraft aus seinen kümmerlichen Muskeln extrahieren kann, um den Auslöser einer Bombe zu betätigen. Lächerlich.


Angeblich sollen australische Teenager mittels farbiger Armbändchen signalisieren, worauf sie gerade spitz sind. So sollen die Farben Küsse, Kuschelbedürftigkeit und diverse Spielarten von Sex signalisieren.
Ich glaub, wenn ich mal nach Australien fliege, sieht mein Arm aus wie der von Wolle Petri...